Bilder: Sportliche Tourer im Vergleich - KTM, BMW und Kawasaki
Drei schnelle aber komfortable Motorräder im Vergleich in den Alpen: KTM 1290 Super Duke GT, BMW S 1000 XR und Kawasaki Versys 1000 SE zeigen was sie in der Praxis können. Drei Tage lang, mit Sozius, sind wir auf der Suche nach der Antwort: Welche sammelt sowohl bei Fahrkomfort und Speed die meisten Punkte. Die Teststrecken: Stilfser Joch, Slivretta und Co.
Kawasaki Versys 1000 SE
Eine würdige Vertreterin dieser Gattung: Die Versys 1000! Zu Beginn wurde die 4-Zylinder Reiseenduro noch belächelt. Eine Enduro mit einem 4-Zylinder? Darf das sein? Doch mittlerweile sieht man das entspannter. Die Maschine ist wie die anderen Vetreter auch keine echte Enduro sondern einfach ein richtig gutes, schnelles und komfortables Motorrad.
Hier ein Datenauszug aus unserem 1000PS Marktplatz Archiv. Daraus errechnen wir den Durchschnittspreis aller Inserate der letzten Jahre zur Kawasaki Versys 1000. In diesem Fall in Deutschland.
Als Teststrecken wählen wir unsere bekannten Hausstrecken in Tirol, Vorarlberg und Südtirol. Als Basis dient uns das Highbike Testcenter in Landeck / Zams beim Jägerhof.
KTM 1290 Super Duke GT
Die potenteste Reisemaschine am Markt! Die KTM 1290 Super Duke GT. Die Front gefällt nicht allen. Doch der charismatische und doch einfach zu fahrende V2 begeistert wohl jeden. Ein irres Bike.
Hier die SuperDuke GT Durchschnittspreise der Inserate im 1000PS Markt in Deutschland
Hier die SuperDuke GT Durchschnittspreise der Inserate im 1000PS Markt in Österreich
Getestet wurden die Motorräder Anfang September 2020. Dieses Foto hier ist aus unserem 1000PS Archiv. Es ist eine Aufnahme der Silvretta Hochalpenstraße im Juni - bei besserem Wetter.
Im aktuellen Modelljahr wurde die ohnehin schon gute XR von BMW nochmal besser. Der grandiose Motor hat mit der insgesamt hochwertigen Ausstattung einen genialen Partner. Die Aufpreisliste ist zwar lang, doch man kriegt für sein Geld auch ordentlich was geboten.
Entwicklung der Durchschnittspreise der S 1000 XR in Österreich.
Entwicklung der S 1000 XR Durchschnittspreise im 1000PS Markt in Deutschland.
Zwischenstopp in Innsbruck
Die Anreise nach Landeck gestalteten wir besonders schön. Eine Nacht blieben wir in Innsbruck und wanderten durch die Stadt aber auch hoch zur Hungerburg. Eine wunderbare Einstimmung auf die kommenden Tage in den Alpen.
Highbike Testcenter in Zams
Wie daheim fühlten wir uns im Highbike Testcenter am neuen Standort in Zams. Stolz überreichte uns Leo die perfekt vorbereitete SuperDuke GT. Der Asphalt war zwar noch nass, doch pünktlich zum Tourstart kam die Sonne raus.
Welches der 3 Testmotorräder wird auf den engen Kehren der Silvretta Rückseite und am Stilfserjoch besser funktionieren?
Wir hoffen den "Gachen Blick" in eine unserer Testtouren einbauen zu können. Lohnenswert ist das allerdings nur bei gutem Wetter und feiner Sicht.
KTM 1290 Super Duke GT
Die SuperDuke GT fuhr schnell, komfortabel und einfach.
Möglich machte dies die Elektronik, die gute Abstimmung vom Chassis und der mittlerweile grandiose Motor.
Das ganz langsame dahinbummeln gefiel der Maschine nicht so gut. Bei ca. 80km/h fühlte sie sich im 5er oder 4er wohler als im 6er.
Doch ansonsten bot die unfassbar schnelle Maschine unglaublich viel Komfort und Praxistauglichkeit.
Wir fuhren die Maschine bei kurzem Regen, Sonnenschein, bei 20 Grad und 5 Grad - so wie hier auf den letzten Kehren vom Stilfser Joch.
Nur für das Foto fuhren wir die westliche Seite vom Stilfser Joch bergauf. Denn ich bin ja ein Anhänger der Strategie: Ostseite bergauf, Westseite bergab. Doch um dieses Thema wurden bestimmt schon viele Stammtisch-Diskussionen geführt
Eine Fahrt über den Reschenpass ohne Foto beim Reschensee ist unmöglich.
Herrlich! Sowohl für den Piloten als auch für den Sozius war die 360 km lange und sehr intensive Tour ein tolles Erlebnis. Schön dass sportliche Motorräder im Jahr 2020 auch so praktisch sein können.
Besonders stark: Das gute und praxistaugliche elektronische Fahrwerk. Der Einstellbereich ist breit und passt zum universellen Charakter der Maschine.
Auch das Fazit vom Sozius fällt positiv auf: Der Komfort ist zwar nicht so groß wie auf der Goldwing (sein Maßstab), doch es war insgesamt ein angenehmer Tag. Bloß der Spritzschutz hinten war schlecht. Im Regen kam viel Wasser auf den Hintern vom Sozius.
BMW S 1000 XR im Test
Die BMW musste sich ebenfalls einem über 300 km langen Test stellen.
Dabei wurden enge Streckenabaschnitte ebenso befahren....
..wie weite und flüssige Kurven.
Das Motorrad fühlt sich jedoch in jedem Terrain wohl.
Der guten Motorabstimmung ist es zu verdanken, dass auch sehr spitze Kurven kein Problem für den 4-Zylinder darstellen.
Ebenfalls sehr positiv war der Eindruck von der BMW Connected Ride App.
Nicht von BMW sind die Hecktasche und der Tankrucksack. Beide stammen von SW-Motech und sind sehr empfehlenswert.
Motorradmuseum am Timmelsjoch
Auf 2.200 Meter erwartete uns am Timmelsjoch ein faszinierendes und spektakuläres Motorradmuseum. Doch auch die Kuchen im wunderbar gestalteten Cafe sind empfehlenswert.
Bei den Reifen waren auch auf der BMW sehr hochwertige Pneus montiert: Metzeler Roadtec 01! Auch sie mussten mit Temperaturen von 5 Grad klar kommen. Auch sie meisterten diese Aufgabe großartig.
Wer soll zur BMW greifen? Die XR ist bestimmt DER Universaltipp unter den 3 Motorrädern. Der Kniewinkel ist jedoch etwas spitzer als auf der KTM. Piloten um die 180-190 sitzen auf der KTM vermutlich besser.
Vergleich - Kawasaki Versys 1000 SE, BMW S 1000 XR und KTM 1290 Super Duke GT
Am driten Tag nahmen wir uns die Versys 1000 SE zur Brust. Sie macht den 3-er Vergleich komplett.
Als Teststrecke wählten wir diesmal besonders bekanntes Terrain: Die Silvretta Hochalpenstraße, die Seitentäler des Montafon und die Arlbergrunde.
Die Versys 1000 SE bot den umfassendsten Windschutz im Vergleich.
Über den guten Windschutz waren wir bei der Fahrt hinauf zum Slivretta Stausee sehr dankbar. Oben hatte es nur 6 Grad.
Die 1000er Kawasaki bietet ein stabiles, einfaches und harmonisches Fahrverhalten. Das ist vermutlich dem guten elektronischen Fahrwerk zu verdanken.
Oben am Speichersee waren die Temperaturen noch frisch.
Doch schon bei der Fahrt ins Tal wurde es deutlich wärmer.
Im Sommer wird der Windschutz der Kawasaki vermutlich zu gut sein. Man sitzt geradezu perfekt abgeschirmt und frei von Turbulenzen im Sattel.
Während der Tour machten wir uns über die fehlenden PS der Versys keine Gedanken. Der 1000er 4-Zylinder bietet immer ausreichend Beschleunigung an.
Wir hatten bei unserer Tour nicht die großen Seitenkoffer der Versys montiert. Es reichte uns die kleine SW-Motech Hecktasche.
Das Display der Versys ist gut, kann aber mit den größeren und hochwertigeren Kollegen an der SuperDuke GT und BMW XR nicht mithalten.
Dafür gewinnt die Versys die Soziuswertung. Mein Sohn (175cm) fühlte sich im Sattel der Versys am wohlsten. Auch für mich als Fahrer bot die Versys den besten Sitzkomfort.
Den angenehmsten Kniewinkel hatte für mich jedoch die KTM 1290 Super Duke GT. Sie ist auch die beste Empfehlung für große Piloten - wenn man mit den Platzverhältnissen beim Tank zurecht kommt.
Wir sehen uns 2021 wieder! Das Highbike Testcenter bietet für uns perfekte Bedingungen und der Silvretta Stausee massiert unsere gestressten Seelen. Bis dann!
Galerie von: 1000PS Internet GmbH
hochgeladen am 31.08.2020