Burt Munro Triple

Triumph Speed Triple im Retro Look?  Der Salzburger Julian Schneider macht's möglich.

Burt Munro Triple Edition by Julian Schneider

Wer da nicht zum Retro Lover wird, dem ist nicht mehr zu helfen.
 
Bereits im Jahr 1967 brach der über sechzig Jahre alte Neuseeländer Burt Munro neben einigen Geschwindigkeitsrekorden auf nationaler Ebene auch den Rekord auf dem Salzsee von Utah in den USA für die jemals schnellste Indian. Noch bis heute hält dieser Ruhm des von seiner aus 1920 stammenden Indian vor, die der Kiwi so siegreich bis an die 300 km/h über die Rekordbrecherpiste hetzte. Nur seiner Waghalsigkeit und Kühnheit ist es zu verdanken, dass er entgegen allen Widrigkeiten überhaupt an den Start gehen konnte, um dann der ganzen Welt zu beweisen, was mit solch einem Krad geht. Julian Schneider aus Mühlberg im Oberpinzgau widmet seine hier vorgestellte Triumph Speed Triple aus 2004 seinem Vater, der diesen Burt Munro immer schon bewunderte und zum Vorbild nahm bei allem, was ihm lieb, teuer und äusserst wichtig war. Ein Ziel setzen und kontinuierlich darauf hinarbeiten ohne sich von Widrigkeiten aller Arten davon abbringen zu lassen. Das ist die Lebensstrategie des Salzburgers, die er auch auf seinen Sohn übertrug. Julian machte sich vor drei Jahren endlich selbstständig mit seiner Werkstatt in Mühlbach, das in der Nähe von Neukirchen am Grossvenediger liegt, im schönen salzburgischen Pinzgau. Dort lernten wir ihn auch kennen, bei den dritten Tridays Ende Juni 2008, als er den ersten Preis für den schönsten Cafe Racer errang. Mit dieser Triumph, die er zusammen mit seinem Mitarbeiter und Schützling Valentin an diesem Wochenende vor den Augen der Zuschauer nach nur zwei Tagen der Vorbereitung zusammenstellte.


Schon lange aber kreiste der Plan um all die Formgebung bis hin zu den Farben in seinem Hirn.
Dieselben Farben, wie sie die berühmte Indian Sport trug, mit derselben Startnummer 35, mit der das Ausnahme-Krad in Utah damals seinen noch heute unfassbar stolzen Rekord-Sieg erringen konnte. Sicherlich brachte nicht nur die Glückszahl auf dem Heck der Speedie ihrem Erbauer den wohlverdienten Ruhm und ersten Preis ein bei dem Triumph-Festival in Austria. Das Heck hatten wir uns im Winter zuvor bereits so ausgedacht und die Form dazu entwickelt und gebaut. Ziel war es, den Sitzhöcker in seinen Proportionen dem schwungvoll gestylten Tank der Triumph anzupassen, einem typisch englischen Cafe Racer nachempfunden und dabei eine schlüssige Form- und Farbgestaltung zu erreichen, dass der gesamte Body der Triumph wie aus einem Guss wirkt. Für den Sitzhöcker fertigte der Mühlbacher auch eigens einen Heckrahmen, der sich in seiner grazilen Aufmachung völlig zurücknimmt und freie Sicht auf das Hinterrad und die wertvolle Öhlins-Suspension lässt. Richtig drin sitzen im Motorrad, das ist auch das Fahrempfinden mit einem Cafe Racer - deshalb musste auch das Heck tiefer runter, ein Prinzip von Sitz-Ergonomie, das heutzutage bei den Streetfightern genau gegensätzlich angewendet wird, argumentiert Julian seinen Heckumbau. Enorme Fahrbarkeit, das ist ein Grundsatz des Mühlbachers. Genau zur Rückansicht passend verwendete er ein ovales Rücklicht, unter dem er den dreieckigen Nummernschildträger mit dem Triumph-T anbrachte. Fast zu schade, den tatsächlich mit einem Taferl zu verdecken.
 
Immer schon besonders vorzeigbar stellt sich der fein geschwungene Doppelschleifen-Rundrohrrahmen der Speed Triple dar, mitsamt dieser so bravourös homogen geformten Einarmschwinge. Das gesamte Chassis erstrahlt nun in demselben siegesgewohnten Rot wie dereinst die famose Indian, die ihren Besitzer über Nacht vom eigenbrötlerischen Freak zu einem gemachten Mann mit absoluter Kenne in Motortechnik aufsteigen liess. Julian körte seine Triumph indes an den schlanken Flanken mit schwarzen Flächen, im gleichen Farbton beliess er auch das Triebwerk mitsamt den sanitären Verbindungen. Gülden wie die feinen Linien, die die Farbflächen voneinander abgrenzen, schimmern auch die Marchesini-Magnesium-Felgen, ebenso wie einige wertige Parts, wie die LSL-Gabelsterne und Fussrasten, die Rizoma-Abdeckungen und die Magura-Griffe. Selbst die Gabelstandrohre glänzen im Goldton, bekamen durch ihre Veredelung dank schwedischer Federungs- und Dämpfungstechnik auch am Vorderrad die passenden Öhlins-Halterungen, gleich am vorderen Fender montiert. Optisch ansprechend und praktisch zu handhaben sind die Verstellmöglichkeiten für die Vorderrad-Aufhängung, Öhlins- und omni-präsent gleich überm Lenkkopf auf der oberen Gabelbrücke. Was wunder, dass sich dahinter nicht irgendein Anzeigeninstrument sondern ein Translogic Dashboard aufmacht, rundum und allumfassend für Information zu sorgen.
Das Translogic Dashboard lässt keine Fragen offen. Bremsausgleichsbehäter von Rizoma
Heck selfmade Rot - die Farbe der Könige

Und kommt es auf den guten Ton für sonore Lautmalerei an, vertraut Julian auf eine Supertrapp-Auspuffanlage
, wobei die drei schlanken Krümmerrohre unterm Reaktor das wunderschöne Pendant zu den oberhalb des Triebwerkes verlaufenden Rahmenrohren bilden. Dem Image eines wahren Cafe Racers entspricht Julian auch mit der Verwendung der Lenkerstummel, auf die sich Clubman-Spezialist Jochen Schmitz-Linkweiler als Boss von LSL Motorradtechnik in Krefeld ebenfalls verschworen hat. Aus dem gleichen Programm stammt dann auch der Rundscheinwerfer - eine andere Lichtquelle als diese hätte es an der Stelle nicht geben dürfen. Am Ende fragt sich der geneigte Leser nun sicherlich nur noch, wofür die kleinen silbernen Stäbe auf beiden Seiten des Triebwerks gemacht sind, die da jeweils zweifach in die Luft ragen, als wäre die Maschine von höheren Mächten per Funkantenne ferngesteuert… oder sollte gar die Ethnologie mittlerweile auch Einzug in den Maschinenbau gehalten haben? Wer für dieses Husarenstück verantwortlich zeichnet, ist im Zusatz dargestellt. Lasst Euch überraschen… Zusatz-Kasten: Husaren zeichnen sich durch eigenverantwortliches Handeln aus, vor allem aber durch ein hohes Mass an Kühnheit und Waghalsigkeit… Von einem, der auszog, sich all die Schwingungen zunutze zu machen, die ein Triebwerk in seinem Arbeitseifer hervorbringt: Kontaktpotenzialdifferenzierung Wenn verschiedene Materialien, wie z.B. Aluminium, Gummi oder Metall in Schwingung versetzt werden, entstehen unterschiedliche Frequenzen, die sich in einer disharmonischen Interferenz vermischen. Dies führt zu chaotischen Energieströmen, die bei motorisierten Fahrzeugen den Vorwärtstrieb negativ beeinflussen. Durch das Anbringen so genannter Kontakt-Podis (die kleinen silbernen Stäbe, s.o.) am Zylinderfuss beziehungsweise am Zylinderkopf werden die unterschiedlichen Frequenzen harmonisiert.
 

Schaut nicht nur edel aus - ist auch teuer


So werden die Energieströme kanalisiert und für den Vorwärtstrieb nutzbar gemacht, da der Zylinder die Hauptquelle für Vibration darstellt.
In Ergänzung zu den Kontakt-Podis verhindern besonders modifizierte Klebechips die elektrostatische Aufladung der Ansaugluft kurz vor der Verdichtung im Zylinder. Am Luftfilter angebracht, sorgt der Chip für ein günstiges, ionenfreies Benzin-Luft-Gemisch. Dies führt zu einer besseren Verbrennung, was wiederum mehr Leistung und weniger Schadstoffausstoss zur Folge hat. Das System Kontaktpotenzialdifferenzierung, Kontakt-Podis und Chip, bewirkt in seiner Gesamtheit eine bessere Verteilung des Drehmoments über ein breiteres Drehzahlband. Somit ergibt sich in der Folge auch ein geringerer Kraftstoffverbrauch. Besonders beliebt ist das System bei Bus und Transportunternehmen, die in punkto Kostendruck auf einen geringen Kraftstoffverbrauch angewiesen sind. Bei Motorrädern soll eine Tankfüllung den Fahrer bis zu 50 Kilometer weiter bringen als im konventionellen Betrieb. Der Gewinn an Leistung sowie Drehmoment und die Reduzierung des Schadstoffausstosses konnten auf einem unabhängigen Leistungsprüfstand nachgewiesen werden

Mysteriöser Stab am Motorblock

 
 

Text: sabine welte
Bilder: sabine welte

Autor
sabinewelte

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Bericht vom 08.05.2009 | 6'927 Aufrufe

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