Geschwindigkeitsüberschreitung mit dem Motorrad

So werden Motorräder geblitzt

Im Jahr 2014 kam es etwa zu 22.000 Verkehrsunfällen auf österreichischen Straßen, wie die Organisation Statistik Austria zu berichten weiß. An etwa 5 Prozent davon waren Zweiradlenker beteiligt (3.800). Mopeds waren am häufigsten unter den Unfallbeteiligten, danach folgten die Motorradfahrer. Häufigste Ursache für Unfälle ist eine nicht angepasste Geschwindigkeit seitens der Biker.

Dürfen Motorräder nur von hinten geblitzt werden?

Grundsätzlich kann die Geschwindigkeit der Zweiradlenker mit jedem Blitzer gemessen werden. Auch stationäre Blitzer lösen natürlich bei Motorradfahrern aus, da es bei der Messung schließlich nicht um die Größe des Fahrzeugs, sondern um die gefahrene Geschwindigkeit geht. Ein großer Irrtum ist, dass das Motorrad nur von hinten geblitzt werden darf, da sich an dieser Seite das Kennzeichen befindet. So sind viele Fahrer der Meinung, dass ein Blitzerfoto von vorn nicht rechtskräftig ist. Diese Tatsache ist falsch.

Um auf die eingangs erwähnten Unfallzahlen mit Motorradfahrern zu reagieren, haben diverse Bundesländer nachgerüstet. Die Gemeinden um Aachen in Deutschland installierten beispielsweise einen mobilen und stationären Doppelblitzer, der eine Front- und Rückkamera besitzt. So ist es der Behörde möglich, Temposünder auf zwei Rädern zur Kasse zu bitten.

Doch der Doppelblitzer ist keine Ausnahme. Auch einfache Messgeräte können in der Regel Geschwindigkeitsüberschreitungen von Motorradfahrern messen. Hierbei ist es jedoch wichtig, dass ein oder zwei Beamte das Kennzeichen notieren, damit der Verstoß auch richtig zugeordnet werden kann. Dies ist häufig bei mobilen Blitzeranlagen der Fall.

Neben den stationären und mobilen Messungen nutzen die Behörden auch Laser. Hierbei wird die Überschreitung direkt gemessen und der Zweiradlenker unmittelbar danach angehalten.

Die Beweisführung beim Geschwindigkeitsverstoß

Wurde der Motorradfahrer geblitzt, kommt es darauf an, ob er auf dem Foto zu erkennen ist. Jedoch besitzen die heutigen Messgeräte moderne Technik, die auch bei geschlossenen oder getönten Visieren scharfe Fotos erstellen können. Hierbei kommt es aber auch auf die richtige Kameraeinstellung des Messgerätes an. In Österreich bekommt zudem immer der Halter des Fahrzeugs den Bußgeldbescheid zugeschickt. Ist er selbst nicht gefahren, muss er den Lenker benennen, der wiederum das Bußgeld zahlen muss. Gibt er jedoch keinen Fahrer an, muss der Halter die Strafe bezahlen.

Kann der Halter wiederholt keinen Lenker benennen, muss er damit rechnen, dass die Behörden von ihm verlangen, ein Fahrtenbuch zu führen. Dieses muss er dann regelmäßig bei der zuständigen Behörde zur Kontrolle vorlegen. Die Anordnung und das Vorlegen kosten jeweils eine Gebühr in dreistelliger Höhe.

So teuer wird das Blitzerfoto

In Österreich bestehen sogenannte Organstrafverfügungen für die unterschiedlichen Bundesländer. Zudem existieren noch Anonymverfügungen und Strafverfügungen, die bei der Verletzung der österreichischen StVO zur Anwendung kommen. Eine Geschwindigkeitsüberschreitung kostet in Österreich ab 20 Euro. Im schlimmsten Fall müssen Temposünder jedoch 2180 Euro zahlen. Welche Bußgelder noch möglich sind, steht zum Beispiel auf bussgeldkatalog.org.

Außer einem Bußgeld können die Behörden jedoch auch ein Fahrverbot verhängen. Ein Fahrverbot ist besonders ärgerlich, da es sich auf alle Fahrzeuge auswirkt. Wer also beispielsweise mit dem Motorrad geblitzt wird und nachfolgend ein Fahrverbot erhält, darf auch kein Auto mehr führen. Auch fahrerlaubnisfreie motorisierte Fahrzeuge sind in der Zeit vom Fahrverbot tabu.

Autor
patrick_b

PATRICK_B

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Bericht vom 20.03.2015 | 38.810 Aufrufe

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