Kawasaki Ninja ZX-10R 2016

Weltpremiere des neuen Superbikes

Kawasaki Neuheiten 2016: Die neue Kawasaki Ninja ZX-10R 2016! Nastynils live bei der Präsentation der neuen Kawasaki Ninja ZX-10R 2016 in Barcelona. Erste Bilder von der Kawasaki Ninja ZX-10R 2016. Von aussen sieht die neue Ninja bloss "überarbeitet" aus, doch innen drinnen blieb wenig gleich. Neue Bremsen, irre Gabel, neue Elektronik, neue Geometrie, arge Änderungen am Motor.

Das dürfte ein guter Jahrgang werden. Sie ist noch am weissen Blatt Papier entstanden, sondern hatte nichts geringeres als ein aktuelles Weltmeisterbike als Vorlage. Darauf aufbauend hat Kawasaki den Hebel richtig angesetzt. Auf der einen Seite flossn viele Messwerte und Erfahrungen in die neue Maschine. Auf der anderen Seite wurden konkrete Details welche bisher nicht so prickelnd war verbessert. Obendrauf hat Kawasaki dann einfach noch mächtig den Geldbeutel auf den Tisch gelegt. Fette Hardware bei Bremserei in Fahrwerk!

Spitzenleistung ZX-10R 2016: 200PS auch mit Euro 4

Das erste Kunststück an der neuen ZX10 vollbrachten die Motorenentwickler. Die Spitzenleistung von 200 PS konnte trotz Euro 4 Abgaswerten gehalten werden. Möglich wurde das durch intensive Arbeiten am Zylinderkopf. Die Auslassventile kommen nun mit grösserem Durchmesser, die Nocken haben ein neues Profil und der Brennraum wurde neu gestaltet. Vermutlich waren auch die Abgasvorschriften der Hintergrund warum die neue ZX-10R nun auch elektronisch gesteuerte Drosselklappen hat.

Mehr Feuer aus den Kurven

Im letzten Vergleichstest, war die ZX-10R eigentlich ganz gut dabei. Im Serienzustand war aber die Getriebeübersetzung zu lange. Hier hat Kawasaki goldrichtig angesetzt. Die Zugkraft am Hinterrad ist in den niedrigen Gängen deutlich höher. Zusätzlich dazu bekommt die Airbox ein grösseres Volumen und die Leistung wurde im unteren und mittleren Drehzahlbereich gesteigert. Nicht am Diagramm ablesbar aber hoffentlich sofort spürbar ist das geringere Trägheitsmoment vom Motor. Die Kurbelwelle aber auch der Kupplungskorb wurden leichter. Damit wird die Ninja vermutlich wieder bissiger, ja vermutlich auch aggressiver. Mag sein, dass das nicht allen gefallen wird. Kawasaki Fahrern aber sicher.

Schneller in Wechselkurven

Die Kawasaki Rennfahrer forderten die leichtere Kurbelwelle nicht nur wegen der spontaneren Gasannahme. In den Wechselkurven soll die neue ZX-10R nun agiler agieren. Klingt realistisch - bei 10.000 Umdrehungen und mehr wirken sich die eingesparten Gramm an der Kurbelwelle bestimmt gewaltig aus.

Feinschliff an der Geometrie

Vermutlich nicht schlechter wurde die neue Geometrie an der ZX-10R. Hier profitieren wir von den Erfahrungen und Erfolgen vom WM Team. Vermutlich nur für Semiprofis interessant ist die Möglichkeit die Position fürs Lenkkopfrohr und für die Schwingenachse anpassen zu können.

Neue Verkleidung für die ZX-10R 2016

Optisch gut gelungen, aber laut Kawasaki auch in der Praxis von Vorteil ist die neue Frontverkleidung. Ein reduzierter Winddruck auf den Fahrer, soll den Wechsel der Sitzposition zur Vorbereitung auf den Kurveneingang erleichtern.

Im Zweifellsfall einfach mit Geld erschlagen

Es gibt bei verschiedenen Entwicklungsprojekten die Möglichkeit viel Zeit oder Know-How zu investieren. Es gibt aber auch den einfachen Weg. Tief in den Geldbeutel greifen und die fette Knete am Tisch legen. Kawasaki montiert an der ZX-10R eine Gabel welche in dieser Liga bisher undenkbar war. Showa nennt sie Balance Free Fork. Diese Technik kommt das erste Mal bei einem Serienmotorrad zum Einsatz. Der Mechanismus zur Dämpfungskrafterzeugung ist ausserhalb des Zylinders angeordnet. Dadurch übt die einfedernde Gabel keinen Einfluss auf die Dämpfercharakteristik aus. Laut Kawasaki erzielt man damit zugleich Fahrkomfort bei niedrigen Geschwindigkeiten auf der Autobahn und Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten auf der Rennstrecke. Auch das Ansprechverhalten soll besser sein. Im Fahrerlager ist das Teil auf alle Fälle mörderisch.

Optisch nicht so spektakulär sind die Änderungen an der Hinterradaufhängung. Doch auch hier wurde mit dem neuen Show BFRC neueste Technik verbaut.

330mm Bremsscheiben

Keine halben Sachen veranstaltet Kawasaki auch bei den Bremsen. 330 mm Bremsscheiben plus M50 Monoblock Brembo Sättel. In Wahrheit gibt es nix besseres zu kaufen. An der ZX-10R ist das ganz normal Standardausrüstung.

Traktionskontrolle mit Gyroskop

Einen grossen Schritt vorwärts macht Kawasaki auch bei der Elektronik. Aussen sichtbar wird das nicht wirklich. Das Cockpit, als Schnittstelle zum Piloten, wirkt ähnlich. Doch unter der Haube brodelt es gewaltig. Zum Einsatz kommt eine Bosch IMU mit Gyroskopen. 5 Freiheitsgrade werden gemessen, 1 berechnet - Kawasaki hat das Bosch System also aufgebohrt.

ABS nun auch in den Kurven

Die Hersteller haben verschiedene Namen für Bremssystem welche auch in Schräglage eine hochwertige ABS Funktion anbieten. Bei Kawasaki hat man in Deutsch mit Kurvenmanagementfunktion einen relativ sperrigen Begriff gewählt. In der Praxis wird abhängig von Schräglage und Fahrzustand die Bremskraft auf Vorderrad und Hinterrad verteilt. Damit fällt es auch leichter bei Bremsmanövern in den Kurven die Linie zu halten.

Quickshifter nun auch in der Serie

Der KQS (Kawasaki Quick Shifter) ist serienmässig verbaut. Er unterstützt den Fahrer beim Hochschalten. Die Blipper-Funktion fürs Runterschalten ohne Kupplung ist jedoch nur mit Kitsteuergerät und Kitkabelbaum zu kriegen.

Gewicht, Leistung, Preis - Kawasaki Ninja ZX-10R

Die Kawasaki Ninja ZX-10R liefert 200PS. Das Gewicht beträgt 206 kg fahrfertig (= Fahrzeug unbeladen mit Standardausstattung, allen Betriebsstoffen und vollgetankt). Zum Preis wurden noch keine Angaben gemacht. In Deutschland soll das Fahrzeug laut ersten Informationen unter 20.000 Euro kosten.

Kawasaki ZX-10R 2016: Im Prinzip ein neues Motorrad

Die japanische Entwicklercrew hatte einen relativ pragmatischen Ansatz der es der Marketingcrew nicht leicht macht. Geändert wurden nur Dinge welche die Maschine auch schneller machen. Also die grosse optische Revolution blieb aus. Beim Studium der Presseunterlagen sackt man aber in die Knie. Ganze 31 Seiten lang ist die Liste der Änderungen und Neuerungen an der ZX-10R 2016. Das Versprechen wurde klar und deutlich ausgesprochen. Vom Rookie bis zum Henker soll damit jeder Pilot auf Anhieb schneller sein als mit dem Vorgängermodell. Bei den internen Tests der Japaner ist das auch sofort gelungen. Unser grosser Vergleichstest im Frühjahr mit allen Superbikes wird Klarheit bringen. Doch nach fast 15 Jahren Erfahrung in diesem Job traue ich mir auch schon Ferndiagnosen nach ersten Gesprächen zu. Diese Kawasaki wird das Niveau von R1, Panigale, S 1000 RR und V4 Aprilia erreichen. Kawa Fans dürfen also gerne schon bestellen.

Bericht vom 08.10.2015 | 52'333 Aufrufe

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