BMW siegt, Meklau 2.

Pole Position und zwei Rennsiege: Werner Daemen holte sich in Salzburg den Hattrick in der IDM Superbike.

Doppelsieg für Werner Daemen und BMW: Hattrick

Die 18.500 Zuschauer beim Rennwochenende der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft auf dem Salzburgring erlebten mit dem Doppelsieg des Belgiers Werner Daemen in der Klasse IDM SUPERBIKE ein historisches Ereignis. Werner Daemen bescherte BMW die ersten Rennsiege für die neue BMW S 1000 RR in einer internationalen Meisterschaft. Der Belgier schaffte sogar das "Triple": Er holte sich am Samstag beim Training auch die Pole Position.

Beim Vormittagsrennen belegte der Österreicher Andreas Meklau, der überraschend auf einer Suzuki antrat, den zweiten Rang vor Honda-Pilot Arne Tode. Drei Stunden später stand Meklau erneut als Zweiter auf dem Podest. Mit Rang drei fuhr der Deutsche Stefan Nebel einen weiteren Podestplatz für die IDM-Newcomer von KTM heraus. Der Meisterschaftsführende Jörg Teuchert (Yamaha) sicherte sich mit den Rängen vier und fünf in den beiden Rennen erneut wichtige Punkte im Titelkampf.

Das Training der IDM SUPERBIKE wurde bereits im ersten Durchgang entschieden. Eine nasse Strecke verhinderte Zeitenverbesserungen am Nachmittag. So ging die Pole Position mit einer Zeit von 1:19,833 Min. an den BMW-Piloten Werner Daemen (BEL), vor dem Glauchauer Arne Tode (Honda), dem KTM-Piloten Stefan Nebel aus Velbert und dem Ungarn Gabor Rizmayer (Suzuki). Schnellster im Regen am Nachmittag war der Ungar Rizmayer mit einer 1:31,7. Auch der Brite Chris Burns (Honda) überzeugte erneut mit seinen Regen-Qualitäten und war nur eine Zehntel langsamer.

Titelverteidiger Martin Bauer aus Österreich war zu seinem Heimrennen ebenfalls an der Strecke, allerdings nur als Co-Kommentator. Der Österreicher wird nach seinen Sturzverletzungen von Oschersleben voraussichtlich erst am Schleizer Dreieck wieder auf der Holzhauer-Honda sitzen.

Lauf 1:

Beim Start zum Vormittagsrennen übernahmen zunächst der Sachse Arne Tode und Titelanwärter Jörg Teuchert die Führung. Ein Highsider des BMW-Juniors Filip Altendorfer führte dazu, dass einige Konkurrenten ausweichen mussten, darunter Markenkollege Werner Daemen und der Österreicher Andreas Meklau. "Der Werner und ich haben wirklich ein Riesenglück gehabt. Wir hatten beide einen schlechten Start. Werners Teamkollege hatte einen Highsider und das Motorrad flog über unseren Köpfen, wir konnten beide gerade noch ausweichen. So haben wir aber viele Plätze verloren.", schilderte Meklau die Situation. Aber schon auf der langen Gegengeraden ging es wieder nach vorn.

Trotzdem kam Werner Daemen erst an sechster Stelle aus der ersten Runde zurück. Doch dann fuhr er sich schnell nach vorn und führte die Verfolger wieder an Tode und Teuchert heran. In der achten Runde setzte sich der BWM-Pilot erstmals in Führung, doch zunächst konnten Tode, Teuchert, der Österreicher Andreas Meklau und KTM-Pilot Stefan Nebel folgen.

Hinter Daemen lieferten sich dann Meklau, Tode und Nebel tolle Fights um die Plätze. Das konnte Daemen letztlich nutzen, um sich abzusetzen. Gegen den Top-Speed (beim Training wurden knapp 300 km/h gemessen!) der BWM hatten die anderen Piloten danach nichts mehr entgegen zu setzen.

Werner Daemen bescherte sich und dem Hersteller BMW den ersten Rennsieg für die neue BMW S 1000 RR in einer internationalen Meisterschaft.

"Ich habe unter dem fliegenden Motorrad am Anfang sehr viel Glück gehabt. Ich musste danach viel aufholen, habe dabei aber gemerkt, dass das Motorrad sehr schnell war. Ich bin anfangs nicht ganz so schnell gefahren, habe noch was für das Ende übrig gehabt. Und als ich dann zugelegt habe, wusste ich, dass ich davon fahren kann. Wir werden mit dem BMW-Motorrad von Rennen zu Rennen besser. Das ist echtes Teamwork.", so der Sieger nach dem Rennen.

Andy Meklau ging aus der Verfolgergruppe als Sieger hervor und schnappte sich Rang zwei vor Arne Tode, Jörg Teuchert und Stefan Nebel. Reichlich 14 Sekunden dahinter folgte eine Gruppe mit dem Ungarn Gabor Rizmayer (Suzuki), BMW-Pilot Julian Mazuecos aus Spanien, dem Briten Chris Burns (Honda), Nina Prinz (Yamaha) und dem Österreicher Günther Knobloch (Ducati).

Lauf 2:

Auch beim zweiten Rennen der IDM SUPERBIKE am Nachmittag hielt das sonnige Wetter bis zur Zieldurchfahrt. Symbolisch schien die Sonne erneut für BMW und Werner Daemen. Dieses Mal wurde der Belgier noch mehr gefordert als im ersten Rennen. Besonders der Österreicher Andreas Meklau erwies sich als hartnäckiger Gegner. Als jedoch Daemen drei Runden vor Schluss am Ende der Start-Ziel-Geraden der Kiesspur eines vorher gestürzten Fahrers ausweichen musste, konnte Meklau nur noch durch das Kiesbett fahren. Dabei gelang es ihm zwar einen Sturz zu verhindern, er verlor aber die entscheidenden Meter zum BMW-Piloten. Der holte sich nach der Pole Position auch einen lupenreinen Doppelsieg.

"Das zweite Rennen war nicht so leicht. Die beiden Jungs waren viel aggressiver als am Vormittag. Andi und Stefan sind sehr gut gefahren. Tut mir leid, dass ich an der Schikane aufmachen musste, da dort Dreck auf der Strecke lag. Aber zwei Siege für BMW - das ist perfekt.", so Daemen nach dem Rennen.

Hinter Werner Daemen holte sich Meklau nach heftigem Fight wenigstens noch Rang zwei. Der Österreicher dazu: "Man sieht, BMW hat Power. Da war die einfache Taktik, an Werner dranzubleiben. Das hat geklappt. Wir haben uns dann auch kurz abgesetzt, doch dann kam die Situation mit der schmutzigen Strecke - ich musste ausweichen und verlor den Anschluss. Aber ich werde weiter kämpfen - irgendwann kommt der Sieg."

Dritter wurde am Nachmittag KTM-Pilot Stefan Nebel und bescherte dem österreichischen Hersteller und den rund 700 extra zur Strecke gepilgerten KTM-Fans ein erfolgreiches Ende des Heimrennens. Stefan Nebel lieferte eine beeindruckende Show und konnte in der letzten Runde den Ungarn Gabor Rizmayer noch vom Podium verdrängen. "Wir haben nach dem ersten Rennen den Vorderradreifen verbessert. Wir haben uns da 100 Prozent auf Pirelli verlassen und die hatten Recht. Es war einfach perfekt. Und für mich ein perfektes Wochenende.", gab Stefan in der Pressekonferenz zu Protokoll.

Der Meisterschafts-Führende Jörg Teuchert kam in der nächsten Gruppe als Fünfter ins Ziel und liess den Sachsen Arne Tode und den Österreicher Günther Knobloch (Ducati) hinter sich. Mit den Rängen acht und neun machten Julian Mazuecos und Filip Altendorfer den starken Eindruck von BMW am Salzburgring perfekt. BMW holte sich auch den Tagessieg in der Herstellerwertung.

In der Meisterschaft führt Teuchert mit 196 Zählern weiter deutlich vor Daemen (128), Nebel (127), Tode (124), und Rizmayer (102).

In der Markenmeisterschaft hat BMW mächtig Boden gut gemacht. Yamaha hat 255 Punkte auf dem Konto, Honda 228. Von den IDM-Neulingen behauptet sich KTM mit 186 Zählern knapp vor BMW (179).

©adrivo Sportpresse GmbH
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Foto: ©IDM

Bericht vom 07.07.2009 | 3'218 Aufrufe

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