Let´s bike together

Klaus "isch brutal" Stubenböck ist der geborene Motorradwirt. Er fährt motiviert und schiebt mörder Wuchtln. Biker Willkommen ist nicht nur ein Schlagwort für ihn.

 


 

 

5 Länder, 100 Pässe und 1000 Kurven

Auf der letzten Bike in Wien habe ich den Stubenböck Klaus vom Hotel Enzian kennen gelernt und vereinbart ihn in Landeck zu besuchen. Er und seine 4 Kollegen betreiben einen Hotelverbund namens "let´s bike together". In diesem Fall ist der Name auch Programm, die Gäste werden nicht nur mit vorzüglicher Küche (beste Stelze ausserhalb Wiens) sondern auch mit wunderbaren Touren belohnt. Jeder Gast kann sich  das Road Book um 10 Eier im Hotel kaufen oder kurzfristig ausborgen. Wer länger als 5 Tage bleibt bekommt das Road Book geschenkt. Die Gegend um Landeck ist ein optimaler Ausgangspunkt für Touren- fünf Länder, hundert Pässe, tausend Kurven. Für jeden Geschmack ist etwas dabei, die Länge der Touren variiert zwischen 140 und 360km. Insgesamt stehen 24 Touren zur Verfügung.

Für die Anreise habe ich mich diesmal für den Autoreisezug entschieden. Erstens weil ich grundsätzlich ein fauler Mensch bin und zweitens die Kosten für Sprit, Versicherung und Verschleiss höher sind als die 160 Euro für das Ticket (Tour-Retour) . Die Strecke Wien - Landeck - Wien beträgt 1100 Kilometer eine solch lange Fahrt auf der Autobahn ist mehr als langweilig. So habe ich meine Patschn ausgestreckt, geschlafen, gelesen und gemütlich im Speisewagen einen Kaffee geschlürft.
 


Wer nix gelernt hat und nix kann geht zur Bahn war einmal. Das Personal der ÖBB war freundlich, hilfsbereit und kompetent. Ohne den Herrn im blauen Hemd hätte ich wahrscheinlich den Orient Express geentert und wäre in Ankara ausgestiegen.


Mister Bondage in der Warnweste. Die Verzurrtechnik der ÖBB ist bombenfest sollte der Zug entgleisen bleibt das Motorrad unbeschadet. Beim losbinden hatte ich  auf das letzte Transportband vergessen. Fast hätte die Kawa Zierstreifen am Tank bekommen.


Ankunft in Landeck, Wetterlage durchwachsen aber die Kawa muss bewegt werden

Gleich nach der Ankunft bezog ich ein wunderbares Zimmer, alles neu und sauber. Natürlich inklusive Fernseher und Blick auf ein herrliches Schwimmbiotop. Das ganze um günstige 53 Euro inklusive Halbpension.

Was sofort auffällt ist das Service Angebot für Biker, Karten, Tourenpläne, Motorradmagazine, aktuelle Wetterinfos alles da. Es herrscht kein Gruppenzwang bei den "Lets bike together" Touren. Am ersten Abend gibt es eine Infoveranstaltung zu den Touren und zum Programm und einmal die Woche macht der Klaus eine Tour mit seinen Gästen. Der Klaus ist kein Langsamer ausserdem kennt er die Gegend wie seine Westentasche. Vor der Ausfahrt gibt es noch ein erdiges Bikerfrühstück auf der Alm. Leider war das Wetter verregnet und ich musste mir dieses Highlight entgehen lassen.
 


Die Kawa schafft durch ihre optimale Sitzposition Vertrauen und Übersicht

Ich habe natürlich länger als die anderen Gäste geschlafen und damit meine Chance auf eine gemeinsame Ausfahrt versäumt. Dafür war ich beim Frühstücksbuffet der Kaiser, die Kalkulation des Buffets ist sicher neu berechnet worden nach diesem Exzess.
Mit vollem Bauch und dem Gefühl kompletter Unbeweglichkeit enterte ich die Kawa Z 750 S. Die Kawa hat sich beim ersten Aufsteigen als ein freundliches und offensichtlich unkompliziertes Motorrad präsentiert. Was mir persönlich sehr gefallen hat ist die harte Sitzbank, vor allem bei längeren Touren bleibt der Hintern fit. Nichts ist schlimmer als ein Sattel der nach drei Stunden so weich wie ein Mc Donalds Laberl ist.

Mein Tagesprogramm lautete, Kurven fahren, enge Kurven fahren, noch engere Kurven fahren. Ich entschied mich aufgrund des Wetters für eine kurze Tour auf den Kaunertaler Gletscher und Umgebung. Mich erwarteten 29 Kehren womit ich allerdings nicht gerechnet hatte waren 3 Grad Plus und Regen. Die Kawasaki liess mich nicht im Stich, präzise folgte sie meinen Befehlen. Die wunderbar sanfte Gasanahme ersparte mir auf  engen Kehren am Pass mehr als einmal einen Asphalt Ausschlag. Die extrem aufrechte Sitzposition verschafft  Übersicht und Vertrauen. Wildes Drücken ist bei der Z 750 S nicht notwendig, Kurven lassen sich sanft nehmen. Der Motor dreht ab 4000 U./min anständig hoch und Kehren lassen sich auch mit dem 2ten Gang leicht überwinden. Kein unangenehmer Lastwechsel stört die Harmonie. Die Bremsen funktionieren einwandfrei, gut dosierbar ohne hohen Kraftaufwand. Meine kleine 200 km Tour war mit der Kawa überhaupt kein Problem. Völlig entspannt stieg ich vom Bike und widmete ich mich dem After Bike Bier.
 

Abendprogramm: Einschneiden (mörderisch) danach Ghost Rider Video auf der Leinwand anschauen- geht es noch besser?

Wer nach dem Biken über Verspannungen klagt kann sich in die Wellness Landschaft zurückziehen und seine Wunden pflegen. Sauna, Dampfbad und sogar ein Wasserfall sind vorhanden. Das abendliche Buffet ist der Hammer, grosse Auswahl an Vorspeisen und selbst die Hauptspeise ist so dimensioniert das sogar Unersättliche wie ich auf den Nachschlag verzichten müssen. Als Nachspeise kredenzt der Klaus die Fotos  der gemeinsamen Ausfahrt und als Draufgabe das Video vom Ghostrider. Ein wahrer Freund der StVo und aller Polizeibeamten Schwedens.
Dann geht die Party richtig los, der Klaus  serviert allen Gästen ein Schnapserl und lässt seine Schilehrer Wuchteln raus. Wer noch mehr Gusto auf Schnaps hat kann um einen Euro nachfassen. Aufgrund des Tagesbefehls Nummer 23 hat mir der Nasty ausdrücklich verboten mich im Rahmen meiner Dienstausübung  zu betrinken. Leider konnte ich mich nicht ganz an das Verbot halten und musste mit sehr motivierten Bandit Fans aus Norddeutschland ein wenig mit trinken.
 

Das After Bike Bier ist immer noch das Schönste. Die Jungs und Mädls auf dem Foto haben sich den weiten Weg von England angetan um die perfekten Kurven in Tirol zu geniessen. Der Gastgarten ist extrem gemütlich und fördert die Kommunikation unter den Bikern.
 
Klaus wirft Schnaps aus. 1 Euro für einen Schnaps, da hat sich schon manch ein Gast einen vollen Tank genehmigt. Die deutschen Biker sind gerne in Gesellschaft. Zu jedem Bier einen Schnaps damit das Krügerl sich nicht so einsam fühlt.
 
Wer über eine neue Tourenpanier grübelt kann sich bei den Lets bike together Hotels Jacken und Hosen von Rukka ausborgen und auf ihre Qualität testen. Am Ende eines harten Tages kann das Motorrad gewaschen werden und mit S100 Produkten gepflegt werden. Ohne einen Euro dafür zu bezahlen. Im Fall einer Panne wird dein Motorrad geholt und einfache Reparaturen werden an Ort und Stelle erledigt. Eine überdachte Unterstellmöglichkeit ist natürlich auch vorhanden.
 

So  sieht es aus wenn man das ganze Angebot der Lets Bike Together Hotels testet. Helm von Schuberth, Stiefel von Daytona, Panier von Rukka und eine Yamaha TDM 900. Realitätsnaher kann man Ausstattung gar nicht testen.
Mein besonderer Dank gilt dem Gutaussehenden Fräulein das sich in Pose geworfen hat.

Lets Bike together Aktionen 2005:
Wer vom 6 Juli bis 27 August eine Woche bucht bekommt eine Gutschein im Wert von 100 Euro abgezogen.
ab September: Zahl 6 Tage und bleib 7 Tage inklusive Wellness, Solarium und Massage.

Fazit: Let´s Bike together ist ein gutes Motto und wird von den Hoteliers konsequent umgesetzt. Sinnvolle Serviceleistungen und ein gutes Preisleistungsverhältnis erfreuen denn Gast. Quartier und Kost sind 1 A, die Abendgestaltung ist selten langweilig. Hinfahren und Ausprobieren.


Mander esch isch kalt! Ultraharte Motorradfahrer lassen sich von nix schrecken. Auf dem Kaunertaler Gletscher war es kalt aber der Ausblick war die Fahrt wert. Tirol, Italien, Deutschland, Liechtenstein und die Schweiz halten was die Prospekte versprechen, am Ende des Tages glaubt man einen Kreisel verschluckt zu haben. Unendlich viele Kurven.


´Kawa Z 750S
MOTOR
Typ Flüssigkeitsgekühlter Vierzylinder-Viertakt-Reihenmotor
Hubraum 748 cm3
Bohrung x Hub 68,4 x 50,9 mm
Verdichtung 11,3:1
Gassteuerung DOHC, 16 Ventile
Gemischaufbereitung Keihin-Einspritzanlage, ø 34 mm
Gewicht
199 kg trocken 18 Liter Tankinhalt
BREMSEN
Vorderradbremse:
Typ Halbschwimmend gelagerte 300-mm-Doppelscheibenbremse
Bremssättel Doppelkolben-Schwimmsättel
Hinterradbremse:
Typ 220-mm-Scheibenbremse
Bremssattel Einkolben-Schwimmsattel
LEISTUNG
Höchstleistung 81 kW (110 PS) bei 11.000/min
Max. Drehmoment 75 Nm (7,6 mkp) bei 8.200/min
Preis: 9.199 Euro Preis inklusive NOVA, 20 % MwSt und einschliesslich sämtlicher Nebenkosten.

Fazit: Die Kawa Z750 S ist ein Motorrad dem jedes Extrem fehlt. Aber genau das ist der Reiz der Z, man fährt wie auf Schienen und hat keinerlei Sorgen. Egal ob Serpentinen oder lange Autobahnstücken, nichts macht Probleme oder strengt an. Die 110 PS reichen vollkommen aus um sich sportlich zu bewegen. Das Design ist extrem gefällig und es sieht Gott sei Dank nicht so aus also ob man der nackten Z eine Maske drüber gestülpt hätte. Sympathischer Reisebegleiter von Kawasaki Heavy Industries an dem alles Feng Shui ist.

Autor
DerAbgelederte

DERABGELEDERTE

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Bericht vom 04.07.2005 | 3'618 Aufrufe

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