Friaul

Mit den Einzylindern in der Friaul. Der Alpenkönig hilft mit.

Auf 1000PS sind mehr als 140.000 Mitglieder registriert. Viele davon tummeln sich im Forum. Unterschiedlichste Charaktere machen die illustre Gemeinde äusserst interessant. In den Tiefen unseres Forums schlummern einige Spezialisten mit interessanten Fachwissen. Jemand der zu Beginn mein Interesse nicht mit viel Fachwissen, sondern mit Motorrad-Rassismus erregte war der User "Alpenkönig". Niemand weiss genau warum, doch seine Motorradwelt teilt sich in 2 Welten. Auf der guten Seite stehen die Italiener. Auf der bösen Seite Motorräder von BMW und KTM. Mit tausenden Postings im Forum kämpft er mit grosser Hingabe für Motoguzzi und Co. und kann auf der anderen Seite selbst an den besten Bikes von BMW und KTM nix gutes erkennen. Die Ursache für sein Verhalten begründet sich möglicherweise mit einem tragischen Ereignis in der Jugend. Kann sein, dass ihm damals vor der Disco ein junger Aufreisser auf einer Vespa seine Eroberung des Abends von der eigenen KTM Ponetten lockte. Möglicherweise hat er sie dann noch auf der Motorhaube eines BMWs beglückt und das Drama war perfekt. Doch wie gesagt sind das reine Mutmassungen.

Fakt ist jedoch, dass der Hr. Alpenkönig ein grosser Motorradfreak und ein wandelndes Lexikon zum Thema Motorradtechnik ist. Quasi als zweite Heimat darf er sämtliche Motorradstrecken in der Friaul bezeichnen. Der Kärntner geniesst in Kärnten einen grossartigen Ruf als Pilot und einen noch besseren als Streckenkenner.

Es gab also zwei gute Gründe für eine Reise nach Kärnten und Friaul. Erstens, kann mir der Hr. Alpenkönig seine besten Strecken zeigen und zweitens kann es mir möglicherweise gelingen ihn doch noch von den Vorzügen einer KTM zu überzeugen.

Die Friaul liegt als Motorradparadies für die meisten Österreicher aber auch Deutschen in der Gunst deutlich hinter den hochalpinen Revieren in Südtirol. Meiner Ansicht nach etwas zu unrecht. Denn in der Friaul gibt es gewaltige Motorradstrecken mit deutlich weniger Verkehrsaufkommen als in Südtirol. Zusätzlich dazu versprühen Landschaft und kulinarische Genüsse aber angenehmen mediterranen Flair.

Die üblichen Rituale vor der Tour. Das Motorrad des Partners wird beschnuppert. Alpenkönig: "Aha. Ganz neue Reifen hast montiert auf Deiner KTM. Meine sind schon recht alt..." Danach breitet der König die Karte aus und präsentiert die geplante Tour. "Kennst die Strecke?", will er wissen. Ich war natürlich noch niemals in der Gegend. "Ich auch nicht!", antwortet er mit einem Augenzwinkern. Gespräche vor der Tour verraten schon viel darüber wie diese ablaufen wird. "Wir machen nur eine gemütliche Ausfahrt! Kein Duell! Es gibt nicht einen Sieger sondern zwei, wenn wir beide einen schönen sturzfreien Tag hinter uns bringen. Also immer schön vorsichtig fahren". Eine grausame Andrückerei steht bevor...
Das sommerliche Antlitz der Berge wird durchzogen von den Narben der Wintersaison. Viele Kehren, teilweise nicht makelloser Asphalt und ständig wechselnde Radien sind das beste Revier für die Einzylinder.

Routentipps Friaul:

Cave del Predil bis Chiusaforte mit Stich hinauf am Monte Mantasio: Sehr eng, sehr winkelig und teilweise mit schlechtem Asphalt. Doch aus dieser Gegend stammt der berühmte Montasio Käse und mit den Einzylindern wurde auch die enge Strasse zum Genuss.

Verzegnis - Sella Chianzutan: Alte Bergrennstrecke mit super Asphalt und süchtig machenden Kurven. Macht auch mit Supersportlern Spass. Erstaunlich wenig Verkehr!

Tolmezzo - Sauris: Das kleine Bergdorf hat eine interessante Geschichte zu bieten. Das kleine Bergdorf ist eine deutsche Sprachinsel und Jahrhunderte lang lebten dort Bergbauern sehr abgeschieden. Die Minderheit der Zimbren stellen nun in ihrer Gemeinde ihre Kultur und ihre Traditionen zur Schau.

Bordano - Monte san Simeone: Alte Militärstrasse mit vielen Schlaglöchern. So eng und mühsam, dass sie schon wieder sehenswert ist. Sollte mit Supersportlern gemieden werden, mit Enduros jedoch Pflicht! Bordano wird auch das "Schmetterlingsdorf" genannt. Für Naturliebhaber sehr interessant!

Lust auf Schotter?: Die Anreise nach Sauris kann man als Schotterfreak auch über den Passo della Forcella wagen. 20km Schotterpisten, teilweise sehr steil mit toller Aussicht zum Monto Zoncolan. Einen Track fürs GPS zum Runterladen findet ihr auf der tollen Webseite www.alpenrouten.de.

 
Wenn Kurven sprechen könnten. Diese hier hätte viel zu Erzählen. Die alte Bergrennstrecke von Verzegnis hinauf zum Sella Chianzutan darf man auf keinen Fall verpassen. Am besten über Cavacco Carnico und dann weiter über Verzegnis zu erreichen.
Am Gipfel der Rennstrecke wartet dann eine keine Belohnung. Wie in solchen Gegenden üblich schmeckt der Cappuccino perfekt und kostet fast nix. Einem ausschweifendem Nachtleben am Gipfel stünde auch nix im Wege - ausser die fehlenden Besucher natürlich.
 

Dauertest KTM 690 Supermoto - Die Reifen

Mittlerweile haben wir schon viel mit der KTM 690 Supermoto erlebt. Hier eine Übersicht mit den bisherigen KTM 690 Supermoto Berichten. Es wird Zeit sich dem Thema Reifen zu widmen. Serienmässig sind auf der KTM 690 SM Bridgestone BT090 montiert. Wir fuhren mit dem Reifen auf der Strasse, auf der Autobahn, auf der Kartstrecke und am Pannoniaring. Der Reifen ist überraschend sportlich. Wenn man die Wurzeln kennt, überrascht es dann aber doch nicht. Ursprünglich wurden die BT090 für japanische 400er Rennen eingesetzt danach in diversen Supermoto Hobbyklassen. Der Reifen ist also einer von der sportlichen Sorte. Auf Kart- und Rennstrecke fühlt er sich beinahe wie ein Sportreifen an. Berzerk vom Reitwagen fuhr mit dem Reifen auf der 690 SM übrigens 2:13 am Pannoniaring. Nach 3.500 km war jedoch beim Hinterreifen das Ende angelangt. Bei den 3.500 Kilometern waren jedoch 2 Ausflüge am Pannoniaring, 2 Ausflüge auf der Kartbahn und leider auch zwei hundert Kilometer lange Highspeed-Orgien auf der Autobahn mit dabei.

Wir probierten dann den aktuellen Metzeler Sportec M3. Auch die Tour in der Friaul fuhr ich mit dem Sportec. Für mich derzeit der beste Allrounder unter den sportlichen Reifen. Auf der Strasse passt beim Sportec M3 einfach alles. Einlenkverhalten, sehr geringes Aufstellmoment und Grip ohne Ende. Auf der Rennstrecke ist vor allem bei hohen Temperaturen das Gripniveau einen Tick unterm Originalreifen, dafür sollte die Laufleistung laut derzeitigem Stand deutlich übertroffen werden. Bis jetzt haben wir mit dem Sportec M3 schon 2.000km erledigt und es scheint so als würde das Profil noch sehr lange halten. Wer den alten Metzeler Sportec M1 mochte wird den neuen sicher lieben. Im Prinzip der gleiche Reifen bei mehr Grip und deutlich höherer Laufleistung. Schlechte Reifen gibt es in dieser Klasse ohnehin keine mehr. Der Sportec erlaubt sich jedoch absolut keine Fehler. Guter Grip im Nassen ist zum Beispiel nicht bei allen sportlichen Reifen selbstverständlich, beim Sportec M3 jedoch schon.

 
Beim Blick auf den Tagliamento würden wir unsere Supermotos dann doch gerne gegen Enduros tauschen.
Zwischendurch besuchten wir mit der KTM 690 SM und der Aprilia Pegaso auch das Wochenendhaus vom Alpenkönig in der Friaul. Für mich wirkt es etwas zu dezent. Der Name bürgt für Qualität. In San Daniele wird Mittagspause gemacht. Im ganzen Ort gibt es dutzende Schinken-Hersteller mit entsprechenden Verköstigungs-Lokalen. Der einfache aber logische Tipp vom Kenner: Hauptstrassen meiden und in die kleinen Seitenstrassen abbiegen. Dort ist der Schinken besser und billiger.
Am Ende der Tour noch ein kleiner Abstecher hinüber nach Slowenien. Der Ausblick auf das klare Wasser der Soca ist den Umweg wert. Der 2 Meter breite Laubstreifen in manchen Kurven von der slowenischen Grenze in Richtung Bovec macht die Duelle am Kurveneingang äusserst interessant.
 

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Bericht vom 27.08.2007 | 6'999 Aufrufe

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