Sicherheit am Motorrad 2019 – der Berg ruft!

Die wichtigsten Tipps für das Motorradfahren im Gebirge

Viele Motorradfahrer sehnen sich bereits während der Wintermonate nach kurven- und serpentinenreichen Touren in den Bergen. Egal ob Alpen oder Pyrenäen, ob Ural oder Apennin, für das Fahren im Gebirge gelten eigene Regeln - weniger ist oft mehr. Trotz guter Kondition sollte das Tagespensum bei kleinen Nebenstrassen und extremen Pässen mit teilweise gar unbefestigten Strassen höchstens 200 Kilometer betragen. Bei kurvenreichen Strassen und einigen höheren Pässen reichen in der Regel 300 Kilometer - will man stressfrei und vor allem vor Einbruch der Dämmerung am Ziel sein.

Motorradfahren im Gebirge hat neben den herrlichen Strassen auch noch unzählige wunderschöne Panoramen zu bieten wer also unterwegs neben den obligatorischen Pausen auch noch Ausblicke oder einzelne Besichtigungen geniessen will, sollte den Zeitplan realistisch gestalten. Für die Streckenlänge gilt: Je mehr Kurven und Pässe, desto kürzer die Strecke. Unabhängig von Maschine und Verbrauch, der bei Passfahrten in der Regel höher ist, sollte immer genügend Sprit im Tank sein, um nach dem Gipfelsturm auch die Talfahrt mit einem laufenden Motor zu absolvieren: Ohne Sprit fehlt beim Rollen die Motorbremse eine unangenehme und zudem gefährliche Tatsache.

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Steinschlag, Geröll, Kippneigung – um Gebirge muss viel beachtet werden

Ein Phänomen des Hochgebirges ist ausserdem verstärkter Steinschlag, vor dem in allen Ländern mit Schildern gewarnt wird. Motorradfahrer sollten ihre Fahrweise auf solchen Abschnitten darauf einstellen, dass Geröll oder einzelne Steine auf der Fahrbahn liegen. Sind Felsabhänge mit Netzen gesichert oder reichen Steilhänge bis an den Strassenrand, ist höchste Vorsicht geboten. Ein mit Gepäck und Sozius beladenes Motorrad hat schon in der Ebene grundsätzlich andere Handlingeigenschaften - höhere Kippneigung bei Langsamfahrt oder eine trägere Reaktion auf Lenkimpulse. Deshalb muss die Veränderung erfahren werden. Dies gilt insbesondere beim Ausweichen und Bremsen, vor allem bei starkem Gefälle oder Steigungen. Damit nicht gleich die erste Kuh auf der Hochalmstrasse zum Verhängnis wird.

Die gutmütige Kuh wird zum Problem

Apropos Kühe - weil Strassen oftmals durch Almgebiete führen und das Milchvieh hier nicht durch Zäune gestoppt werden kann, verhindern Weideroste das Weglaufen der Tiere. Diese längs in die Strasse eingelassenen Metallgitter überfahren Sie am besten in leichtem Winkel, um nicht in die Zwischenräume zu gelangen. Da das Metall dieser Weideroste vor allem bei Nässe - häufig glatt ist, sollten Sie extreme Manöver wie Bremsen, Beschleunigen oder extreme Schräglage hier vermeiden.

Das richtige Kurvenfahren im Gebirge

Beim Kurvenfahren im Gebirge gilt zunächst der auch sonst relevante Grundsatz: Der Blick führt die Bewegung. Nur wer seinen Blick zwischen Vorderrad und Horizont pendeln lässt, wird die richtige Linie finden. In Linkskurven müssen Sie in Richtung Kurvenausgang schauen, in Rechtskurven möglichst weit am rechten Fahrbahnrand entlang. Besonders wichtig bei engen Kurven und vor allem bei Serpentinen und Kehren ist die runde" Fahrlinie. Die Biegung sollte bei Linkskurven vom rechten Fahrbahnrand und bei Rechtskurven von der Fahrbahnmitte mit Sicherheitsabstand zum Gegenverkehr angefahren werden. Im Kurvenverlauf gilt es, möglichst lange aussen zu bleiben und erst dann nach innen zu ziehen, wenn der Kurvenausgang gesehen wird. So können selbst zuziehende Kurven keine Überraschung werden.

Angepasste Geschwindigkeit ist das Um und Auf

Selbstverständlich muss auch die Geschwindigkeit bei der Kurvenfahrt stimmen: Wenn der Motor immer gut am Gas hängt, zieht das Bike sicher durch die Biegung. Geben Sie erst dann wieder Gas, wenn der Kurvenausgang sichtbar ist. Es ist besser, mit geringerem Tempo in die Kurven ein und schneller hinaus zu fahren, denn sonst wird aus der Kurvenlinie schnell ein Haken und die Kippgefahr steigt besonders in hängenden Kehren. Um bei Bergauffahrten auch bei Maschinen mit weniger Drehmoment immer genügend Kraft und Vortrieb zu haben, empfiehlt es sich, niedere Gänge höher drehen zu lassen. Dann fällt auch der Anschluss beim Hochschalten flüssiger aus. Bei Talfahrten muss das Energieplus der rollenden Fuhre durch das Gefälle einkalkuliert werden. Damit genügend Reserven vorhanden sind und nicht dauernd stark gebremst werden muss was nach extremer Erhitzung sogar zu Bremsfading mit Leistungsverlust führen kann - helfen daher frühes Herunterschalten und die Motorbremse.

Bericht vom 13.06.2019 | 10'049 Aufrufe

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