Ducati 350 Scrambler

Ducati-Legenden 10 legendäre Modelle der Kult-Marke. Ducati Einzylinder.
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Ducati 350 Einzylinder-Modelle

Kleine Ducatis, die Geschichte schrieben.

 

Den Altvorderen haben wir Youngsters von jeher alles zu verdanken. Denn die haben zuerst den Kopf  hingehalten und so manches Mal mit dem Körper büssen müssen auf der Suche nach mobiler, also motorisierter Fortbewegung. Dabei üblich war es bei den meisten Motorradherstellern, dass sie bei ihrer Firmengründung anno dazumal nicht gleich wussten, was ein Kraftrad ist und sie sich sogar eines Tages damit ihre Taler und gar Lorbeeren verdienen würden. Die Italiener bildeten mit ihrem Ducati-Werk da keine Ausnahme, standen sie doch ehedem und seit 1926 in der Emilia Romagna von Bologna für die Produktion von Radiobauteilen.

Nach dem zweiten Weltkrieg orientierte man sich ab 1946 neu, fertigte zunächst das Fahrrad mit Hilfsmotor, genannt Cucciolo (Hündchen, Hundewelpe). Mit magerem Viertaktmotor, bei 48 cm³ und einer Leistung ab circa einem PS. Der Staat hatte das Zepter für die Manufaktur übernommen. Die Firmenstruktur änderte sich wieder ab 1953 und im Jahr darauf kam der damals schon und aus heutiger Sicht erst recht legendäre Fabio Taglioni als Chefkonstrukteur dort in Lohn und Brot. Ihm hat Ducati sensationelle Erfindungen zu verdanken, die sich zu einzigartigen Meilensteinen und zum Markenzeichen in der Herstellung von Ducati-Motorrädern entwickeln sollten. Mit bahnbrechenden Motoren (90°-V-Zweizylinder in L-Form) und deren Technik (Desmodromik = zwangsgesteuerter Ventiltrieb).

 
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Taglioni begann mit seiner Arbeit und sagenhaften Ingenieursleistung an Ducati Einzylinder-Motoren, die bis 1974 die Tifosi und die Welt bewegen sollten. Bis zum Eintritt von Taglioni befasste sich das Werk zunächst mit OHV-Single-Motoren samt herkömmlicher Ventilsteuerung. Noch 1952 debütierte das Werk mit dem Ducati 65 TS Cruiser und stellte den ersten Viertakt-Scooter der Welt auf der Show in Mailand vor. Die erste Erfindung Taglionis war der mit obenliegender Nockenwelle ausgestattete Einzylinder Gran Sport, mit 98 cm³. Dem weltberühmten Chef-Designer und Technischen Direktor, der von 1954 bis 1989 für Ducati tätig war, verdankt die Marke durch seine gewissenhafte Test- und Entwicklungsarbeit seinen Ruhm bis in die heutige Zeit. Mit ihm schrieb Ducati Rennsportgeschichte, nicht zuletzt, weil Taglioni seine Erfindungen auch immer zunächst auf der Rennstrecke testen liess. Um dort auch konkurrenzfähig zu werden, folgte mit der 125 Desmo Ducati die bis heute für diese Marke einzigartige Technik des zwangsgesteuerten Ventiltriebs. Bis dato nie gekannte Drehzahlbereich bis 15.000 waren die Folge dieser sensationellen Erfindung. Standfest! Es folgten eine Reihe von Weiterentwicklungen, mit grösseren Motoren, bis 1965 nach den 250er Maschinen die 350er-Klasse auch in Amerika und auf den dortigen Rennstrecken ankam, Ducati 350 Sebring genannt.


Ducati Produktion in Spanien

Aus den USA stammt auch der Trend zum Scrambler, mit Option auf den Offroad-Bereich, mit Enduro-Touch und Feeling. Mit Blick auf den US-Markt begann 1961 die Fertigung mit 250er Singles, ab 1966 startete unter Taglioni die Entwicklung von Einzylinder-Maschinen mit Königswellensteuerung. Ab dem Frühjahr 1968 startete die Produktion mit breiterem Gehäuse und der Bezeichnung carter larghi und den Modellen Desmo und Mark 3. In Spanien wurde zum Ende des Produktionszeitraums bis 1974 die 250er gebaut, wobei auch die 350er zeitweilig dort und mit 19 PS produziert wurde. Bis 450 Kubikzentimeter Hubraum liess sich der Einzylinder-Motor fertigen. Die Zeit um 1971/72  war die erfolgreichste im Verkauf der Singles. 1974 lief die Produktion dann langsam aus, wobei selbst noch in den 80ern und 90ern die Nachfrage nach den stylischen Krädern mit dem kernigen Sound und dem archaischen Aussehen Bestand hatte. Seitdem der Cafe Racer in den letzten Jahren wiederentdeckt wird, kommt der Scrambler auch wieder zu neuen Ehren. Wer da noch über solch eine Einzylinder-Italienerin verfügt, kann sich glücklich schätzen. Das niedrige Gewicht von um die 140 Kilo kommt der Wendigkeit zu gute. Wobei links gebremst und rechts geschaltet wird und diese Eigenart immer im Hinterkopf des Fahrers präsent sein sollte, während die bellende Akustik das Hirn schnell frei bläst. Emotionen pur. Dafür steht dieser robuste und drehfreudige, einfach unverwechselbare Einzylinder aus Borgo Panigale, dem Ducati-geprägten Stadtteil von Bologna.

 

Bildergalerie Ducati 350 Scrambler

 
Datenblatt Ducati 350 S DESMO 1978
Marke Ducati
Marke 350
Marke Naked
Modelljahr 1978
 
Ducati 350 S DESMO 1978 Fahrleistungen, Verbrauch
Hubraum 350 ccm
Max. Leistung 26 PS
Höchstgeschwindigkeit 148
Getriebe 5-Gang
   
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Ducati 350 S DESMO 1978 Abmessungen, Gewichte
Tankinhalt 19.0 liter
Reifen vorn 3.25-18
Reifen hinten 3.50-18
Vorderradbremse Zwei Scheibenbremsen
Hinterradbremse Einzelscheibenbremse
 
Ducati 350 S DESMO 1978
Ventilsteuerung Desmodromik
der Grad der Kompression 10.0:1
Kühlung Luftkühlung
Motortyp weizylinder R2
Federung vorne  
Federung hinten  
 

Interessante Links:

Text: Sabine Welte
Fotos:
Motorrad-Online
Diverse Archive

Autor
sabinewelte

SABINEWELTE

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Bericht vom 14.11.2013 | 18'774 Aufrufe

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