Motorrad finanzieren

Diese drei Wege gibt es

Wer sich ein Motorrad kaufen möchte, steht häufig vor der Frage, wie es man es am besten finanzieren kann.

Denn egal, ob es um ein neues oder gebrauchtes Motorrad geht: Die wenigsten Menschen können es sich leisten, den kompletten Preis auf einen Schlag zu bezahlen und müssen daher auf eine Finanzierung zurückgreifen. Dafür gibt es grundsätzlich drei verschiedene Varianten:

  1. Finanzierung über die Händlerbank
  2. Zweckgebundener Kredit
  3. Frei verwendbarer Ratenkredit

Die einzelnen Varianten haben Vor- und Nachteile, die wir in den nächsten Abschnitten genauer erläutern möchten.

Zweckgebundener Kredit über eine unabhängige Bank

Wir können schon einmal vorwegnehmen, dass es keinen speziellen Motorradkredit oder eine klassische Motorradfinanzierung gibt. Allerdings bieten manche Banken die Möglichkeit, das Motorrad über einen zweckgebundenen Autokredit zu finanzieren. Hierbei besteht der Vorteil, dass das Fahrzeug in diesem Fall das Motorrad direkt als Sicherheit genutzt werden kann. Sicherheit heißt: Die Bank hat das Motorrad als Gegenwert zur Verfügung. Sollte der Kreditnehmer den Kredit nach einiger Zeit nicht mehr bedienen können, kann er das Motorrad verkaufen, um den Kredit auszulösen. Demzufolge steht hinter dem Darlehen ein materieller Wert. Dadurch sinkt das Risiko für einen Zahlungsausfall, sodass günstigere Zinsen als bei einem Kredit mit freiem Verwendungszweck möglich sind. Solche Kredite sind oft mit einem Mindestwert verbunden. Das heißt: Das Motorrad muss einen bestimmten Kaufpreis haben, sonst kann es nicht über einen Autokredit finanziert werden. Wer sich für einen zweckgebundenen Autokredit zur Finanzierung des Motorrads entscheidet, muss der Bank nach dem Kauf den Kaufvertrag vorlegen. Nur so kann die Bank sichergehen, dass der zweckgebundene Kredit wirklich für den Motorradkauf genutzt wurde. Teilweise behalten die Banken auch den Fahrzeugbrief ein, bis der Kredit vollständig abbezahlt wurde.

Frei verwendbarer Ratenkredit

Eine weitere Möglichkeit ist es, bei einer unabhängigen Bank einen zweckungebundenen Ratenkredit zu beantragen. Da die Bank hier nicht das Motorrad als Sicherheit hat, sind die Zinsen bei derartigen Darlehen meist etwas höher. Außerdem ist es unter Umständen schwieriger, einen solchen Ratenkredit bewilligt zu bekommen, wenn man keine anderen Sicherheiten hat. Ein regelmäßiges, festes Einkommen und eine gute Bonität sind daher das A und O, wen man sich für diese Art der Motorradfinanzierung entscheidet. Dafür genießt man aber auch eine höhere Unabhängigkeit und kann sein Motorrad beispielsweise während der Kreditlaufzeit verkaufen. Bei einem zweckgebundenen Kredit klappt das meist nicht ohne Weiteres.

Motorrad direkt über die Händlerbank finanzieren

Besonders bequem ist es, das Motorrad unmittelbar über die Händlerbank zu finanzieren: Man geht zum Händler, sucht ein Motorrad aus und bekommt von ihm auch direkt ein Angebot für die Finanzierung. Diese läuft dann über die Bank, die dem Händler angeschlossen ist. So muss man sich um nichts selbst kümmern, sondern erhält Motorrad und Finanzierung zusammen auf einen Schlag. Der Händler unterbreitet auch meist verschiedene Finanzierungsangebote. Diese unterscheiden sich in Bezug auf die Laufzeit und die Ratenhöhe. Die Händlerbanken haben oftmals recht niedrige Zinsen, sodass die Verlockung groß ist, sofort zu unterschreiben. Davon raten wir aber erst einmal ab. Es macht schon Sinn, sich ein Finanzierungsangebot vom Händler unterbreiten zu lassen. Dieses sollte man dann aber mit nach Hause nehmen, noch einmal in Ruhe durchlesen und mit den Angeboten anderer unabhängiger Banken vergleichen. Möglicherweise sind die Konditionen bei anderen Kreditgebern noch etwas besser, sodass man bares Geld sparen kann. Entscheidet man sich für die Finanzierung über die Händlerbank, so wird diese den Fahrzeugbrief in der Regel solange einbehalten, bis der Kredit komplett abbezahlt ist. Das heißt auch, dass es nicht so einfach ist, das Motorrad noch während der Laufzeit zu verkaufen.

Motorrad finanzieren – diese Voraussetzungen müssen erfüllt sein

Damit man ein Motorrad überhaupt finanzieren kann, ist es wichtig, einige Voraussetzungen zu erfüllen. Die Bank wird im Vorfeld abschätzen, wie wahrscheinlich es ist, dass man kreditwürdig ist und seine Raten auch zurückzahlt. Dafür verlangt die Bank einige Angaben und Unterlagen:

  • Personalausweis
  • Preis des Motorrads
  • Gehaltsabrechnungen der vergangenen drei Monate
  • Bei Selbstständigen die Abrechnungen der letzten drei Jahre

Um einen Kredit in Deutschland zu erhalten, ist es außerdem Grundvoraussetzung, dass man wenigstens 18 Jahre alt ist. Darüber hinaus benötigt man ein Konto in Deutschland. Auch der Hauptwohnsitz muss in Deutschland liegen. Des Weiteren ist eine gute Bonität erforderlich. Das heißt, dass man eine positive SCHUFA und ein geregeltes Einkommen haben muss.

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Bericht vom 16.03.2020 | 16.551 Aufrufe

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