Honda CMX1100 Rebel 2021 - der erste Dynamic-Cruiser!
Ist die grosse Rebel so sportlich wie die kleine CMX500?
Die kleine CMX500 Rebel hat bei den kleinen Cruisern vorgemacht, worauf es heutzutage bei dieser Motorradgattung ankommt - coole, gemütliche Optik gepaart mit agiler Fahrbarkeit lautet das Rezept. Mit der neuen CMX1100 Rebel dringt Honda nun in das mittlere Segment der Cruiser vor und will auch dort bei typischem Cruiser-Style ungeahnte Dynamik und Moderne versprühen!
Die Honda CMX500 Rebel wird nicht nur von uns als Inbegriff des agilen, leichten Cruisers empfunden. Die gemütliche Optik täuscht zwar nicht vollkommen (die kleine Rebel IST tatsächlich gemütlich), allerdings lässt sie sich so einfach und agil fahren, wie kaum ein anderer Cruiser. Mit der neuen CMX1100 Rebel will Honda nun auch im mittleren Hubraumsegment diese Agilität und Leichtigkeit bei den Cruisern etablieren.
Der Motor der legendären Africa Twin in der Honda CMX1100 Rebel
Dabei soll schon die Wahl des Triebwerks massgeblich mithelfen. Analog zur CMX500 Rebel, die auf den gleichen Motor wie die quirlige CB500F, die sportliche CBR500R und die abenteuerlustige CB500X in etwas schwächerer, dafür drehmomentoptimierter Version vertraut, setzt die neue 1100er-Rebel auf jenen Reihen-Zweizylinder mit 1084 Kubik Hubraum, der auch die legendäre CRF1100L Africa Twin befeuert. Unter anderem 32 Prozent mehr Schwungmasse und eine überarbeitete Zündung sorgen dafür, dass statt den 102 PS bei 7500 Umdrehungen nur 87 PS bei 7000 Touren übrigbleiben, dafür liegen die 98 Newtonmeter Drehmoment bereits bei 4750 Umdrehungen an, während jene 105 Newtonmeter der Africa Twin erst bei 6250 Touren parat stehen.
Sound und Antritt der grossen Rebel werden herrlich sein
Damit sind für mich bereits zwei Dinge sicher: Die Power und das Schmalz aus dem unteren und mittleren Drehzahlbereich ist ja schon bei der Africa Twin über jeden Zweifel erhaben, werden laut Datenblatt bei der Rebel 1100 aber nochmals mehr auf ordentlich Punch von weit unten getrimmt - einem Cruiser gewiss würdig. Und der Sound, den ich bereits auf der Africa Twin mit ihrem 270 Grad-Hubzapfenversatz schätze, weil er so gekonnt einem herrlich stampfenden V2 nachempfunden ist, wird auf der grossen Rebel mindestens genauso glaubwürdig klingen. Ganz nebenbei ist die neue CMX1100 Rebel natürlich sauber nach Euro5 und unterstützt die On-Board-Diagnose der zweiten Generation (OBD2).
Eine Wheelie Control auf einem Cruiser!!!
Natürlich staubt die CMX1100 Rebel auch einen Grossteil der guten Elektronik-Features der Africa Twin ab, dank Throttle by Wire stehen drei vordefinierte Fahrmodi (Rain, Standard und Sport) sowie ein frei wählbarer User-Mode zur Verfügung. Die jeweiligen Modi ändern dann wiederum Parameter, von denen Cruiser bisher nur träumen konnten. Nicht nur die Leistungsentfaltung wird variiert, sondern auch die Traktionskontrolle HSTC (Honda Selectable Torque Control), die Stärke der Motorbremse (Engine Brake) und sogar die Wheelie Control! Eine Wheelie Control auf einem Cruiser!!!
Kurzer Radstand und schmale Reifen - gute Vorzeichen für agiles Handling auf der CMX1100 Rebel
Bereits das sollte allen Cruiser-Fans signalisieren, dass die CMX1100 Rebel bei den Grossen so wie die 500er-Rebel bei den Kleinen neue Massstäbe setzen möchte. Und das nicht nur durch das agile Triebwerk, sondern auch durch das moderne Chassis. Der Stahlrohrrahmen an sich wirkt ja noch klassisch, ebenso die, in Federvorspannung einstellbare 43 Millimeter-Telegabel und die Stereofederbeine (mit coolen Ausgleichsbehältern) im Heck, ebenfalls in der Federvorspannung justierbar. Allerdings lassen der, für einen Cruiser richtig kurze Radstand von 1520 Millimetern und das Gewicht von nur 223 Kilo fahrfertig erahnen, wie agil diese Maschine wohl zu fahren sein wird. Bei der Bereifung geht Honda auch einen guten Mittelweg, das grössere 130/70-18-Vorderrad wird in Kombination mit dem kleineren 180/65-16-Hinterrad wohl ein bobbermässig einfaches Handling erlauben, das eben auf optische Exzesse eines 200er-Hinterreifens oder gar mehr verzichtet.
Warum verbaut Honda vorne nur eine Einzelbremsscheibe auf der Rebel 1100?
Meine einzige Kritik gilt der Bremsanlage der CMX1100 Rebel - warum Honda auf solch einem sportlichen Cruiser lediglich eine Einzelscheibe an der Front verbaut, ist mir ein Rätsel. Ebenso schade finde ich, dass ein herkömmliches 2-Kanal-ABS verbaut wird und kein modernes System mit Kurven-ABS-Funktion - im Honda-Regal würde es jedenfalls liegen. Allerdings könnte mich die grosse 330er-Scheibe mitsamt der radial montierten Vierkolben-Monoblock-Bremszange durchaus überraschen und eines Besseren belehren. Ich kann es kaum erwarten, dieses Eisen fahren zu dürfen…
Die neue Honda CMX1100 Rebel umgeht geschickt die Konfrontation
Schliesslich kommt als völliges Novum bei einem Mittelklasse-Cruiser die aufpreispflichtige Option hinzu, die Rebel 1100 mit dem Honda-typischen Doppelkupplungsgetriebe DCT (Dual Clutch Transmission) zu ordern. Dieses sowohl manuell per Fingertipp schaltbare, aber auch im automatisierten Modus fahrbare System sollte eigentlich optimal zur CMX1100 Rebel passen, die mit einer Sitzhöhe von nur 700 Millimeter trotz all der Sportlichkeit eine äusserst gemütliche Sitzposition bieten wird. Dazu passt dann auch der serienmässige Tempomat und die Tatsache, dass Honda nicht alle Cruiser-typischen Elemente über Bord wirft. Stahlkotflügel vorne und hinten, der runde Scheinwerfer mit vier LED-Leuchten, das ovale LED-Rücklicht und das runde LCD-Instrument mit reversiver Anzeige (also helle Ziffern auf dunklem Hintergrund) kombinieren wieder geschickt den klassischen und doch sehr modernen Style. Womit Honda geschickt der Konfrontation mit eingeschworenen Cruiser-Fans aus dem Wege geht, die nichts anderes ausser V2, elendslangem Radstand und über 300 Kilo Gewicht gelten lassen.
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Weitere BerichteBericht vom 24.11.2020 | 81’508 Aufrufe