Triumph Street Triple 2023 Modellnews

Triumph selbst spricht bei der neuen Street Triple-Familie von einem deutlichen Plus an Perfomance, einer spürbar verbesserten Ausstattung und zahlreichen Upgrades bei der fahrerorientierten Technologie. Und das Beste an der Sache ist, dass die meisten dieser vielen Pluspunkte bereits beim Einstiegsmodell mit dabei sind! Das Sortiment startet nun nämlich bei der Street Triple R, die vorherige Einstiegs-Streety fällt aus dem Programm. Daher ist bereits die R mit 120 PS bei 11.500 Touren (vormals 118 PS) und 80 Newtonmeter Drehmoment bei 9500 Umdrehungen (vormals 77 Nm) aus dem 765 Kubik-Reihendreier samt IMU, Kurven-ABS, schräglagenabhängiger Traktionskontrolle, voll verstellbarem Showa-Fahrwerk, Brembo M4.32 Vierkolben-Bremsanlage, vier Fahrmodi, Quickshifter mit Blipper, Wheelie-Control und Voll-LED-Beleuchtung rundum ein richtig gutes Paket. Einzig das kleine TFT-Display (von der Tiger Sport 660 übernommen) grenzt die günstigere R für den Fahrer sichtbar von den noch besseren Schwestern ab. Wen das allerdings nicht stört und wer nicht massig viel Kohle für sein potentes Naked Bike auf den Tisch legen möchte, ist mit der Street Triple R mehr als gut bedient.

Kommen wir also zur Street Triple RS, bei der sich die/der eine oder andere vermutlich fragen könnte, was es da eigentlich noch zu verbessern gibt gegenüber der Streety R. Nun, wie bereits erwähnt besitzt die RS im Gegensatz zur R ein grosses 5 Zoll-TFT-Display. Wichtiger für Stammtisch, Ego und nicht zuletzt für die Performance ist die noch höhere Leistung von 130 PS bei 12.000 Touren, die 80 Nm Drehmoment bleiben gleich. Mit dem überarbeiteten Getriebe und dem geänderten Sekundärantrieb bekommen alle neuen Street Triples eine kürzere Übersetzung, die zusammen mit der gesteigerten Leistung und dem niedrigen Gewicht (R 189 Kilo fahrfertig, RS und Moto2-Editon jeweils 188 Kilo) in einer spürbar besseren Beschleunigung resultieren sollte. Hinzu kommen bei der RS als Argumente gegenüber der R, die auch den höheren Preis rechtfertigen sollten, eine bessere Showa-Gabel, ein voll verstellbares Öhlins STX40-Federbein, die LED-Beleuchtung mit spezieller Tagfahrlicht-Grafik, ein weiterer Fahrmodus (Track), ein lackierter Bugspoiler und vor allem die Brembo Stylema-Bremsanlage. Abgerundet wird das Ganze durch einen steileren Lenkkopf und ein höheres Heck, um die Fahrdynamik noch sportlicher zu gestalten.

So eng die drei Street Triple-Schwestern klarerweise miteinander verwandt sind, so sehr haben sich die Engländer aber auch bemüht, alle dezidiert auf den Verwendungszweck hin zu trimmen: Alle drei haben verschiedene Lenkkopfwinkel und Nachläufe, leicht geänderte Radstände sowie unterschiedliche Sitzhöhen. Auf der komfortablen R sitzt man auf 826, auf der sportlichen RS auf 836 und auf der radikalen Moto2-Edition auf 839 Millimeter. Letztere kann als Topmodell klarerweise (zumindest in Sachen Sport) am meisten, kostet aber auch eine ganze Menge mehr. Vor allem in Österreich liegen zwischen RS und Streety 765 Moto2 stolze 3000 Euro, zwischen R und Moto2-Edition sogar 6000 Euro! Was bekommt man also bei der Street Triple 765 Moto2-Edition für den schmalzigen Aufpreis?

Die wahre Abgrenzung von den beiden günstigeren Streeties ist wohl das Fahrwerk in Schwedengold (vorne Öhlins NiX30, hinten Öhlins STX40 - natürlich voll verstellbar), die vielen edlen Carbon-Teile und die Lenkerstummel, durch die der Fahrer 50 Millimeter weiter vorne und 80 Millimeter tiefer auf der Moto2-Edition hockt. Aber auch die beiden Lackoptionen Gelb und Weiss mit vielen Hinweisen auf die Moto2-Verwandtschaft grenzen sie geschickt ab und nicht zuletzt die Tatsache, dass die Street Triple 765 Moto2 in den beiden Farben auf jeweils 765 Stück limitiert ist und darauf per eingravierter Seriennummer auf der gefrästen Gabelbrücke hingewiesen wird, macht sie einzigartig und begehrenswert. Letztlich freut sich der stolze Besitzer wohl auch über die spezielle Moto2-Startsequenz am Farb-Display. Ob das den Aufpreis gegenüber Streety R und RS wirklich rechtfertigt, wird wohl auch der Einsatzzweck der Moto2-Edition entscheiden - auf der Rennstrecke wird sie jedenfalls gewiss so manch andere Naked Bikes in der Pfeife rauchen.