KTM sucht mindestens 100 Millionen Euro Investment für 2025

Tiefgreifende Restrukturierung in der KTM AG notwendig

Um die Liquidität für das Geschäftsjahr 2025 sicherzustellen benötigt die Pierer Mobility AG eine Überbrückungsfinanzierung in Höhe eines dreistelligen Millionenbetrags.

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KTM mit Neuheitenfeuerwerk für die Saison 2025

Auf der EICMA 2024 gab es auf kaum einem Stand auch nur annähernd so ein Gedränge, wie auf der riesigen Fläche der Pierer Mobility, die neben ihrem orangen Herzstück auch noch Neuheiten von MV Agusta, Husqvarna und GasGas zeigte. Voller Vorfreude auf die KTM Neuheiten 2025 schlenderten tausende Besucher über den Stand und wurden nicht enttäuscht: Die Modelle von 125 bis 1390 Kubik waren zahlreich - siehe Bildergalerie. Müssen wir uns dennoch um den Volumshersteller aus Österreich sorgen?

Herausforderung: Liquiditätsbedarf und notwendige Finanzierung

Zum Ende des ersten Halbjahres 2024 erwirtschaftete die KTM AG mehr als 95% des Gesamtumsatzes der PIERER Mobility AG. Trotz dieser wirtschaftlichen Stärke hat sich ein zusätzlicher Finanzierungsbedarf ergeben, der auf eine veränderte Liquiditätsplanung für das Geschäftsjahr 2025 zurückzuführen ist. Um diesen Bedarf zu decken, plant das Unternehmen eine Überbrückungsfinanzierung in Höhe eines dreistelligen Millionenbetrags. Die Verhandlungen hierzu sind aktuell im Gange und beinhalten Gespräche sowohl mit der Kernaktionärin Pierer Bajaj AG als auch mit anderen Finanzgläubigern der KTM AG.

Die Beteiligten sind darauf bedacht, während der laufenden Verhandlungen ein Stillhalteabkommen zu vereinbaren. Dieses Abkommen würde für die Dauer der Finanzierungsverhandlungen einen stabilen Rahmen schaffen und der KTM AG den nötigen finanziellen Spielraum verschaffen, um operative Massnahmen einleiten zu können.

Ziel 2025: Dahin geht die Reise bei KTM in der kommenden Saison

Die vorgenommene Verkleinerung des Vorstands der Pierer Mobility war dabei erst der erste Schritt einer grösser geplanten Restrukturierung. Diese zielt darauf ab, KTM operativ und finanziell auf eine solide Grundlage zu stellen. Vor dem Hintergrund des aktuell anspruchsvollen konjunkturellen Umfeldes plant die Unternehmensführung eine deutliche Reduktion der Produktionsmengen. Dieser Schritt ist notwendig, um die Lagerbestände auf ein wirtschaftlich tragbares Niveau zu senken sowohl auf der Ebene der KTM AG selbst als auch bei den Händlern. Aktionen wie die "geschenkte" Mehrwertsteuer sind erste öffentlich sichtbare Zeichen zur Umsetzung dieser Massnahmen.

Eine solche Neuausrichtung soll nicht nur die Lagerkosten reduzieren, sondern auch die gesamte operative Struktur verschlanken. Diese Massnahme wird mit einer Reduzierung des sogenannten Overhead-Bereichs also der Gemeinkosten einhergehen, wodurch das Unternehmen auf ein stabiles und langfristig profitables Niveau zurückgeführt werden soll.

Für das kommende Geschäftsjahr 2025 strebt die PIERER Mobility AG an, Kosten und Absatz stabil auf einem redimensionierten Niveau zu halten. Das bedeutet, dass das Unternehmen in eine Phase der Stabilität eintreten will, die nachhaltig positive Ergebnisse gewährleistet. Dieser Ansatz soll langfristig die Wettbewerbsfähigkeit und Profitabilität der KTM AG insbesondere durch einen gezielten Umgang mit Produktionsmengen und einem schlanken Betriebsmodell sichern.

Details für die zukünftige Entwicklung noch nicht bekannt - Plan 2026 und 2027 ungewiss

Sicherheit, wie es konkret bei KTM weitergehen wird und ob nach dem Stellenabbau zu Jahresbeginn weitere Jobs in Gefahr sind, ist aktuell noch unklar. Das Unternehmen plant, zu einem späteren Zeitpunkt weitere Details zur Umstrukturierung und zu den vertraglichen Vereinbarungen bekanntzugeben. Dies wird zum einen für Investoren und Marktteilnehmer von Bedeutung sein, die auf die weitere Entwicklung des Unternehmens gespannt sind, zum anderen auch entscheidend dafür sein, welche Motorräder wir in den Jahren 2026 und 2027 fahren werden dürfen.

Autor

Bericht vom 13.11.2024 | 7’808 Aufrufe

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