Teil 1: Die Amerikas, Neuseeland und Australien

Krad-Vagabunden – Licht und Schattenseiten einer Weltreise

Einmal im Leben auf grosse Fahrt gehen! Viele Jahre haben Simone und Frank davon geträumt, bis sie schliesslich den Mut fanden, es zu wagen. Die KRAD-Vagabunden berichten von ihrer gemeinsamen Reise.

Nach dreieinhalb Jahren Motorrad-Weltreise sind sie nun wieder zurück und bereit zu berichten: Von Glück und Verzweiflung, von Liebe und Leid, von den Licht- und Schattenseiten eines Lebens "on the road", das weit entfernt ist von einem niemals enden wollenden Urlaub. Jedem, der von einer grossen Reise träumt - egal mit welchem Fortbewegungsmittel - wird dieses Buch einen realistischen Einblick in das Leben geben, auf das er sich einlassen möchte. Allen anderen bietet es eine spannende Geschichte mit Höhen und Tiefen - Lachen, Staunen und Horizonterweiterung inklusive.

Einmal um die Welt: 2 Menschen, 2 Motorräder, 1 Zelt, 183.475 km und unzählige Anekdoten, Abenteuer und Begegnungen, die oft mit einem zwinkernden Auge erzählt werden. Ausser der authentischen Reisegeschichte bietet das Buch einen umfassenden und anschaulichen Einblick in die Höhen und Tiefen des Dauerreiselebens mit all seinen Facetten.

Taschenbuch: 304 Seiten, DinA5, 170 Fotos, 14,95 EUR eBook in allen gängigen Formaten: 9,99 EUR Das Taschenbuch ist ausschliesslich direkt beim Autor über www.krad-vagabunden.de oder über Amazon erhältlich. Das eBook gibt es überall online (Amazon, Thalia, Weltbild, i-tunes, buecher.de usw.)

Leseprobe 1:

Der leise auf unser Zelt rieselnde Regen dringt in unseren Halbschlaf. Regen? Von wegen! Als Simon vom Blasendruck aus dem Schlafsack getrieben aus dem Zelteingang schaut, ist die Welt um uns herum winterlich weiss. Was auf den ersten Blick romantisch anmuten mag, lässt uns das Herz in die Hose rutschen. Wie sollen wir hier wieder weg kommen? Wir befinden uns im indischen Himalaya. Genauer gesagt auf der menschenleeren Muray Hochebene in 4.764 Metern Höhe. Wir sind einige Kilometer abseits der Strasse und müssen heute noch den zweithöchsten Pass der Welt schaffen, wenn wir hier nicht überwintern wollen. Mangels guter Ideen verkriechen wir uns einfach wieder in unsere wohlig warmen Schlafsäcke und versuchen, das Problem durch Dahin-Dösen zu lösen. Leider muss auch ich irgendwann dem Ruf der Natur folgen und werde prompt mit meiner ganz individuellen Variante der Höhenkrankheit konfrontiert: Verstopfung! Nicht hier! Nicht jetzt! schiesst es mir durch den Kopf. Schneeflocken schmelzen auf meinem blanken Hinterteil und jeder Pressversuch endet in dieser Höhe sofort in würdelosem Hecheln und Keuchen. Entnervt gebe ich nach einigen Minuten auf, ziehe fix die wärmende Hose wieder hoch und flüchte ins Zelt. Die Zeit kriecht dahin. Minuten werden zu Stunden. Die Gedanken schweifen ab. Wie weit ist unser jetziges Leben doch von unserem alten entfernt! Wie glücklich wir sind trotz aller Widrigkeiten und Strapazen! Vor einigen Jahren sah die Welt für uns noch ganz anders aus...

Leseprobe 2:

Südamerikanischer Pfand-Irrsinn

Mal abgesehen von der spektakulären Lage gefällt uns El Chaltén überhaupt nicht. Ein Touristen-Ort, wie er er im Buche steht. Lebensmittel und Alkohol sind extrem teuer und das Geschäftsgebaren auf Abzocke ausgerichtet. Im grössten Supermarkt weigern sie sich pauschal das Pfand zurückzugeben. Das ist keine Lappalie bei einem halben Euro pro Pulle. Die Pfandregelung in Brasilien, Uruguay und Argentinien hat meinen Puls eh schon mehr als einmal auf 180 gebracht. Das macht hier nämlich jeder wie er will. Das Pfand pro Flasche beträgt zwischen 0,50 und 0,80 EUR. Rückgabe in der Regel nur mit Kassenbon im gleichen Geschäft, wo man die Flasche gekauft hat. Manchmal allerdings nur zur Verrechnung mit einem Neukauf, den man gar nicht tätigen will. Am allerschlimmsten sind die, die sich weigern, Bier zu verkaufen, wenn man kein Leergut mitbringt. Ich würde sie am liebsten schütteln und anschreien: NEIN! Du darfst nicht dumm sein! Du MUSST uns Bier verkaufen! Wir fühlen uns wieder einmal wie Don Quijote im Kampf gegen die Das-haben-wir-schon-immer-so-gemacht Windmühlen! Was glaubendiese Idioten, wie der Handel mit Bier jemals begonnen hat? Wenn alle immer erst mal Leergut verlangt hätten, wäre bis heute nie eine Flasche verkauft worden. Solche Momente können echt bitter sein. Den staubigen, heissen Tag lang habe ich mich auf ein kühles Bier am Abend gefreut. Wir zelten sogar extra auf einem Campingplatz in einer Stadt, um die Möglichkeit zu haben, ein Pils zu ergattern. Und nun steht das begehrte Getränk auf Armeslänge vor mir. Und doch bekomme ich es nicht wegen eines sturen Idioten! Grausam! Gleichzeitig ist das wieder mal ein typisches Beispiel dafür, dass man manches, das man früher in Deutschland als selbstverständlich hingenommen hat, zu schätzen lernt, wenn man die unerfreuliche Alternative auf Reisen kennenlernt.

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Bericht vom 12.11.2014 | 6'044 Aufrufe

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