Bilder: Aprilia RSV4 1000 2015 Test
Test der neuen RSV4 von Aprilia in Misano. Auf der Rennstrecke präsentierte sich die V4 Aprilia wie gewohnt. Am Kurveneingang war sie unschlagbar! Doch die Ingenieure haben im Modelljahr 2015 an vielen Details deutliche Verbesserungen erzielt. Hier alle Detailinfos vom Test.
Beim Test in Misano fuhren wir die "RF", also das Topmodell der neuen 1000er RSV4.
Die RF ist mit dem "Race Pack" ausgestattet und hat damit leichte Schmiederäder sowie ein Öhlins Fahrwerk implementiert. Zusätzlich zum Race Pack hat die RF die feine "Superpole" Lackierung und ist auf 500 Stück limitiert. Jedes einzelne Stück hat eine Plakete samt Nummer.
V4 Days! Auf der Strecke in Misano fuhren wir die RSV4 und im Hinterland die neue Tuono.
Aprilia hat extrem erfolgreiche Superbike WM Saisonen hinter sich.
Die ausgestellte Racing Variante der RSV4 hat natürlich einige Spezialanfertigungen weit weg vom Serienbike installiert.
Doch die Entwickler profitierten enorm von den gesammelten Daten beim Feinschliff an der Elektronik und am Chassis.
Die Aprilia RSV4 2015 in Superpole Lackierung.
Die Aprilia RSV4 RR, also die Standard Variante, in der "bucine grey" Lackierung.
Die Standard-Variante gibt es auch ausgestattet mit dem "Race Pack". Dieses kostet rund 3.000 Euro extra und beinhaltet das Öhlins Fahrwerk samt Schmiederäder.
Sowohl bei der RF als auch bei der RR "Race Pack" kommt jedoch kein TTX Federbein zum Einsatz. Das High-End Topprodukt von Öhlins gibt es jedoch beim Aprilia Händler als Zubehörteil.
Auch die edlen Schmiederäder kann man sich nachträglich noch als geiles Add-on leisten.
Sie sind bestimmt auch ein Grund dafür, warum die RSV4 so irre geil in den Radius kippt
Ganz neuer Weg! Aprilia erweitert die Hardware und Software vom Motorrad mit der Hard- und Software von iOS oder Android Geräten. Man nennt es "V4 MP Smartphone Connection".
Man wählt aus einer Liste vorinstallierter Rennstrecken. Danach kann man sich selbst für jeden Sektor Traktionskontrolle und Wheelykontrolle anpassen. Das Motorrad kriegt dann vom Handy laufend die Korrekturparameter für jeden Streckenabschnitt übertragen.
Nach der Fahrt kann man dann Rundenzeiten aber auch Datalogging Informationen auslesen.
Anders als in der neuen Tuono kommt in der RSV4 natürlich weiterhin ein 1000 ccm Motor zum Einsatz. Hier leistet er laut Aprilia 201 PS.
Leistung und Drehmoment konnten ab 6.500 U/min gesteigert werden. Oben raus dreht die Aprilia weiter aus und liefert deutlich mehr Leistung ab als früher.
Dem Herzstück, dem V4-Motor, wurde eine neue Air Box spendiert.
Die variablen Ansaugtrichter kommen 2015 in allen RSV4 Modellvarianten zum Einsatz.
Die gesteigerte Maximaldrehzahl wurde durch den Einsatz von Pankl Pleuel und Titan-Auslassventilen möglich.
Die "RR" gibt es auch in Schwarz, hier mit dem Race Pack ausgestattet.
Die Auspuffanlage ist ebenfalls neu und hat nun größere Rohrdurchmesser.
Die Kurbelwelle wurde optimiert und sie läuft nun mit weniger Widerstand durchs Kurbelgehäuse.
Auch der Schmierkreislauf wurde verbessert. Eine neue Magnesium Ölwanne wurde verbaut und eine neue Ölpumpe kommt zum Einsatz.
Die Gearbox ist leichter und ist neu abgestimmt. Die Übersetzungsverhältnisse: 1st: 39/15 (2.600) 2nd: 33/16 (2.063) 3rd: 34/20 (1.700) 4th: 31/21 (1.476) 5th: 31/23 (1.348) 6th: 34/27 (1.259)
Der Schwerpunkt wurde etwas abgesenkt und die Schwinge ist etwas länger, auch die Geometrie am Gabelkopf wurde geändert.
Es stehen 3 Riding Modes zur Verfügung. S (Sport) für Landstraßenfahrten. T(Track) für erste Runden auf der Rennstrecke und R(Race) fürs Rennen.
Alle Riding Modes liefern die Volle Power von 200 Pferden ab. Größter Fortschritt jedoch ist die Steuerung der Motorbremswirkung - Abhängig von Gang, gewähltem Mapping und Drehzahl steht das passende Bremsmoment zur Verfügung. Der On / Off Effekt ist damit nicht bloß reduziert sondern eigentlich komplett verschwunden.
Ein Traum! Die Testbikes wurden für uns natürlich immer perfekt vorbereitet. Wir fuhren die RSV4 ausgestattet mit Pirelli Supercorsa SC2 (vorne und hinten). Die Wahl von Aprilia dürfte kein Zufall sein - die Pneus funktionierten prächtig und das Reifenbild war makellos.
Sauerteuer aber er wirkt! Ein V4 Motor ist in der Produktion teurer als ein V2 oder ein 4-Zylinder Reihenmotor. Ein echtes Alleinstellungsmerkmal für die Aprilia. Der Sound ist herrlich und das Handling ebenso.
Das Cockpit wirkt im Vergleich zu den neuen Displays von Ducati und Yamaha nicht mehr "up to date". Doch in der Praxis ist es toll ablesbar und kann ja bei Bedarf mit einem Handy erweitert werden.
Aprilia bietet eine Akrapovic Anlage als Zubehörteil für die RSV 4 2015 an.
Lobhudelei? Echte Schwächen offenbarte der Test keine. Im Vergleich zu den Mitbewerbern fehlt auf der Checkliste ein Quickshifter mit Blipper Funktion und ein elektronisches Fahrwerk. Das Elektro- Fahrwerk fehlte auf der makellosen Piste von Misano jedoch nur am Papier, in der Praxis war die "normale" Hardware perfekt abgestimmt.
Schummelzettel in der Technikerbox. Hier die Infos zum RSV4 RF Setup beim Pressetest 2015.
100
Galerie von: 1000PS Internet GmbH
hochgeladen am 21.04.2015