Beta 430 RR Racing Dauertest update 2.0

Bling bling und Musthaves für die Beta 430 RR Racing

Alles was die Beta noch so braucht, um das Offroadleben leichter zu machen, stand beim ersten Update vorrangig am Programm.

Die ersten 20 Stunden inklusive Rennseinsätze haben die Beta und ich nun gemeinsam verbracht. Damit können schon mal die ersten Aussagen gemacht werden. Ebenso hat sich herausgestellt, was sie noch braucht und was ihr gut steht. Grundsätzlich ist die Racing Version der Beta schon aus der Auslage heraus fertig für die Rennstrecke. Motorschutz, Handguards, Fahrwerk etc, alles passt. Aber nachdem die Welt in der Realität nun mal oft härter ist als im Prospekt, wurde die Beta mit dem besten Teilen auf gepimpt, um nix dem Zufall oder eben Umfaller zu überlassen. Von X-Grip wurde der grosse Motorschutz X-Treme montiert, welcher den Zündungsdeckel und die Wasserpumpe sowie die Umlenkung noch weit besser schützt als der Original Motorschutz. Trägt nicht viel mehr auf als der originale Schutz, gibt aber ein viel sicheres Gefühl im Geröllfeld. Ebenso gefährdet sind die Bremsscheiben. Hier wurde für die hintere Bremsscheibe ebenfalls ins Regal von X-Grip gegriffen und mit dem Disk Guard nicht nur eine sehr stabile, sondern auch sehr hübsche Variante gewählt. Die rot eloxierten Teile stehen der Beta richtig gut. Vorne wurde ein Kunststoffbremsscheiben Schutz von Acerbis verbaut, macht noch einen schlanken Fuss und erfüllt seinen Zweck. Der Kupplungs- und Zündungsdeckel bekam auch noch einen Kunststoffschutz zusätzlich verpasst.

Wichtig ist noch ein guter Kühlerschutz. Hier hat Philipp Bertl vom Hard Enduro Shop einen schwarz eloxierten Alu Schutz von FM empfohlen. Er sollte Recht behalten. Der Schutz wirkt sehr hochwertig, umschliesst den Kühler und ist zugleich Kühlerspoiler, als auch Kühlerschutz. Optisch ein Highlight.

Kühlen Kopf bewahren

Beim ersten harten Enduro Einsatz im Rahmen des ÖEC stellte sich nach mehreren schweren Passagen und kleineren Staus heraus, dass die thermische Belastung ohne Lüfter und mit eingebautem Thermostat einfach zu hoch ist. In meinem Fall war nach einer Stunde Hardcore Einsatz das meiste Kühlwasser in die Atmosphäre entwichen und die Beta schluckte mehr Wasser als Benzin. Daher war klar, ohne Lüfter geht im Hardcore Einsatz nix. X-Grip bietet für die Beta ein Komplettpaket mit Lüfter, fertigen Kabelsatz (einfach anstecken ohne Schaltpläne zu studieren, hervorragend für einen bekennenden Beschreibungsleseverweigerer wie mich) und Schalter. Dazu noch ein paar X-Grip Silikon Kühlerschläuche im feschem rot. Die Kühlerschläuche sind aber nicht nur hübsch, sie sparen das Thermostat ein und sorgen so für einen besseren Durchfluss und halten noch dazu höheren Druck im Kühlsystem problemlos aus. Philipp Bertl hat dazu noch einen richtig heissen Tipp. Evans Kühlflüssigkeit! Eine spezielle Kühlflüssigkeit mit einem extrem hohen Siedepunkt von 180°C! Dazu werden zuerst mit einer Reinigungsflüssigkeit die Reste im Kühler gespült, anschliessend mit der speziellen Kühlflüssigkeit gefüllt. Damit war in den darauffolgenden Rennen ein Abdampfen des Kühlers zur Gänze erledigt. Die Beta behielt kühlen Kopf! Perfekte Lösung, mehr geht nicht.

Natürlich mussten auch ein paar fesche Hebel auf die Beta, gehört einfach zum guten Ton, wenn schon, denn schon. Und auch hier hatte Philipp Bertl einen echten Gamechanger als Tipp. Den Jedi Lever Kupplungshebel. Ein Hebel der 40% Kraftersparnis verspricht. Ok, ich konnte es nicht messen, aber vom Gefühl her würde ich auf alle Fälle 30% unterschreiben. Und alleine dies ist schon eine Welt. Nicht dass die Beta eine schwergängige Kupplung hätte, ganz im Gegenteil, aber nochmals 1/3 weniger Kraftaufwand bedeutet auch noch mehr Gefühl und damit lässt sich gerade ein grossvolumiger 4 Takter noch geschmeidiger fahren, gerade wenn es technischer wird. Nebenbei sieht der Hebel cool aus und ist sehr hochwertig gearbeitet.

Was noch gut auf die Beta 430 RR Racing passt

Mit meinen 186cm und relativ langen Storchenbeinen ist eine höhere Sitzbank immer eine gute Option. Daher habe ich hier ins reichlich gefüllte Beta Zubehörprogramm gegriffen und die dazu passende Racing Sitzbank bestellt. Sie ist um 2cm höher, besitzt eine angenehme Härte, aber vor allem hat sie einen anderen Bezug, der unglaublich viel Grip hat. Also ich hab meinen Allerwertesten in nun fast 25 Jahren Offroad noch auf keinem so rutschfesten Bezug niedergelassen. Ich musste jetzt tatsächlich die Hose etwas fester schnallen, um nicht die Ripunterhose ständig herzeigen zu müssen.

Die ersten Servicearbeiten

Die ersten beiden Ölwechsel standen auch schon an. Beta hat Motorschmierung und Getriebeöl getrennt. Damit sind beim Wechseln die doppelten Handgriffe notwendig. Auf der anderen Seite bleibt damit das Motoröl sauber, das Getriebeöl mit dem Kupplungsabrieb verfärbt sich dementsprechend und beeinflusst somit auch die Schmierung. Die getrennte Schmierung sollte daher auch einen positiven Einfluss auf die Haltbarkeit haben. Auffällig war auch, dass motorseitig etwas weniger Öl nachzufüllen war als angegeben, getriebeseitig dafür etwas mehr. In Summe muss man pro Ölwechsel mit gut 1 ½ Litern rechnen. Die Schrauben und Filter sind gut zugänglich und sehr wartungsfreundlich angelegt. Der Luftfilter wurde schon oft gewechselt. Hier erfolgt der Eingriff ohne Werkzeug von der Seite. Der Deckel hält gut, der Luftfilter selbst wird in zwei Gummilaschen hineingeklemmt. Hier ist Vorsicht geboten, immer schön kontrollieren, dass man die Laschen auch gut erwischt und der Filter gut aufliegt. Hier wäre eine herkömmliche Metallspange sicher etwas sicherer.

Die Beta 430 RR Racing in der Praxis

Neben dem Blingbling - Factor und dem ruhigen Gewissen nun hinsichtlich Protektion alles getan zu haben, überzeugen beim Fahren nun in ersten Linie der unglaubliche Grip der Beta Sitzbank. Damit hat man einfach eine bessere Position am Motorrad und entlastet damit die Arme. Extrem viel Spass macht auch der Jedi Lever. Der Kupplungshebel liegt jetzt spielerisch in der Hand. Ich hatte bereits nach kürzester Eingewöhnungszeit das Gefühl, speziell in technischen Passagen, das Motorrad viel besser unter Kontrolle zu haben, die Kraft auch besser dosieren zu können. Und der Lüfter gepaart mit der Kühlflüssigkeit bringen eine merkliche Verbesserung, sobald es ins harte Gelände geht. Bei normalen Enduro Ausfahrten und MX Abstechern kein Thema, aber sobald es richtig schwer wird im Gelände und kein Fahrtwind mehr da ist, ein absolutes Musthave!

Beim nächsten Update widme ich mich dann dem Fahrwerk und der Kupplung. Vielleicht gibts hier auch noch ein paar Dinge, um aus der Beta die ultimative Rakete zu machen? Eines ist schon mal fix, der Funfaktor der Beta 430 RR mit ihrer satten, direkten, aber super kontrollierbaren Leistung gepaart mit spielerischen Handling liegt definitiv ganz weit vorne!

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Bericht vom 09.08.2021 | 9'330 Aufrufe

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