Harley-Davidson Road King Gebrauchtberatung - Klassiker im Check

Warum die Harley-Davidson Road King gebraucht so beliebt ist

Die Harley-Davidson Road King ist der Inbegriff des amerikanischen Tourers. Zeitlos, zuverlässig und voller Charakter - sie begeistert auch gebraucht mit Stil und Substanz. Erfahre hier, welche Modelle besonders gefragt sind und worauf du beim Kauf achten solltest.

Die Harley-Davidson Road King ist eine Ikone unter den Touring-Modellen und verkörpert wie kaum ein anderes Motorrad den klassischen amerikanischen Highway-Cruiser. Ihre Geschichte reicht bis in die Mitte der 1990er-Jahre zurück und ist eng mit der Evolution der grossen Harley-Touring-Baureihe verbunden.

Die Geburtsstunde: Mitte der 1990er-Jahre

1994 präsentierte Harley-Davidson die Road King erstmals als eigenständiges Modell. Sie basierte auf der Electra Glide, verzichtete aber auf die grosse Frontverkleidung - stattdessen prägte der verchromte, abnehmbare Scheinwerferbock mit den beiden Zusatzscheinwerfern das markante Gesicht. Angetrieben wurde sie vom 1.340 cm³ grossen Evolution-Motor, der über einen klassischen Vergaser verfügte. Schon damals verband die Road King Tourentauglichkeit mit puristischem Design - und traf damit den Nerv vieler Harley-Fans.

Die Twin-Cam-Ära: Mehr Hubraum und Komfort

1999 löste der neu entwickelte Twin-Cam-88-Motor (1.450 cm³) den Evolution-Motor ab. Er brachte mehr Leistung, Laufruhe und Zuverlässigkeit. 2002 folgte die Road King Classic mit Speichenrädern, Weisswandreifen und Ledertaschen - sie bediente konsequent die Nostalgie-Schiene. Ab 2007 kam der Twin Cam 96 (1.584 cm³) zum Einsatz, kombiniert mit einem neuen Sechsganggetriebe. Damit wurde die Road King noch souveräner auf der Langstrecke. 2010 führte Harley den Twin Cam 103 (1.690 cm³) ein, der schliesslich in allen Road-King-Modellen Standard wurde.

Project Rushmore: Moderne Technik trifft Tradition

Mit dem "Project Rushmore" im Jahr 2014 modernisierte Harley-Davidson die Touring-Baureihe grundlegend. Die Road King erhielt verbesserte Bremsen mit ABS, ein neues Fahrwerk, überarbeitete Ergonomie und eine optimierte Windschutzscheibe. Auch die Elektronik zog ein - jedoch ohne das puristische Grundkonzept zu gefährden. Der Twin Cam 103 blieb zunächst an Bord, überzeugte aber durch bessere Abstimmung und mehr Alltagstauglichkeit.

Milwaukee-Eight: Der Sprung in die Neuzeit

2017 markierte einen weiteren Meilenstein: Der neue Milwaukee-Eight-Motor löste die Twin-Cam-Generation ab. In der Road King leistete der 1.745 cm³ grosse Achtventiler (107 cui) mehr Drehmoment, lief deutlich ruhiger und bot eine spürbar bessere Wärmeabfuhr. Auch das Fahrwerk wurde umfassend überarbeitet - mit neuen Federelementen und einem steiferen Rahmen. Die Road King Special setzte optisch auf eine dunkle, moderne Linie mit grossen 19-Zoll-Vorderrad, tieferem Heck und "Blackout"-Look statt Chrom.

Zuletzt war die Road King in der Milwaukee-Eight-114-Version (1.868 cm³) erhältlich. Sie kombiniert klassisches Design, moderne Technik und Langstreckenkomfort wie kaum ein anderes Modell. Trotz elektronischer Helfer bleibt sie eine ehrliche, mechanisch wirkende Harley, die den Geist der Marke - Cruisen, Reisen, Erleben - in Reinform verkörpert.

Harley-Davidson Road King Gebrauchtpreise und Marktlage

Der Gebrauchtmarkt für die Harley-Davidson Road King ist aktuell vielfältig und stabil. Angeboten werden Modelle aus allen Baujahren - von den frühen Twin-Cam-Versionen bis zu den modernen Milwaukee-Eight-Varianten. Besonders gefragt sind gepflegte Exemplare mit nachvollziehbarer Servicehistorie und originalem Zustand, während stark umgebaute oder ältere Maschinen etwas länger auf Käufer warten. Sondermodelle wie die Classic, Police oder Special gelten als begehrt und sind entsprechend seltener zu finden. Insgesamt zeigt sich die Road King auf dem Gebrauchtmarkt als wertbeständiger Klassiker mit treuer Fangemeinde.

Aktuelle Preise und Inserate findet ihr hier: Harley-Davidson Road King gebraucht kaufen..

Interview mit Experten von Harley-Davidson St. Pölten

Für diese Gebrauchtberatung haben wir mit Karl Schagerl, Geschäftsführer von Harley-Davidson St. Pölten, gesprochen. Als erfahrener Händler und Werkstattprofi kennt er die Harley-Davidson Road King in- und auswendig. Seine Einschätzungen zu Technik, Zuverlässigkeit und empfehlenswerten Baujahren geben wertvolle Orientierung für potenzielle Käufer.

Karl Schagerl, Geschäftsführer von Harley-Davidson St. Pölten
Karl Schagerl, Geschäftsführer von Harley-Davidson St. Pölten

Die Road King ist nehme ich an unter Harley-Fans sehr beliebt und bekannt?

Genau. Ist - neben der Fat Boy - wahrscheinlich die zweitklassischste und bekannteste Harley überhaupt. In Sachen Haltbarkeit und Zuverlässigkeit erinnere ich mich noch an die Dauertests im deutschen MOTORRAD. Da war die Road King jahrelang auf Platz 1 im Dauertest, noch vor vielen anderen Modellen.

Gibt es Probleme beim Thema Zuverlässigkeit? Und wie sieht die Ersatzteilversorgung aus?

Nein, durchgängige Probleme gab es keine. Die Serviceintervalle liegen bei 8.000 Kilometern. Ersatzteilversorgung ist nach wie vor problemlos - die Road King ist ja ein Dauerbrenner im Programm.

Welche Modelle sind denn heute besonders gefragt? Gibt es Baujahre, die bei euren Kunden beliebter sind?

Prinzipiell hat es die Road King Classic gegeben - wie der Name schon sagt, der Klassiker - mit Speichenfelgen, Weisswandreifen und Ledertaschen. Die ist leider 2016 oder 2017 eingestellt worden. Danach gab es die normale Road King mit Gussfelgen und Hartschalenkoffern, ebenfalls sehr beliebt. Seit etwa drei Jahren gibt es nur noch die Road King Special - im Dark Custom-Look mit schwarzem Motor, Black Trim, anderen Felgen und ohne Windschild. Sie ist also nicht mehr ganz so klassisch wie früher, aber die meisten suchen dennoch nach einem traditionelleren Road King-Modell.

Gab es Sondermodelle, die für dich hervorgestochen sind?

Ja, unter anderem Modelle mit dem 110er Motor - die sogenannten CVOs. Ausserdem die Police Edition, die heute noch selten, aber sehr beliebt ist. In den USA fährt die Polizei, glaube ich, nach wie vor die Road King. Wenn man allerdings ein Sondermodell will, muss man tief in die Tasche greifen. Gerade durch die Einstellung der Road King Classic mit den Speichenrädern sind die Preise stabil - nicht mehr ganz Neupreisniveau, aber sie verlieren wenig an Wert.

Was bauen die Leute bei der Road King typischerweise um? Gibt es Trends oder Empfehlungen?

Viele rüsten sie zum Tourenmotorrad um - mit Tour Pack, Topcase oder Sissy Bar. Manche bevorzugen sie auch gerade ohne Fairing, also im klassischen Stil mit Windschild und Zusatzscheinwerfern. Das ist die typische "puristische Tourer"-Kundschaft.

1000PS Reifenempfehlung: Wer seine Harley-Davidson Road King optimal bereifen möchte, ist mit dem Metzeler CRUISETEC hervorragend beraten. Der Reifen wurde speziell für kraftvolle V-Twin-Cruiser entwickelt und kombiniert klassisches Erscheinungsbild mit moderner Performance. Alle Infos findet ihr hier: Metzeler CRUISETEC Reifen.

Um deinem Gebrauchtmotorrad etwas Gutes zu tun, empfehlen wir regelmässige Ölwechsel. 1000PS vertraut dabei auf Schmierstoffe von Motorex und hier findest du das richtige Öl für dein Motorrad.

YUASA Motorrad-Batterien – die 1000PS Empfehlung für dein gebrauchtes Bike

Gerade bei gebrauchten Motorrädern lohnt sich der Griff zur hochwertigen Batterie: YUASA liefert mit seinen AGM- und Gel-Batterien wartungsfreie, auslaufsichere Kraftpakete "Made in Japan", die mit hoher Startkraft, Vibrationsfestigkeit und langer Lebensdauer überzeugen. Weniger Wartung, mehr Leistung - ideal für alle, die ihr Motorrad zuverlässig auf Touren bringen wollen. Hier findest du die richtige YUASA-Batterie für dein Bike.

Alternativen zur Harley-Davidson Road King

Indian Springfield: Die wohl direkteste Konkurrentin der Road King kommt aus dem Hause Indian Motorcycle. Die Springfield verfolgt das gleiche Konzept: klassischer Stil, abnehmbares Windschild, Lederkoffer und ein grosser V2-Motor, der souverän anschiebt. Ihr Thunderstroke-116-Aggregat mit 1.890 Kubikzentimetern sorgt für reichlich Drehmoment und ein kultiviertes Laufverhalten. Im Vergleich zur Road King wirkt die Springfield etwas geschmeidiger und bietet eine hochwertigere Ausstattung ab Werk, etwa im Bereich der Fahrassistenzsysteme. Einziger Nachteil ist das im Vergleich zu Harley-Davidson kleinere Händlernetz, was die Ersatzteilversorgung und Wartung ausserhalb grösserer Städte gelegentlich erschwert.

Indian Springfield
Indian Springfield

BMW R 18 Classic / Roctane: Wer klassischen Auftritt mit deutscher Ingenieurskunst verbinden möchte, findet in der BMW R 18 Classic oder der sportlicheren Roctane eine interessante Alternative. Der 1.802 Kubikzentimeter grosse Boxer-Motor liefert einen brachialen Antritt und prägt mit seinem pulsierenden Charakter das gesamte Fahrerlebnis. Optisch orientiert sich die R 18 Classic mit Zusatzscheinwerfern, Satteltaschen und Windschild stark am amerikanischen Vorbild, bleibt dabei aber technisch auf modernstem Niveau. Ihr präzises Fahrwerk und die tadellose Verarbeitungsqualität setzen Massstäbe, auch wenn sie das typische "American Touring"-Feeling der Road King nicht ganz erreicht.

BMW R 18 Classic
BMW R 18 Classic

Moto Guzzi California 1400 Touring: Ein Geheimtipp für Individualisten ist die Moto Guzzi California 1400 Touring. Sie wurde zwar inzwischen eingestellt, ist aber auf dem Gebrauchtmarkt eine lohnende Alternative. Mit ihrem luft- und ölgekühlten V2-Motor mit 1.380 Kubikzentimetern, Kardanantrieb und dem unverkennbaren italienischen Design verbindet sie Komfort und Charakter auf ganz eigene Weise. Die California wirkt kultiviert, bietet eine bequeme Sitzposition und überzeugt mit einem angenehmen Langstreckenkomfort. Allerdings ist die Ersatzteilversorgung mittlerweile etwas eingeschränkt, und das Zubehörangebot kann mit Harley oder Indian nicht ganz mithalten.

Moto Guzzi California 1400 Touring
Moto Guzzi California 1400 Touring

Fazit: Harley-Davidson Road King

Die Harley-Davidson Road King bleibt auch gebraucht eine sichere Wahl für alle, die klassischen Stil, souveräne Leistung und hohe Langstreckentauglichkeit schätzen. Ihr zeitloses Design, die robuste Technik und das authentische Fahrgefühl machen sie zu einem echten Dauerbrenner im Harley-Portfolio. Wer auf regelmässige Wartung, originale Ausstattung und gepflegten Zustand achtet, bekommt ein Motorrad, das nicht nur zuverlässig fährt, sondern auch emotional begeistert - eine Maschine mit Charakter, die Generationen von Fahrern begleitet hat und noch lange begleiten wird.

Bericht vom 13.11.2025 | 14.741 Aufrufe

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