Husaberg SM by Rameis

Schwedische Streitäxte sind gefährlich. Der unerschrockene Rudi Rameis zeigt sich unbeeindruckt und schleift die FE570 scharf wie eine Rasierklinge.
Husaberg FE 570 Supermoto
bam oida!


Das die Husaberg mit 17 Zöllern eine Macht auf jeder Supermotostrecke ist, haben wir schon vor einigen Monaten berichtet. Auch in der Österreichischen Supermoto Meisterschaft haben die Schweden ein Wörtchen mitzureden, nach drei von sechs Läufen liegt Hanson Schruf mit seiner 570 Berg, auf Platz 1 der Gesamtwertung in der Klasse S2.
Natürlich gibt es da aber immer wieder Leute denen das alles noch lange nicht genug ist, nach dem Motto "Höher, schneller, weiter" nahm sich Rudi Rameis, Chef vom Rameis Motorradhandel in Behamberg bei Steyr, die FE570 zur Brust und spricht nun einer "sanft" getunten Berg für den Supermoto Einsatz.

Ziel vom Rameis Team war es, das bereits äusserst leichte Handling, bedingt durch das neue Motorenkonzept, noch weiter hervorzuheben. Hierzu setzte man auf Gewichtsreduktion, insbesondere bei den rotierenden Massen. Da der Motor schon ab Werk auf ein enorm geringes Gewicht getrimmt wurde, nahm sich das Rameis Team die Felgen vor. Die originalen DID Alu Felgen wurden gegen Karbon Felgen von BST getauscht. Auf der Waage schlägt sich dieser Tausch mit 6.5 Kg nieder. Jedoch wird dadurch nicht nur das Gesamtgewicht gesenkt, auch das Handling wird um einiges erleichtert. Man stelle sich einfach nur eine Flex (Winkelschleifer) mit einer grossen Trennscheibe vor. Wirft man die Flex an, und versucht die Flex seitlich zu bewegen (sprich die rotierende Achse zu bewegen), wird das nur mit enormer Kraftanstrengung möglich sein. Und so verhält es sich auch bei der Husaberg, durch Reduktion des Felgengewichtes bildet sich ein enormer Handlingvorteil.

Das bestätigten uns auch einige Testfahrer der Husaberg auf dem SM Track von Wöllersdorf. Das ungewohnt leichte Handling liess führte bei den meisten in der ersten Runde beinahe zum Crash, da die Kurven immer viel zu eng gefahren wurden.
Weiters wirkt sich das reduzierte Felgengewicht auf auf die Agilität des Bikes aus, da weniger Gewicht beschleunigt werden muss, wirkt die Husaberg insgesamt aggressiver und agiler.
doppelt gemoppelt - Sonderanfertigung für die Akrapo  

Die Felgen sind jedoch nur ein Punkt auf der nicht enden wollenden Änderungsliste der Rameis Supermoto.
Die Closed Cattridge Gabel entstammt dem Husaberg Powerparts Katalog und bietet Performance auf höchstem Level. Das Federbein, bzw. deren Aussenhülle ist noch Serie, ihr Innenleben hingegen wurde voll auf den Supermoto Einsatz getrimmt.

Damit das Hinterrad beim anbremsen in die Kurve nicht zu stempeln beginnt, wurde eine Anti Hopping Kupplung verbaut, die die Motorbremswirkung nicht ans Hinterrad abgibt.
Weiters kommt bei der Husaberg auch ein Schaltautomat von Starlane zum Einsatz. Dieser Automat unterbricht bei einem Schaltvorgang für einige Millisekunden die Einspritzung, somit kann der Gang ohne Kupplung oder Gasunterbrechung eingelegt werden. Der Schaltautomat verkürzt somit die Schaltdauer und vermindert den ansonsten entstehenden Lastwechsel.
 


Optisch überzeugt die Husaberg auch durch ihre Akrapovic Doppelauspuffanlage.
Da es für die Berg noch keine Doppelauspuffanlage gibt, baute sich das Rameis Team einfach selber eine. Das gösste Problem beim Umbau war jedoch das originale Kunststoffheck der 570. Durch die kompakte Bauweise wäre mit dem original Heck kein Einbau der beiden Akra's möglich gewesen. Also nahm sich Rudi Rameis einen Schlosser zur Hand, der ihm beim Projekt "Eigenbauheck" unterstütze. Rudi: "Auch wenn's nicht wirklich spektakulär aussieht, die Planung und die vielen kleinen nachträglichen Anpassungen des Heck's verschlungen einiges an Zeit. Mittlerweile können wir ein solches Heck aber in sehr kurzer Zeit anfertigen. Das hält natürlich auch die Kosten auf einem erträglichen Level"
 
Heckrahmen Marke Eigenbau Punkto Optik gibt's auch nix auszusetzen

Ansonsten scheint fast der ganze Powerparts Katalog auf der Husaberg verbaut zu sein,
angefangen vom Lenkungsdämpfer, über die blau eloxierte Gabelbrücke, bis hin zum Husaberg Tankdeckel, ist eigentlich alles verbaut was das Herz höher schlagen lässt und den Privat Konkurs wahrscheinlicher macht.
Spricht man Rudi auf Leistungstuning bzw. Änderungen am Motor an, bekommt man nur einen verhaltenen Grinser und eine karge Wortspende: "Die Berg hat in Serie schon fett Leistung, aber sie bietet auch ein irrsinniges Potential zum Tunen. Bis dato haben wir noch nicht in ihr Herz eingegriffen. 70 Ps am Hinterrad sollte aber ohne grössere Hexerei möglich sein!"

Die Husaberg war letztes Jahr ohne Übertreibung das Highlight auf dem Enduro Sektor. Das neue Motorenkonzept setzt Massstäbe in Punkto Handling und Fahrbarkeit. Dass lediglich eine FE sprich Enduro Serie auf den Markt gebracht wurde, verwunderte Anfangs etwas, liess aber auch viel Spielraum für SM Freaks und motivierte Werkstätten. Das Rameis Team brachte es in kurzer Zeit fertig die Husaberg Enduro um 180 Grad zu drehen und sie mehr als nur Fit für die SM Strecke zu machen.
 
einmal den ganzen PowerParts Katalog rauf und runter bitte...

Interessante Links:

Text: arlo
Bilder: arlo

 

Bericht vom 06.07.2009 | 10'667 Aufrufe

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