BMW R 1300 GS Dauertest - Erfahrungen, Probleme, Reifen
Die 1000PS Crew testet DIE BMW Reiseenduro auf Herz und Nieren
Knallhart wird jede Fahrt mit unserer BMW R1300 GS dokumentiert. Probleme, Fehler, Glück und Leid. Kurz-Strecke und langen Reisen, on- und offroad muss die gefragteste BMW Reiseenduro zeigen, was in ihr steckt.
Dauertest BMW R 1300 GS durch 1000PS - Unterschied zu sonstigen Dauertests
Unter vielen Videos auf unserem Youtube-Kanal wird gefordert, dass wir mehr auf Langzeiterfahrungen mit Motorrädern und sonstige Umstände, die einen als Motorradfahrer begleiten, wie Servicekosten und -intervalle, Verschleissteile, ausserplanmässige Werkstattaufenthalte, Wartezeit auf Ersatzteile, etc. eingehen. Das ist auch mit unseren Saison-Dauertestern nicht leicht, da wir diese in der Regel nach dem 1.000km Service übernehmen und mit den heutigen Serviceintervallen bei Motorrädern jenseits der 10.000km oft gar nicht auf eine Laufleistung kommen, die ein weiteres Service innerhalb unseres Testzeitraums nötig machen würde.
Bei der BMW R 1300 GS entscheiden wir uns daher für einen anderen Weg. 1000PS hat dieses Motorrad, wie ein beliebiger sonstiger Kunde, beim Händler gekauft. In unserem Fall die Bike Factory in St.Pölten. Das bot uns auch den Vorteil, die Maschine genau so zu konfigurieren, wie wir sie haben wollen (siehe nächster Absatz) und nicht von der, durch die BMW Presseabteilung zur Verfügung gestellten Version, abhängig zu sein. In den kommenden zwei Jahren werden wir in diesem Bericht jede einzelne Fahrt mit dieser 1300er GS dokumentieren. Dabei wird sie von verschiedenen Fahrer(inne)n, auf verschiedenen Untergründen und mit unterschiedlichen Herangehensweisen zum Thema Motorradfahren bewegt. Der Test wird bildlich auf unserem Instagramkanal und schriftlich in diesem Bericht begleitet. Den aktuellsten Eintrag findet ihr immer ganz unten im Bericht. Viel Spass beim Lesen!
Ausstattung der 1000PS BMW R 1300 GS
- Racingblue metallic
- Intelligenter Notruf
- Teleservices
- Sitzheizung (Fahrer/Sozius)
- Zusatzscheinwerfer
- Headlight Pro
- Riding Assistant
Komfort-Paket
- Soziuspaket
- Windschild elektr.verstellbar
- Hauptständer
Touring-Paket
- Vorbereitung für Navigationsgerät
- Krümmer verchromt
- Zentralverriegelung
- Handschutzerweiterung
- Kofferhalter links/rechts
Dynamic-Paket
- DSA (Dynamic Suspension Adjustment)
- Schaltassistent Pro
- Fahrmodi Pro
- Sportbremse
Style GS Trophy
- Kreuzspeichenräder schwarz
- Komfortfahrersitz
Luxus-Reiseenduros
Die ersten Kilometer mit der BMW 1300 GS: Jänner 2024
Kilometerstand 140: Jungfernfahrt und Wiegen 16. + 17.1.2024, Poky
16.1.2024: Abholung von Bike Factory St.Pölten und die erste Fahrt nach Wien.
Aussentemperatur -1 Grad, trockene Fahrbahn 5% Landstrasse 85% Autobahn 10% Stadtverkehr.
Die BMW 1300 GS bietet eine grandiose Lichtausbeute mit Nebelscheinwerfern und Abblendlicht, auch von anderen Verkehrsteilnehmern, die im Jänner eher nicht mit Einspurigen rechnen, wird man nicht übersehen. Der Abstandstempomat und der Totwinkelassistent funktionieren tadellos, der Sitzkomfort der Komfort-Sitzbank hoch ist standesgemäss. Der Windschutz des elektrisch verstellbaren Windschilds in höchster Position ist bei einer Fahrergrösse von 1,87 Meter gut, aber nicht perfekt. Die Sitzheizung ist in Stufe 3 trotz der niedrigen Aussentemperaturen zu stark, Stufe 2 war angenehm. Die Griffheizung hingegen ist auch auf Stufe 3 nicht ausreichend, um ein Auskühlen der Handrücken und Finger zu verhindern, getragen wurden wasserdichte Handschuhe für die Übergangszeit.
Die Bedienung über Drehrad und Schalter ist grundsätzlich intuitiv, aber zwei "Rauf-Runter" Schalter direkt nebeneinander sind gewöhnungsbedürftig, hinterleuchtete Schalter wären schön. Der Autobahn-Verbrauch liegt laut der Angabe im Display bei 5,9 Liter/100km bei einer mittels Tempomat eingestellten Geschwindigkeit 130 km/h. Die Federung ist im Modus Road nicht mehr so komfortabel wie bei 1250 GS. Der Enduro Modus schafft Abhilfe, aber das Fahrwerkssetup Enduro ist zwingend an Enduro (PRO) Fahrmodus gekoppelt.
17.1.2024: Überstellung des Fahrzeugs von Wien in die 1000PS Redaktion, Volltanken und Wiegen Aussentemperatur -4 Grad, teilweise feuchte Fahrbahn 85% Autobahn 15% Stadtverkehr.
Bei noch frostigeren Temperaturen geht es um 8:30 ca. 7km durch den Frühverkehr der Hauptstadt Richtung Autobahnauffahrt. Trotz der eindrucksvollen Erscheinung und der Sitzhöhe von 870mm fährt sich auch die neue GS beinahe spielerisch. Das Durchschlängeln an den zahlreichen Ampeln Wiens fällt für ein Fahrzeug dieser Gattung überraschend leicht. Faustregel: Wenn der Lenker durchpasst, passt auch der Boxer durch. Bei der Autobahnfahrt sorgte die Kombination aus Griffheizung und dem IXS Season Heat ST Handschuhe für warme Finger. Für viele ein Luxus, für Ganzjahresfahrer eine Stelle an der nicht gespart werden sollte, da man so reaktionsfähig bleibt.
In Wr. Neustadt unweit des 1000PS Büros wurde die GS gewaschen und fürs Wiegen auf der 1000PS Viehwaage vollgetankt. Dabei gab es zwei Beobachtungen: 1. Der Keyless-Tankverschluss lässt sich nur bei deaktivierter Zündung öffnen. 2. Das nicht verschliessbare, kleine Fach am Tank lässt sich nur bei (annähernd) geradem Lenker öffnen. Dieser Umstand bringt aber auch einen Vorteil mit sich: Der Inhalt ist bei aktivierter Lenkersperre vor unbefugtem Zugriff geschützt. Das Gewicht unserer randvoll getankten BMW R 1300 GS beträgt 258 Kilogramm. Die Speichenfelgen machen also ein Mehrgewicht von rund 1,5 kg im Vergleich zur Gussfelgen-Variante aus.
Beim Fototermin zum Dauerteststart machen Personen von 1,68 bis 1,87 Meter Sitzproben. Überraschender Weise gelingt es selbst der kleinsten Person die GS selbstständig vom Seitenständer aufzustellen. Redakteur Christoph Horvath (Grösse 1,75 Meter) kam mit beiden Fussballen zum Boden.
Kilometerstand 264: Autobahn im Nassen und Erfahrungen am Waschplatz, neues E-Windschild an der 1300GS 23. + 24.1.2024, Poky
23.1.2024: Autobahn-Fahrt nach Wien mit zwischenzeitlichem Regen.
Aussentemperatur 7 Grad, grossteils feuchte Fahrbahn, kurrzeitig Regen, 85% Autobahn 15% Stadtverkehr.
Der Wetterschutz auf der GS ist sehr gut, ein kurzer Regenguss am Heimweg, wurde so wirksam über den Piloten hinweggeleitet, dass die Goretex-Kombi aussen an fast allen Stellen trocken blieb. Im Bereich der Schultern trifft das Wasser den Fahrer dann aber doch. Die BMW-Navivorbereitung, die im Touringpaket automatisch mit dabei ist, ist ungenutzt keine Zierde. Wir überlegen sie abzumontieren, der zusätzliche Stromzugang und der stabile Bügel sind jedoch praktisch. Die Fläche der Rückspiegel ist für ein Motorrad diesen Ausmasses relativ klein, teilweise wünscht man sich ein grösseres Sichtfeld nach hinten. Bei den letzten Kilometern in der Stadt zeigt sich die grandiose Übersicht auf der 1300GS, insbesondere mit dem Windschild in niedriger Position behält man mit Leichtigkeit den Überblick über das Verkehrsgeschehen.
24.1.2024: Autobahn-Fahrt Wien - Wiener Neustadt Tempomat fällt aus.
Aussentemperatur 4 Grad, grossteils nasse Fahrbahn, 85% Autobahn 15% Stadtverkehr.
Die GS steckt bis oben hin voll mit Elektronik- und Komfortfeatures, manche sind jedoch nicht zu Ende gedacht. Der Komfortblinker verunmöglicht durch das selbständige Rückstellen, dass man darauf vergisst, das selbst zu tun. Gute Sache, denn ein falsch abgegebenes Richtungssignal kann im Strassenverkehr schnell zu einer gefährlichen Situation führen. Auf der BMW 1300 GS blinkt er 11 Mal bevor er sich ausstellt, es gibt keine Möglichkeit, das zu verstellen, schade! Der Abstandstempomat hat sich im Überholvorgang ohne erkennbaren Grund deaktiviert (und darüber im Display auch informiert). Sekunden später liess er sich wieder einstellen, die weitere Fahr verlief unauffällig.
Da die Strassen im Österreich derzeit gesalzen sind, ist aktuell eine Wäsche nach jeder Fahrt Pflicht, bei unserer brandneuen GS sowieso. Also geht es nach dem Abfahren von der Autobahn direkt zum Waschplatz. Hier wird das "Eiscafe-Feature" des elektrisch verstellbaren Windschilds - es fährt beim Abstellen der Zündung automatisch in die tiefste Position und erst nach erreichen einer gewissen Geschwindigkeit automatisch wieder hoch - zum Nachteil. Um den Windschild in der hohen Position zu halten muss die Zündung eingeschalten sein und der Schlüssel muss sich in unmittelbarer Nähe des Fahrzeugs befinden. Entfernt man sich mit dem Schlüssel in der Tasche (etwa um die Waschmünze in den Automaten zu stecken) fährt, schaltet sich die Zündung automatisch ab und der Windschild fährt in die niedrigste Position. In dieser kommt man mit der Waschlanze naturgemäss nicht an die Stellen, die, während der Autobahnfahrt mit höchster Windschildposition, verschmutzt wurden - ärgerlich.
Kilometerstand 368: Die erste Hausrunde mit der BMW R 1300 GS im Jänner, 24.01.2024, Vauli
Aussentemperatur 11 Grad, durchwegs feuchte Fahrbahn, Nieselregen, 95% Landstrasse, 5% Stadtverkehr.
"Natürlich bin ich der erste, der mit unserer 1000PS 1300er-GS fährt!", habe ich in der Redaktion im Dezember vollmundig verkündet, ohne zu überlegen, dass das neue Reiseenduro-Aushängeschild der Bayern bereits im Jänner in unseren Fuhrpark kommt - wer will schon im Jänner in Österreich Motorrad fahren!? Nun ja, der Allererste war ich nun ja ohnehin nicht, weshalb der Druck auch nicht mehr so gross war. Allerdings waren die Wetterprognosen für den 24. Jänner zu verlockend, 12 Grad sollte es im Laufe des Tages bekommen, besser geht es ja eigentlich nicht! Aber schlechter geht es immer, zumindest beim Thema Motorradfahren im Winter in unseren Breiten. Denn die Strassen waren trotz enormem Wind noch nass und wurden durch einen lästigen, leichten Regen erneut benieselt, was mit all dem Salz und Streusplit auf den Landstrassen meiner Wahl zu einer eher defensiven Fahrweise aufforderte. Damit aber zur entscheidenden Frage: Wie benimmt sich die GS bei solchen Verhältnissen?
Die Traktionskontrolle auf der neuen 1300er-GS muss man provozieren!
Äusserst gut, kann ich nur sagen, auch die neue 1300er-GS ist eine typische GS, auf die ich mich setze, alles dort vorfinde, wo ich es brauche und ab dem ersten Meter vertraut mit dem Gerät bin. Bei einer Boxer-GS brauche ich keine lange Eingewöhnungsphase, da kann ich sofort für meine persönlichen Verhältnisse flott und sicher fahren. Im Trockenen durfte ich ja bereits mit der neuen R 1300 GS zwei Tests durchführen (die BMW R 1300 GS im Vergleich mit der KTM 1290 Super Adventure S und die R 1300 GS im Vergleich mit der Ducati Mutistrada V4 S), nun waren die Strassen aber nass und rutschig. Und ich hatte mit der grossen GS dennoch kein einziges "Erlebnis". Vielmehr musste ich die Traktionskontrolle auf einem rutschigen Kanaldeckel provozieren, um überhaupt einen Eingriff der Elektronik zu spüren. Da mich der eingestellte Rain-Fahrmodus nicht weiter einschränkte, beliess ich es bei dem restriktivsten Modus - immerhin ist unsere GS ja noch im Einfahr-Betrieb und ich wollte nicht gleich bei der ersten Ausfahrt negativ auffallen…
Was fällt an der Dauertest-GS positiv und negativ auf?
Abgesehen davon, dass unsere Dauertest-GS also äusserst harmonisch auch auf nasser Fahrbahn bewegt werden kann und die Michelin Anakee Adventure-Reifen sich sehr harmonisch in den dynamischen Charakter dieses Adventure-Bikes einfügen, musste ich feststellen, dass der Schaltassistent Pro beim Herunterschalten schon sehr früh seinen Gasstoss abgibt. Das ist bei sportlicher Fahrweise voll ok und wurde von mir bei den Tests im Trockenen auch sehr geschätzt, bei gemütlichem Cruisen und defensiver Fahrweise im Nassen ist es aber doch etwas irritierend, wenn man beim behutsamen Herunterschalten etwa vor Kehren plötzlich nochmals ein wenig beschleunigt. Das ist vorerst aber auch das Einzige, das mir negativ aufgefallen wäre. Beim Wind- und Wetterschutz merke ich sofort, dass sich BMW trotz der weitaus sportlicheren und eleganteren Optik nicht hat lumpen lassen - auch die 13er-GS bietet eine ausgezeichnete Aerodynamik, für mich passt die höchste Stufe des elektrisch verstellbaren Windschilds ausgezeichnet. Selbst die, durch den starken Sturm horizontal auf mich einprasselnden Regentropfen schafften es nicht bis zu mir, sondern wurden nahezu vollständig von der effizienten Verkleidung abgefangen. Apropos elektrisches Windschild - sooft ich gefragt wurde, welche Features unsere Dauertest-GS haben sollte, wollte ich unbedingt das elektrische Windschild haben. Und tatsächlich nutze ich den praktischen Schalter am linken Lenker weitaus öfter als das, bei der GS sonst übliche Handrad. Für mich also ein echter Komfort-Faktor, der die grosse GS von allen anderen Reiseenduros wohltuend abhebt.
Kilometerstand 717: 300km Runde mit der BMW R 1300 GS am 2. Februar 2024, Nils
Der Wetterbericht versprach 10 Grad und trockenes Wetter! NastyNils plante eine Route von der Heimatgemeinde Forchtenstein ins südliche Burgenland zurück ins 1000PS Büro. Die Tour führt über tiefere Pässe und Hügel am östlichen Alpenrand. Bei den tiefen Temperaturen bot der Michelin Anakee Adventure ein sehr harmonisches Fahrgefühl. Allerdings hat er bei höheren Geschwindigkeiten ein stärkeres Abrollgeräusch als Pneus mit einem langweiligen Strassenpfrofil. Sitzheizung und Griffheizung an der GS sind richtig kräftig und bringen einen auch im Winter super durch den Tag. Der Windschutz ist insgesamt betrachtet sehr in Ordnung. Im Winter ist er allerdings im Bereich der Schultern bei grösseren Piloten nicht so gut wie zum Beispiel auf einer aktuellen Africa Twin Adventure Sports oder Kawasaki Versys. Was ebenfalls auffällt: Tiefe Drehzahlen fühlen sich nicht mehr ganz so fluffig an wie bei der Vorgängerin. Man benötigt also auch immer wieder mal den 4. Gang für längere Passagen. Die GS vermittelte entlang der 300km im Winter insgesamt sehr viel Vertrauen. Das souveräne Motorrad lässt sich durch knifflige Strassenverhältnisse nicht aus der Ruhe bringen. Ein sehr beeindruckender Auftritt im Winter 2024 auf heimischen Strassen. (NastyNils, 2.2.2024, Kilometerstand: 717 km!
Kilometerstand 766: 50-Kilometer-Ausfahrt mit der R 1300 GS am 7. Februar 2024, Alessio
Im Zuge eines Vergleichstests von verschiedenen Handyhalterungen für Motorräder war eine kleine Runde mit der R1300GS vorgesehen, um Aufnahmen der Halterungen zu anzufertigen. Es war schon relativ spät für die Jahreszeit, circa 16:00 Uhr als ich mich auf den Weg nach Dreistetten und wieder zurück begab. Die GS hat mich als nicht erfahrener Reiseendurofahrer auf dem teils nassen teils von Erde, Laub und allgemeinen Dreck bedeckten Asphalt positiv überrascht. Zuerst dachte ich mir, dass ich eine so schwere Maschine niemals agil und leichtfüssig bewegen könnte mit meiner Statur von 1,70m und 55kg, doch da lag ich falsch.
Tatsächlich ist die GS dank ihres niedrigen Schwerpunktes auch von der Sitzposition her sehr zugänglich für mich. Des Weiteren ist sie sehr agil im Winkelwerk und reagiert gut auf den Lastwechsel. Im Vergleich zu den Fahrwerken, die ich auf meinen vergangenen Motorrädern gewohnt bin (vom sehr straffen Fahrwerk meiner alten Caballero Flat Track zum genauen Gegenteil meiner Yamaha MT-07) ist das Fahrwerk der GS erste Sahne (bei dem Preis aber auch vorauszusetzen). Ich fühlte mich in jeder Kurve sehr sicher; ich bewegte das Motorrad zuerst im Rain-Mode gab aber doch etwas Gas. Die Traktionskontrolle hat sich nie aktiviert, der Reifen kam nie ins Rutschen und als ich am Ziel ankam entschied ich mich, den Dynamic-Mode in Angriff zu nehmen und etwas rascher auf dem Nachhauseweg zu sein, da es bereits spät wurde. Im Dynamic-Mode war die Beschleunigung auffallend schneller und wie im Rain-Mode sehr linear, habe aber bemerkt dass sie trotz ihres Gewichts bei harten Gasstössen tendiert, das Rad gen Himmel zu richten. Drehmoment ist im niedrigen Drehzahlbereich ausreichend da, im oberen erst recht. Das Windschild hat mich, ohne es gross einzustellen, gut vor dem Wind geschützt.
Kilometerstand 766: Tauschmotor statt 1000er Service für die R 1300 GS am 13. Februar 2024, Poky
Paukenschlag in der Redaktion nach dem Telefonat mit BMW - unsere GS ist von einer sogenannten Service-Aktion betroffen und nach nur 766 km Laufleistung kommt ein Tauschmotor in der 1300 GS zum Einsatz. So wird der Weg zur Bike Factory nicht wie geplant auf Achse, sondern vorsichtshalber im Bus in Angriff genommen und statt dem 1000er Service wird bei unserer GS der Motor getauscht: Dauer 1 Werktag. Schaaf bringt die GS am Tag drauf wieder sicher ins 1000PS Büro. Poky gibt in der 1000PS Mittagspause am 15.2. einen Überblick zu allen GS-Abenteuern, die uns bisher widerfahren sind.
Kilometerstand 766: (Kilometerstand Motor 0) In den Bus verladen geht es nach Barcelona 15.2., Poky
Auf dem Bild unten erkennt ihr nur die halbe Wahrheit. Für unsere jährliche Winterflucht nach Spanien, war unser Transporter bis oben hin prall gefüllt. Kamera-Equipment, Bildschirme, Bekleidung, Helme, aber auch eine Honda Africa Twin und eben unsere GS machen sich auf den Weg nach Barcelona.
Kilometerstand 1596: (Kilometerstand Motor 830) Endlich das 1000er Service in Barcelona 21.2., Poky
Unter Mithilfe befreundeter Motorradfahrer, die das vollste Vertrauen der 1000PS Redaktion geniessen, wurden im sonnigen Spanien mir nichts, dir nichts binnen zwei Tagen 830 km auf die GS gespult, sodass sie nun endlich ihr 1000er Service bekommen und das Testprogramm in Barcelona starten kann. Danke an dieser Stelle an BMW Premium in Barcelona, die uns kurzfristig einen Termin für das Service sowie einen Reifenwechsel verschafft haben. In den über 800 Kilometern gab es keine weiteren Auffälligkeiten. Hoffen wir, dass das so bleibt. Schliesslich stehen neben dem intensiven Einzeltest, ein Reifentest auf einer Reifen Neuheit 2024 und ein Vergleichstest mit der neuen Honda Africa Twin Adventure Sports an.
Kilometerstand 2186: (Kilometerstand Motor 1420) Feine Ausfahrten und Vergleichstest in und um Barcelona 7.3., Poky
21.-23.2.2024, Einfahren Episode 23, Barcelona und Umgebung
Aussentemperatur 7-16 Grad, grossteils trockene Fahrbahn, 5% Autobahn, 10% Stadtverkehr, 85% Landstrasse.
Um nicht unvorbereitet mit den frisch aufgezogenen Michelin Anakee Road in den Vergleichstest mit der neuen Africa Twin Adventure Sports gehen zu müssen, ging es zuerst endlich einmal wieder ans Einfahren. Der Neigungssensor der IMU inklusive Anzeige der maximal gefahrenen Schräglage, den man sich in der Sportansicht des Displays anzeigen lassen kann, weckt zumindest bei mir die jugendliche Unvernunft. Dadurch war dieser Prozess mit den potenten strassenorientierten Reiseenduro-Pneus entsprechend rasch abgeschlossen. Hier lobe ich mir die griffigen Strassen in Barcelonas Hinterland. Den Intensivtest mit dem Anakee Road überlasse ich dem Kollegen Wolf, das Ergebnis lest ihr bald auf 1000PS.
Mit dem frisch servicierten Motor, drehe ich die GS zum erstem Mal über 5.000 U/Min. Oben legt das Aggregat nochmals zu, der Schub des Boxers lässt einfach nicht nach, die 1300er hat auch im oberen Drehzahldrittel Kraft ohne Ende. Durch das Wegfallen des Lochs, das die 1250er GS bei rund 5.000 U/Min hatte, kommt einem der Schub im Sattel der neuen GS zunächst weniger vehement vor. Die Drehmomententwicklung des gigantischen Boxers verläuft bis zur Spitze von 149 Nm bei 6.500 U/Min annähernd linear.
28.2.-6.3., Intensiver Vergleichstest mit der Honda Africa Twin Adventure Sports, Montserrat und Parc del Garraf
Aussentemperatur 10-18 Grad, grossteils trockene Fahrbahn, 5% Autobahn, 5% Stadtverkehr, 90% Landstrasse.
Der erste Showdown gegen die Konkurrenz, den wir mit unserer GS absolvieren steht an. Der Gegner: Hondas neu entwickelte Honda Africa Adventure Sports mit dem EERA-Fahrwerk von Showa und DCT. Auf den ersten Blick hat die GS natürlich leichtes Spiel mit der japanischen Reiseenduro-Ikone: 43 PS Leistungsvorteil und 37 Nm mehr Maximaldrehmoment bei annähernd gleichem Gewicht, wirft die Bayerin in den Ring. Doch beim (Strassen-)Touren kommt es auf mehr an, als die reine Motorperformance. Die Africa Twin setzt 2024 erstmals auf 19 Zoll in der Front und rückt damit der GS so nahe wie nie! Zudem ist sie dank gesunkener Sitzhöhe zugänglicher als je zuvor, auch Personen mit einer Körpergrösse von 1,70 Meter können die Honda erstmals ernsthaft als Alltagsbegleiter in Betracht ziehen. Der Vergleichstest Honda Africa Twin vs. BMW R 1300 GS den ich mit Gregor gemeinsam absolviert habe, war jedenfalls sehr spannend und aufschlussreich.
Spanischer Einschub von Schaaf: flotte Fahrerei und Ersteindruck, März 2024
Dankenswerterweise durfte ich den geschätzten Kollegen die GS während des oben angesprochenen Vergleichs für ein paar Minuten entwenden, um damit ein Onboardvideo zu produzieren. Es war tatsächlich mein erster echter Kontakt mit unserer Dauertesterin, welcher mitten im spanischen Winkelwerk stattfand. Die nun folgenden Worte beschäftigen sich also hauptsächlich mit Aspekten der bayerischen Fahrdynamik.
Es fällt sofort auf, dass die Sitzposition etwas aktiver im Vergleich zur Vorgängerin gestaltet wurde. Ebenso ist alles, was sich vor dem Fahrer befindet, nun gefühlt etwas schlanker geworden. Während der Kurvenhatz fühlt man sich als Pilot also etwas mehr als Herr der Lage. Auch das Fahrwerk trägt zu diesem Eindruck bei, es fällt leichter, die anvisierte Linie auch wirklich exakt zu treffen. Es mag nicht besonders wissenschaftlich klingen, aber ich würde die 1300er insgesamt als knackiger bezeichnen, wenn es um den Vergleich mit der alten GS geht. In Sachen Stabilität und Bremskraft gibt es nach wie vor nichts zu bemängeln. Der Quickshifter arbeitet nun etwas schneller und ruckfreier, vor allem in den unteren Drehzahlen wird ab sofort sanfter der Gang gewechselt.
Gleichzeitig braucht es dank Telelever immer noch eine gehörige Portion Urvertrauen, wenn es in hohe Schräglagen geht. Dieses BMW-spezifische Komfortfeature macht es immer noch relativ schwer, jegliches Feedback von der Front auszulesen. Dies fällt mir zwar auf keinem langbeinigen Adventure-Bikes leicht, auf der BMW jedoch ist die Kommunikation zwischen Vorderrad und meinen wenig vorhandenen Gehirnzellen immer noch die diffizilste. Daher finde ich den Umstand etwas bedauernswert, dass die Deutschen mit der neuen GS eine Ausrichtung hin zu gesteigerter Sportlichkeit unternommen haben. Die Boxer-Enduro war nie mein Favorit für die schnelle Fortbewegung. Nicht, dass es nicht möglich wäre, aber auf Multistrada und Super Adventure fühlt der flotte Stil sich einfach besser an. Dafür war die GS für mich gleichzeitig immer der unangefochtene König auf der Reiseenduro-Langstrecke. Der Windschutz grandios, der charakterstarke Boxer mit enorm hohem Level an Befriedigung, wenn aus dem Drehzahlkeller heraus beschleunigt wurde. Der erste Punkt ist auch im Sattel der aktuellen Version wirklich gut. Aber das Boxer-Aggregat hat definitiv an Charme verloren, wofür wohl hauptsächlich die strengen Abgasnormen verantwortlich sind.
So würde ich derzeit noch die alte GS der neuen vorziehen, wenn es auf eine wirklich lange Reise gehen soll. Ich kann hier allerdings noch kein finales Urteil fällen, so lange ich nicht auch mit der neuen ausreichend lange unterwegs gewesen bin. Stay tuned!
Kilometerstand 4912: (Kilometerstand Motor 4146) Zurück aus Barcelona und erster Sozius-Test 26. 3., Wolf
Nachdem die GS in Barcelona ihren Dienst in spannenden Vergleichstests getan hatte, war es an der Zeit, sie wieder zurück in heimatliche Gefilde zu bringen. Ein Job, für den ich mich sofort angeboten habe, um gleich einmal den ersten Reise- bzw. "Härtetest" zu absolvieren und auch den aufgezogenen Michelin Anakee Road in unterschiedlichsten Bedingungen unter die Lupe zu nehmen. Tatsächlich war auf der dreitägigen Tour so ziemlich alles dabei, was den Motorradfahrer auf Reisen so im Normalfall begegnet: Von notgedrungen recht viel Autobahn über spanische Küstenstrassen mit wunderbarer Aussicht und empfehlenswertem Abstecher zum Cap de Creus, bis hin zu der einen oder imposanten Schlucht in Frankreich, von Sonne bis zu starkem Regen. Aber davon wird in einem eigenen Bericht zu lesen sein.
Nach knapp 2100 Kilometern daheim angekommen, blieb die GS noch für eine Woche in meiner Garage, um sie auch auf meinen Hausstrecken, ob asphaltiert oder geschottert, ausgiebig zu bewegen und meine Eindrücke zu vertiefen. Da durfte selbstverständlich auch eine ganztägige Ausfahrt mit meiner Sozia Mel nicht fehlen, die schon weit über 100.000 Kilometer auf unzähligen Motorrädern hinten drauf absolvierte und damit doch einiges zu erzählen hat. Nach 2726 Kilometern, also etwas mehr als die Hälfte der bisherigen Fahrleistung, stellte ich sie schliesslich wieder vor der 1000PS-Redaktion ab.
Im Alltag angekommen - Kilometerstand 5125, NastyNils, 8. April 2024
Mittlerweile ist die BMW R 1300 GS im Alltag angekommen. Das Motorrad wird nun gerne für den täglichen Weg zur Arbeit genutzt. Der Kilometerzähler hat mittlerweile 5125km auf der Uhr. Der Michelin Anakee Road hat die 2500 km Fahrt von Barcelona nach Wiener Neustadt gut überstanden. Bei den täglichen Fahrten ins Büro überzeugt er mit einer kurzen Aufwärmzeit.
Heimspiel im bayerischen Wald - 6609 km, NastyNils, 13. Mai 2024
Bei einem Familienausflug in den bayerischen Wald konnte die GS ihre Soziustauglichkeit unter Beweis stellen. Bei der Reise schlugen wir unser Quartier im MoHo Landhotel Neuhof im bayerischen Wald auf und fuhren von dort Touren in die Region böhmischer Wald, bayerischer Wald. Dabei punktete die GS wieder mal mit ihrer bekannten Stärke: Vollbeladen und mit Sozius bietet sie immer noch eine grossartige Balance und büsste beim Handling kaum ein. Sie lässt sich einfach und zugänglich manövrieren und dirigieren. Unzufrieden waren auf der langen Reise sowohl Fahrer als auch Beifahrer mit dem Sitzkomfort. Der Sattel ist einfach zu weich. Im direkten Vergleich mit der neuen Tiger 900 Rally Pro bot die BMW deutlich weniger Langstrecken Komfort. Bei der Reise sammelten wir auch Erfahrungen mit 2 neuen Ausrüstungsgegenständen.
Die Bridgestone A41 waren auf der Landstrasse ein kongenialer Partner. Die Aufwärmzeit war kurz, das Handling und die Präzision grossartig. Am letzten Tag durften wir bei der Heimreise auch noch den Nassgrip testen. Ein sehr empfehlenswerter Reifen für R 1300 GS Piloten welche sich zu 100% auf Asphalt bewegen.
Ebenfalls neu auf der Maschine: EMD Adventure Gear Seitentaschen und Hecktasche. Die super robuste Gepäcklösung wurde auf einer GIVI Trägerplatte montiert. Im leeren Zustand lassen sich die Seitentaschen kompakt zsuammenzurren, wenn nötig können sie jedoch üppig vollgestopft werden. Sie sind wasserdicht, sehr robust und tragen nicht so üppig auf wie Metallkoffer. Sämtliche Schnallen, Reissverschlüsse, Nähte und sonstigen Elemente sind sehr robust und praxistauglich gestaltet.
An der Maschine selbst gab es keine weiteren Vorkommnisse.
Schlechtes Wetter im Alltag? Kein Problem auf der BMW R 1300 GS! - McGregor, KM-Stand: 6850 km, 12.06.24
Die letzten Wochen waren wettertechnisch sehr bescheiden. Kühle Winde, häufige Gewitterzellen und starke Böen waren fast jeden Tag ein Thema. Unter den Kollegen, die dennoch auf zwei Rädern ihre Alltagsfahrten erledigen, ist die GS heiss bekehrt. Die Gründe dafür sind einfach. Erstens machen die vielen Komfort-Features das Leben im Sattel der R 1300 GS angenehm. Neben den Heizgriffen freue ich mich im zähen Wiener Morgenverkehr vor allem über den adaptiven Tempomaten. Einzig der gehaltene Abstand zum vorderen Fahrzeug ist mir selbst in der niedrigsten Stufe noch zu gross. Wenn ich verhindern möchte, dass die GS das Tempo drosselt, muss ich sehr früh auf den linken Fahrstreifen ausscheren. Einschalten und locker mit dem Verkehr mitrollen ist die Devise, dann funktioniert das System für mich einwandfrei. Der zweite grosse Pluspunkt im Alltag ist der grandiose Windschutz des elektrisch ausfahrbaren Windschilds. Damit bleibe ich auf der Autobahn selbst bei leichtem Regen noch trocken und kann ohne Windgeräusche in Ruhe mit der Lieblingsmusik im Ohr in den Tag starten.
Kilometerstand 7010 km, Verbrauchsrekord BMW R 1300 GS auf Scouting-Runde für grosse Reiseenduroproduktion, Poky 17.6.
In Vorbereitung auf unseren grossen Reiseendurotest - nicht weniger als 12 verschiedene Reiseenduros werden an den Start gehen - in der ersten Juliwoche rücke ich mich Schaaf aus, um die Test-Route festzulegen. Inspirieren lassen wir uns von Calimoto, die gefahrene Strecke habe ich euch mitgetrackt, falls ihr einmal in der Gegend seid. Ziel war es einen guten Mix aus Hochgeschwindigkeitsetappen, Passstrassen in guter und mässiger Qualität und weitere Radien auf Bundesstrassen zu finden, um den Bedingungen bei einer durchschnittlichen Reise möglichst nahe zu kommen. Ausserdem haben wir Punkte festgelegt, an denen gefilmt werden soll, wo wir mit der Drohne fliegen können und welche Passagen mittels Onboard-Aufnahmen in die Videos kommen sollen. Die 1300 GS begnügte sich auf der abwechslungsreichen Strecke mit gerade einmal 4,4 Liter Super auf 100km.
Kilometerstand 9071 km, 400 km Hausstrecke mit dem Dunlop Sportsmart TT, Philipp 30.7.
Der nächsten Vergleichstests stehen an, meine Winterverletzung heilt langsam aus, Zeit, um unserer 1300er-GS mal auf meiner Hausstrecke auf den Zahn zu fühlen. Die Kollegen haben für die 1000PS Track Days den Dunlop Sportsmart TT montiert. Bei 37 Grad Aussentemperatur war ich froh, so einen sportlich-potenten Reifen auf der GS zu haben. Denn wo andere Gummis unter dem Drehmoment (bei den Temperaturen) in die Knie gehen, lächelt der Sportsmart TT nur milde und man kann weiter bedenkenlos anrauchen. Unglaublich, wie klebrig der Dunlop ist. In Verbindung mit der Traktionskontrolle (DTC) kann man in jeder Schräglage bedenkenlos den Gashahn voll spannen: kein Zucken des Hinterrads, kein Rutschen, nix. Absoluter King of Hausstrecke der Reifen! Tatsächlich waren es die ersten Kilometer für mich im Sattel unserer 1000PS-Dauertest-GS und ich gebe zu: Die Umstellung fiel nicht leicht. Ich musste mich erst wieder an das Volumen und vor allem das spezielle Vorderradgefühl der GS gewöhnen. Faszinierend für mich: der Drehmomentpunch des bulligen Boxertriebwerks. In Verbindung mit dem leichten Handling (bei niedrigen Geschwindigkeiten) stellte ich abermals fest, wie schnell und leicht man "schnell" mit der GS unterwegs ist. Spitzkehren gehen plötzlich kinderleicht und am Ausgang lässt man es fest aus den Ecken rauchen, aber ganz ohne Hektik im Sattel oder erhöhtem Pulsschlag. Wahnsinn, das kann die GS schon einmalig. Hut ab! Aber: Ich konnte sie auch im direkten Vergleich zur "alten" 1250er fahren, nahezu identisch ausgestattet und siehe da: Kein gravierender Unterschied feststellbar für mich. Bis auf den Sound, der ist bei der 1250er (in meinen Ohren) besser. Was bleibt nach der Kurvenhatz im Gedächtnis: Abzüge für den Sound, das Fahrwerk war mir in Dynamic teilweise nicht berechenbar genug, in Road aber oftmals zu schwammig (vor allem das Nachschwingen über lange Unebenheiten). Die Bremse kann was, der Motor sowieso, auch wenn ich ihn höher drehe als den alten 1250er-Boxer. Wenn man mich fragt, ob man von der 1250er zwangsläufig auf die 1300er wechseln muss, meine ganz ehrliche Meinung: Nein, gar nicht. Die Unterschiede sind so minimal, es ist wohl eher eine Frage der Ausstattung und der Optik. Übrigens: BMW Motorrad Österreich bietet gerade eine attraktive Eintauschprämie an. Beim Kauf eines lagernden Neufahrzeuges, verdoppelt BMW den Hubraum des Neufahrzeugs in Euros. Die Aktion läuft noch bis Ende September 2024 und hier findet ihr alle Details zur Hubraum-Kampagne.
Ab ins Grobe - Die BMW R 1300 GS im grossen Offroad Test 2024 - KM-Stand: 10.350 km, 15.08., McGregor
Seitenkoffer runter, stollige Bridgestone AX41 Pneus drauf und schon ist unsere GS bereit für die 1000PS Offroad Testtage 2024, unseren aufwändigsten Offroad Test aller Zeiten. Neben der BMW R 1300 GS gehen noch zwölf weitere moderne Reiseenduros in Rohr im Gebirge an den Start und werden dort über die leichten und anspruchsvollen Tracks des Red Stag Enduro Parks gescheucht. Seit Jahrzehnten ist die GS auch für die Fahrt auf losem Untergrund konzeptioniert, weswegen es wenig verwundert, dass sie hier gut funktioniert. Der Boxermotor hat Power ohne Ende für Spielereien mit der Traktion, kann aber auch in unerfahrenen Händen artig, unaufgeregt dahintuckern. Die üppige Elektronik sorgt für ein Sicherheitsnetz, wobei sich die Offroad-Profis hier mehr Verstellmöglichkeiten wünschen würden. Dafür segelt das semi-aktive Fahrwerk auch mit Speed über Stock und Stein, das Handling der GS bleibt dank des tiefen Schwerpunkts agil und die Tester freuen sich auf leiwande Tage und Offroad-Spass mit der GS. Doch dann offenbart die sonst ausgereifte GS eine Achillessehne!
In einer tief geschotterten Kehre rutscht mir das Vorderrad weg, woraufhin die GS in quasi Schrittgeschwindigkeit umfällt. Peinlich, hoffentlich hat keiner zugesehen, aber ist ja nichts passiert. Dank der hervorstehenden Boxer-Zylinder liegt sie nicht einmal flach am Boden, also schnell aufstellen und weiter geht die Fahrt. 30 Minuten später dreht gerade Kollege Kurt eine Runde mit der GS, als sich beim Herunterschalten plötzlich der Schalthebel verabschiedet. Eine erste Untersuchung ergibt folgendes Ergebnis: Mein Umfaller oder ein anderer Schlag in der letzten halben Stunde mag die Ursache des Schadens sein, doch der Grund für das Schlamassel ist eher die fragwürdige Gestaltung des Hebels. Dieser ist nicht nur aus Kunststoff, das Plastik ist rund um den zentralen Befestigungspunkt auch nur wenige Millimeter dick und hält offensichtlich selbst leichte Hoppalas nicht aus. Für eine Enduro nicht gerade optimal und auch auch unüblich in dem Segment, wie ein Blick auf die durchwegs aus Metall gefertigten Schalthebel der Konkurrenz verrät. Sei es übertriebener Leichtbau oder Kostenersparnis zur Aufbesserung der Marge, der Einsatz der GS bei den Offroad Testtagen ist durch den Schaden beendet. Sehr schade!
POKY
Weitere BerichteBericht vom 28.08.2024 | 87'960 Aufrufe