Bilder: Suzuki GSX-R 1000 R 2017 Test
Der Test der neuen Suzuki GSX-R 1000 R führte NastyNils nach Australien. Phillip Island ist nix für schwache Nerven. Die Tachonadel der Gixxer fiel selten unter 200.
Suzuki präsentierte die neue GSX-R 1000 R auf der sauschnellen Rennstrecke auf Phillip Island
Der Schachzug ging voll auf. Phillip Island ist eine irr schnelle Strecke. Dort konnte die GSX-R 1000 R zeigen wie stabil und großartig das neue Motorrad die 200 Pferde in den Asphalt brennt.
Die Strecke ist direkt am Meer auf einer Insel unweit von Melbourne. Highlight sind nicht nur die schnellen Kurven, sondern auch die zahlreichen Gänse welche am Streckenrand grasen.
Natürlich war auch der Gixxer-Botschafter Kevin Schwantz mit dabei. Er war ständig guter Laune und nahm sich viel Zeit für uns Journalisten.
Auf der Strecke wirkte sein Fahrstil unspektakulär aber effektiv. Er war richtig schnell unterwegs und genoss die neue GSX-R in vollen Zügen. Man sieht es an Kevins Sitzposition - die GSX-R kann man auch ohne topmodernen Hangoff schnell pilotieren.
Wir fuhren beim Test nur das "R" Modell. Im wesentlichen unterscheidet es sich durch das hochwertige Fahrwerk, den Quickshifter und ein paar Kleinteilen wie LED Blinker und leichtere Batterie.
Suzuki hat den Test mit einer ganzen Flugzeugladung Techniker begleitet und die Fahrzeuge ausgezeichnet vorbereitet. Das Setup funktionierte auf der Strecke großartig und musste nur in feinen Details angepasst werden.
Ich bin mir nicht sicher ob man es als Österreicher als Beförderung oder Degradierung empfinden darf. Aber bei diesem Test ging ich auf Einladung von Suzuki Deutschland an den Start. ;-)
Nahezu alle Teile der GSX-R 1000 R sind neu. Doch Suzuki hat es geschafft die Seele im Motorrad weiterleben zu lassen.
Die Maschine fährt immer noch so wie die "alte" GSX-R. Nur schneller, besser, präziser und dank der TC auch sicherer.
Was kann die GSX-R 1000 R 2017 nicht? Sie hat kein elektronisches Fahrwerk, keine Möglichkeit die Motorbremse elektronisch zu justieren und das Handling ist auch nicht auf dem Niveau einer Aprilia oder einer Panigale.
Doch im Fahrerlager waren wir uns erstaunlich einig. Egal ob Deutsche, Österreicher, Amis oder Engländer. Die GSX-R 1000 R erlaubte es uns einen sehr hohen Speed zu gehen. Einige gaben sogar die Prognose ab, sie würden mit der GSX-R 1000 R bestimmt die beste Laptime hinlegen.
Es ist nicht immer das "beste Handling" welches die beste Rundenzeit bringt. Suzuki punktet mit einem hohen Maß an Stabilität und einem großartigen Feedback von vorne und von hinten. Das Gefühl für das Vorderrad, das Vertrauen das man hier in den Grip steckt ist für mich absolute Spitzenklasse.
Bei Vergleichstests wird es 2017 bestimmt eng zur Sache gehen. Aber wer in Sachen Elektronik auf die zwei wichtigsten Features Traktionskontrolle und Quickshifter beschränken möchte, der hat bei der Gixxer mit Sicherheit das beste Preis-/Leistungsverhältnis.
Suzuki sprach bei dem Event offen aus, dass sie beim Design "Function" im Focus haben. Das war für mich OK als ich nach dem ersten Turn zurück kam!
Functional ist auch das neue Display. Nicht so sexy wie zb bei Yamaha, Ducati oder auch Honda. Doch großartig ablesbar, einfach zu bedienen und mit allen wichtigen Infos sofort bei der Hand.
In Wahrheit kümmert man sich im Fahrbetrieb nur um die Einstellung der Traktionskontrolle am linken Lenkerende. Mehr Einstellungen nimmt man in der Praxis nicht vor und hat so das Gefühl relativ wenig Elektronik mit an Bord zu haben.
Doch klarerweise steckt auch in der neuen GSX-R 1000 R und auch in der GSX-R 1000 eine moderne IMU mit Gyrosensoren. Diese sind die Basis für eine hochwertige Traktionskontrolle.
Und diese funktioniert großartig. Man hat einen breiten Einstellbereich und die TC regelt sanft und präzise.
In der GSX-R 1000 R verrichtet eine Showa Balance Free Gabel ihren Dienst. Die Gabel kommt einer ernsten Racinggabel sehr nahe. Das hat für Hobbyfahrer nicht nur Vorteile. Sie braucht für ein Serienmotorrad viel Bremsdruck am Kurveneingang um die Fuhre in eine handliche Position zu bringen. Schnelle Racer wird das freuen, Gelegenheitsfahrer werden mit der GSX-R 1000 (ohne R) mit dem milderen Fahrwerk jedoch möglicherweise mehr Freude haben.
Beim Gewicht liegt die GSX-R in etwa auf dem Niveau der Vorgängerin.
Im Sattel fühlt sich die GSX-R jedoch deutlich schlanker an. Das war fast immer großartig.
In der Bremszone fand ich mit den Knien jedoch wenig Halt am Tank. Käufern empfehle ich hier mit "Grippads" Abhilfe zu schaffen.
Galerie von: 1000PS Internet GmbH
hochgeladen am 09.02.2017