Motorrad richtig wenden in schwierigen Situationen
Motorradfahren lernen - wie du sicher und effektiv umdrehst!
Dreh dich, ohne zu fallen - das Motorrad in schwierigen Situationen zu wenden, kann ganz schön knifflig sein! Lerne, wie du sicher und effektiv wendest.
Wenden bedeutet, das Motorrad in eine andere Richtung zu lenken, oft um 180 Grad oder mehr. Das kann in einer engen Strasse, auf einem belebten Parkplatz oder in einer unerwarteten Situation auf der Strasse erforderlich sein. Du musst das Gewicht des Motorrads, die Traktion der Reifen und die Dynamik des Motorrads berücksichtigen, während du gleichzeitig den Verkehr, die Strassenbedingungen und andere Faktoren im Auge behältst. Es ist eine komplexe Aufgabe, die Konzentration und Präzision erfordert.
Körperhaltung und Gewichtsverlagerung
Eine aufrechte und entspannte Haltung ist wichtig, um das Gleichgewicht zu halten und die Kontrolle über das Motorrad zu behalten. Deine Füsse sollten fest auf den Fussrasten stehen, deine Knie das Motorrad leicht umklammern und deine Hände sollten den Lenker fest, aber nicht verkrampft halten. Beim Wenden musst du dein Gewicht aktiv einsetzen, um das Motorrad in die gewünschte Richtung zu lenken. Das bedeutet, dass du dein Gewicht auf die Innenseite der Kurve verlagerst, um das Motorrad zu neigen. Gleichzeitig musst du dein Gewicht ausbalancieren, um das Motorrad stabil zu halten und ein Umkippen zu verhindern.
Blickführung: Wohin du schaust, da fährst du hin!
Dein Motorrad folgt deinem Blick, also ist es wichtig, dass du deinen Blick immer in die Richtung lenkst, in die du fahren möchtest. Beim Wenden bedeutet das, dass du deinen Blick frühzeitig in die Richtung des Wendemanövers lenken musst, bevor du überhaupt anfängst, den Lenker zu drehen. Du musst über deine Schulter schauen und deinen Blick auf den Punkt richten, an dem du nach dem Wenden sein möchtest. Du musst aber immer den Verkehr und die Strassenbedingungen im Auge behalten.
Alle Berichte der umfassenden Serie "Motorradfahren lernen" auf 1000PS:
Honda, Metzeler, Stadler und SW-Motech als 1000PS-Partner!
Ein grosses Projekt verlangt nach grossen Partnern - weshalb wir uns entschieden, für unsere Berichteserie Motorradfahren lernen mit hochwertigen Herstellern wie Honda, Metzeler, Stadler und SW-Motech zusammen zu arbeiten. Für einen feinen Querschnitt durch die aktuellen Motorradkategorien haben wir von Honda eine einsteigerfreundliche CB500 Hornet, eine sportliche CBR650R sogar mit E-Clutch (muss man mal probiert haben!) und als Referenz für das Adventure-Segment eine CRF1100L Africa Twin Adventure Sports mit elektronisch verstellbarem Fahrwerk gewählt. Bestückt wurden alle Bikes mit Taschen oder Tankrucksäcken von SW-Motech, damit wir diverse Utensilien, die wir bei unseren Fotofahrten brauchten, gut verstauen konnten. Da wir natürlich nicht wussten, wie das Wetter wird, vertrauten wir bei der Kleidung auf Highend-Ware von Stadler Bekleidung, die dank GoreTex-Material und innovativen SASS-Belüftungsöffnungen sowohl bei nasskaltem als auch bei heissem Wetter ausgezeichnet funktionieren. Schliesslich wollten wir auch bei den Reifen nichts dem Zufall überlassen, für unsere Vorführ-Fahrten wurden auf allen drei Maschinen Qualitäts-Pneus von Metzeler aufgezogen. Und ja, richtig vermutet, natürlich hat mit allen vier Herstellern alles problemlos funktioniert!
Die richtige Technik: Gegenlenken
Gegenlenken ist eine Technik, bei der du den Lenker in die entgegengesetzte Richtung drückst, um das Motorrad zu neigen und eine Kurve zu fahren. Klingt widersprüchlich? Ist es aber nicht. Wenn du den Lenker nach links drückst, neigt sich das Motorrad nach rechts und fährt eine Rechtskurve. Und umgekehrt. Das liegt an der Kreiselwirkung der Räder. Ein zu starker Lenkimpuls kann das Motorrad zu stark neigen und zum Umkippen bringen. Ein zu schwacher Lenkimpuls kann das Motorrad nicht genug neigen und die Kurve wird zu weit. Gegenlenken hilft dir, das Motorrad schnell und präzise in die Kurve zu bringen.
Einsatz von Kupplung und Gas: Feinfühligkeit ist gefragt!
Beim Wenden solltest du die Kupplung leicht ziehen, um die Verbindung zwischen Motor und Getriebe nur leicht zu trennen. Das gibt dir die Möglichkeit, das Motorrad mit geringer Geschwindigkeit zu bewegen, ohne dass der Motor abstirbt. Das Gas solltest du leicht aufdrehen, um das Motorrad in Bewegung zu halten. Das gibt dir die nötige Geschwindigkeit, um das Gleichgewicht zu halten und die Kurve zu nehmen. Aber auch hier gilt: Drehe das Gas nicht zu stark auf, sonst beschleunigt das Motorrad zu schnell und du verlierst die Kontrolle.
Fusstechnik: Stabilisieren mit beiden Füssen
Der linke Fuss sollte fest auf der Fussraste stehen, um das Motorrad zu stabilisieren und beim Wenden nach links den Impuls zu geben. Durch eine leichte Drehung des Fusses nach links kann das Motorrad tatsächlich in die gewünschte Richtung gelenkt werden. Der rechte Fuss sollte ebenfalls auf der Fussraste bleiben und das Bremspedal betätigen. Dabei ist es wichtig, die Bremse feinfühlig zu dosieren.
Wenden in engen Räumen: Die Kunst des Schiebens
Das Schieben eines Motorrads wird üblicherweise unterschätzt - jeder kann doch ein Motorrad schieben! Zunächst einmal ist es aber wichtig, dass du das Motorrad richtig greifst. Stehst du links von der Maschine, sollte die linke Hand am Lenker sein, während die rechte Hand den hinteren Griff oder das Heck des Motorrads hält. Du solltest das Motorrad langsam und kontrolliert bewegen, um ein Umkippen zu vermeiden. Dabei ist es wichtig, dass du das Motorrad nicht nur vorwärts drückst, sondern auch seitlich bewegst. Das erfordert nicht so viel Kraft, vor allem wenn das Motorrad schwer ist.
Wenden auf unterschiedlichen Untergründen: Schotter, Sand und nasses Laub
Auf Schotter ist es wichtig, das Motorrad stabil zu halten und abrupte Lenkbewegungen zu vermeiden - die Reifen können leicht wegrutschen. Sand kann besonders tückisch sein, da das Motorrad dazu neigt, einzusinken. Hier ist es wichtig, das Gewicht nach hinten zu verlagern und das Motorrad mit sanften Gasstössen zu wenden. Nasses Laub kann wiederum extrem rutschig sein. Vermeide abrupte Lenk- und Bremsbewegungen und versuche, das Motorrad so sanft wie möglich zu wenden. In allen diesen Situationen ist es wichtig, die Geschwindigkeit niedrig zu halten und das Motorrad kontrolliert zu bewegen.
Wenden am Hang: Bergauf und bergab
Beim Wenden bergauf ist es wichtig, das Gewicht nach vorne zu verlagern, um das Vorderrad zu entlasten und ein Abkippen des Motorrads zu verhindern. Nutze die Hinterradbremse, um das Motorrad zu stabilisieren. Ein sanfter Gasstoss kann helfen, das Motorrad in die gewünschte Richtung zu lenken. Beim Wenden bergab solltest du das Gewicht nach hinten verlagern, um ein Überkippen des Motorrads zu verhindern. Hier ist es besonders wichtig, die Bremsen sanft und kontrolliert zu betätigen, um ein Blockieren der Räder zu vermeiden.
Wenden mit Sozius und/oder Gepäck: Zusätzliches Gewicht meistern!
Das Wenden mit Sozius und/oder Gepäck kann eine besondere Herausforderung darstellen, da das zusätzliche Gewicht das Handling des Motorrads erheblich beeinflusst. Der Sozius sollte während des Wendens ruhig sitzen bleiben und abrupte Bewegungen vermeiden. Das zusätzliche Gewicht auf der Rückseite des Motorrads kann dazu führen, dass das Vorderrad leichter wird, was das Lenken erschwert. Daher ist es wichtig, dass dein Sozius sich während des Wendens leicht nach vorne lehnt. Das Gepäck sollte gleichmässig auf beiden Seiten des Motorrads verteilt sein, schwere Gegenstände sollten so tief und so nah wie möglich am Schwerpunkt des Motorrads platziert werden.
Übungen zum Wenden: So trainierst du effektiv
Beginne mit dem sogenannten "Achter-Fahren". Suche dir eine freie Fläche und zeichne eine grosse Acht auf den Boden. Fahre diese Acht immer wieder ab, wobei du versuchst, die Kurven so eng wie möglich zu nehmen. Eine weitere effektive Übung ist das "Slalomfahren". Stelle dazu mehrere Kegel oder ähnliche Markierungen in einer Reihe auf und versuche, dein Motorrad zwischen ihnen hindurch zu manövrieren.
Häufige Fehler beim Wenden: Was du vermeiden solltest!
Einer der häufigsten Fehler ist, dass du während des Wendens auf den Boden schaust. Dies kann dazu führen, dass du das Gleichgewicht verlierst. Stattdessen solltest du immer in die Richtung schauen, in die du fahren möchtest. Ein weiterer häufiger Fehler ist, dass du zu viel Gas gibst oder die Kupplung zu schnell kommen lässt. Auch das falsche Bremsen kann beim Wenden zu Problemen führen. Wenn du während des Wendens zu stark bremst, kann das Motorrad instabil werden und umkippen.
Was tun, wenn es doch mal schief geht?
Ein häufiges Problem beim Wenden ist, dass das Motorrad zu kippen beginnt. In diesem Fall solltest du versuchen, das Motorrad mit deinem Fuss abzufangen. Verlagere dein Gewicht auf den Fuss, der auf der Seite des kippenden Motorrads ist, und drücke kräftig gegen den Boden. Wenn du aber merkst, dass du die Kontrolle über das Motorrad verlierst, ist es besser, das Motorrad kontrolliert fallen zu lassen, anstatt zu versuchen, es um jeden Preis aufrecht zu halten. Versuche in diesem Fall, dich vom Motorrad zu lösen, um Verletzungen zu vermeiden.
FAQs / Häufig gestellte Fragen zu Motorrad wenden
1. Wie wende ich mein Motorrad in einer engen Strasse?
In engen Strassen kann es hilfreich sein, das Motorrad zu schieben, anstatt es zu fahren. Schlage den Lenker voll ein, um den kleinstmöglichen Wendekreis zu erreichen und stabilisiere das Motorrad mit beiden Füssen.
2. Wie wende ich mein Motorrad in Situationen mit hohem Verkehrsaufkommen?
In Situationen mit hohem Verkehrsaufkommen ist es wichtig, ruhig zu bleiben und den Überblick zu behalten. Suche eine sichere Lücke zum Wenden und achte auf den Verkehr um dich herum.
3. Wie wichtig ist die Blickführung beim Wenden des Motorrads?
Die Blickführung ist beim Wenden des Motorrads von entscheidender Bedeutung. Du solltest immer in die Richtung schauen, in die du wenden möchtest. Dies hilft, das Motorrad in die gewünschte Richtung zu lenken.
4. Wie übe ich das Wenden meines Motorrads?
Übung und Erfahrung sind beim Wenden des Motorrads in schwierigen Situationen sehr wichtig. Du solltest regelmässig das Wenden durch Achter- und Slalomfahren trainieren.
5. Wie wichtig ist der Einsatz von Gas und Kupplung beim Wenden des Motorrads?
Der kontrollierte Einsatz von Gas und Kupplung ist beim Wenden des Motorrads sehr wichtig. Du solltest darauf achten, das Gas und die Kupplung sanft und kontrolliert zu bedienen, um ein Über- oder Untersteuern zu vermeiden.
Nachschlagewerk: So geht das! Wie man was findet
Auch wenn das 1000PS Nachschlagewerk nicht auf einmal sondern bis Ende des Jahres immer weiter ergänzend erscheint, ist es am Ende eine grosse, einem Lexikon ähnliche, Database, in der man nach Kapiteln und Absätzen geordnet auf die häufigsten Fragen, die in den 1000PS-Foren in den letzten Jahren gestellt wurden, eine Antwort findet.
Die umfassende Serie "Motorradfahren lernen" auf 1000PS im Überblick:
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Bericht vom 21.10.2024 | 17’031 Aufrufe