23 Updates für die MV Agusta Brutale 1000 RR & RS 2023

Bei den extrovertierten Hypernakeds von MV Agusta, der Brutale 1000 RR und RS, werden für die kommende Saison einige Schrauben angezogen. Die Optik bleibt dabei fast komplett gleich, dafür wurde vom Motor, über das Chassis, bis zur Elektronik an 23 Stellen im Detail Hand angelegt.

Die grösste technische Neuerung ist die neue Ausgleichswelle für beide Versionen der Brutale. Sie dreht sich im Kurbelgehäuse in umgekehrter Richtung der Kurbelwelle mit doppelter Geschwindigkeit, was vor allem Vibrationen bei hohen Drehzahlen vermindert. Bis zu 54 % weniger schüttelt es die 2023er Brutales. Das erhöht nicht nur den Komfort des Fahrers, sondern ermöglicht auch genauere Fahrlinien, bessere Sicht durch die Seitenspiegel und es wirkt sich auch entscheidend auf die Lebensdauer anderer Bauteile aus. Über 80 elektronische Komponenten sind auf einer Brutale verbaut und viele davon gefährdet bei übermässiger mechanischer Beanspruchung. Durch weniger Vibrationen wird die Fehlerquote minimiert.

Die Motorleistung des 998 cm³ Reihen-Vierzylinders mit 16 Ventilen und zwei obenliegenden Nockenwellen bleibt bei rekordverdächtigen 208 PS bei 13.000 U/min und 116,5 Nm Drehmoment bei 11.000 U/min. Diese massive Power lässt sich 2023 dank neuem, komfortableren Sattel mit zwei unterschiedlichen Futtermaterialien noch länger auskosten.

Das Motor-Management und die -Steuerung wurden auch überarbeitet. Unter anderem konzentrierten sich die Ingenieure aus Schiranna auf eine neue elektronische Gasannahme und deren Verhalten beim Schliessen das Gasgriffes. So verhält sich die Brutale harmonischer im Schiebebetrieb, verhindert ein "On-Off"-Gefühl des Gashahns und simuliert realistischer eine klassische Gasannahme. Beim Unterbrechen des Tempomaten durch Bremsen oder Auskuppeln ging durch die Brutales bis dato ein ordentlicher Ruck, der nun nicht mehr auftreten soll.

Ebenfalls überarbeitet wurde die Traktionskontrolle, Drehmoment-Management und Launch Control. Zu guter Letzt wurde auch die Front Lift Control (FLC), ein Steckenpferd AV Agustas, weiterentwickelt. Die FLC geht weiter als eine herkömmliche Wheelie Kontrolle und hat es sich zum Ziel gemacht, mittels extrem feiner Regelzyklen elektronisch kontrollierte Wheelies zuzulassen. Dafür muss das System ohne gröbere Leistungsabfälle regeln, damit das Vorderrad in der Luft bleibt, sich der Aufstellwinkel des Motorrads nicht ungewollt verändert und gleichzeitig maximale Beschleunigung auf den Boden gebracht wird. Power-Wheelies werden dem Fahrer leicht gemacht!