Bilder: Yamaha YZF-R1 Test 2015
Details, Actionfotos und Eindrücke vom Yamaha R1 Test im Sydney Motorsport Park.
Die Yamaha Crew macht ihre epochale Waffe startklar. Sydney Motorsport Park, Ende Februar 2015, weltexklusiver Test für die Top-Motorradjournalisten.
Für 1000PS mit am Start: NastyNils. Schon nach wenigen Runden war klar, dass die R1 eigentlich M1 heißen sollte.
Als die ersten Bilder der R1 auftauchten, wurde viel gelästert.
Diese Gespräche werden zum einen deshalb verstummen, weil man die R1 meistens von hinten sehen wird und zum anderen auch deshalb weil der Gesamtauftritt LIVE einfach unter die Haut geht.
Das Entwicklungsziel vom Yamaha Big Boss für die R1 war sehr einfach formuliert: Sie muss ein Motorrad werden mit dem Du schneller fahren kannst als mit anderen Motorrädern.
Markenzeichen der Yamaha R1: Die Kurbewelle sorgt mit dem Crossplane Layout für einen außergewöhnlichen Sound und ein sehr direktes Gefühl für den Motor.
Der Motor der Yamaha R1 2015 leistet 200 PS bei 13.500 U/min.
Das maximale Drehmoment beträgt 112.4 Nm bei 11.500 rpm. Die Verdichtung beträgt 13.0:1.
Nicht in Zahlen aber auch nicht in Worte zu fassen ist die Drehfreudigkeit und die Agilität des Motors - beeindruckend!
Das Herzstück vom Motorrad ist nicht nur der Motor, sondern auch die ECU. Auch beim Elektronikpaket hat Yamaha einen Großteil selbst entwickelt.
In der Yamaha kommt das derzeit kompletteste Sensorpaket zum Einsatz. Die Daten fließen in die IMU und stehen dann sämtlichen Systemen im Motorrad zur Verfügung.
Zur Verfügung stehen: LCS Launch control system QSS Quick shift system PWR Power delivery mode TCS Traction control system SCS Slide control system LIF Lift control system ERS Electric racing suspension (R1M) ABS + UBS with variable distribution
Hier zu sehen: In welcher Fahrsituation kommen welche Systeme zum Einsatz.
Am linken Lenkerende kann man während der Fahrt sehr einfach die 4 verschiedenen Setups abrufen.
Am rechten Lenkerende kann man mit einem Druck am Drehrad tief ins Thema einsteigen und sich die Setups zusammenstellen.
Der Schaltassistent an der R1 ist einstellbar in 2 Stufen und auch abschaltbar. Unterstützung bietet er aber nur beim Hochschalten.
Perlen vor die Säue. 2012 in der MotoGP in der M1 im Einsatz, 2015 für uns alle in der R1: Das Slidecontrol System erkennt "Rutscher" über beide Räder und kann auch dann eingreifen wenn keine Drehzahldifferenzen vorliegen. Erstmals und nur bei der R1 im Einsatz.
Die riesige Airbox bietet nun 24% mehr Volumen als früher. Sowohl im Auspuff als auch in der Airbox sorgen Klappensystem dafür dass sowohl bei hohen als auch bei niedrigen Drehzahlen immer das richtige Volumen zur Verfügung steht.
Mr. Yanagi, der Präsident Yamaha Motor Co. ist hier ganz rechts im Bild. Er gab vor ein paar Jahren die neue Marschrichtung vor. Die R1 soll nicht nur bloß ein Kassenschlager wie die MT-09 oder MT-07 werden, sondern einem ganzen Segment die Richtung weisen. Mit auf der Strecke waren sämtliche Projektleiter aller bisherigen R1 Generationen.
Im Sattel der R1 sitzt man sehr gut integriert. Das ist auch den sehr tiefen Ausbuchtungen für die Knie zu verdanken.
Der Sitz ist sehr flach, daher fällt es beim Anbremsen etwas leichter in Position zu bleiben.
Schon die Serienscheibe der R1 ist deutlich höher als beim Vorgängermodell.
Die Traktionskontrolle an der R1 arbeitet klarerweise schräglagenabhängig. Je mehr Schräglage umso mehr Regeleingriffe. Die TCS ist in 9 Stufen einstellbar und auch abschaltbar.
Bei anderen Herstellern wird es Kurven-ABS genannt, Yamaha möchte diesen Begriff vermeiden. ABS / UBS System sorgt abhängig von Schräglage für eine variable Bremskraftverteilung zwischen Vorderbremse und Hinterbremse. Auch dann, wenn nur die Vorderbremse betätigt wird.
LED Headlights, Blinker und Spiegeln, ...
..Nummerntafel-Halterung und Beifahrer-Fußrasten sind für den Einsatz auf der Rennstrecke leicht zu demontieren.
Der Tank der Yamaha R1 ist aus Aluminium gefertigt.
Gewichtsersparnis mit dem neuen Alutank: 1.6kg!
In der R1 kommen ein Federbein und eine Gabel von Kayaba zum Einsatz.
Selten in der Großserie zu sehen: Sowohl an der R1 als auch an der R1M sind Magnesiumfelgen montiert. 60% leichter als beim Vorgänger.
Die leichten Felgen sind bestimmt ein wesentlicher Grund dafür, dass die R1 in den Wechselkurven so begeistert.
Nicht nur der Produktionsprozess, sondern auch die finale Lackierung sind sehr aufwendig. Denn Magnesium ist sehr anfällig für Korrosion, Yamaha hat das Lackierverfahren patentieren lassen.
Bei der Kupplung sorgen schräge Flanken an beiden Seiten dafür, dass im Schiebebetrieb eine Anti-Hopping Funktion zur Verfügung steht...
...und beim Gasgeben die Kupplungselemente aneinander gepresst werden. Dadurch können schwächere Kupplungsdruckfedern verwendet werden.
Serienmäßig bei der R1 und bei der R1M: Pleuel aus Titan. Die Fracture-Split Produktionsmethode ist zwar nicht neu, ein Einsatz bei Titanpleuel gilt jedoch als innovativ. Der Kunde kriegt Technik welche vor wenigen Jahren noch F1 und MotoGP Teams vorbehalten war.
Der Zylinderkopf der R1 sieht schon im Serienzustand so aus, als wäre er von einem begnadeten Tuner mit feinen Händen behandelt worden. Eine aufwändige Frästechnologie macht es möglich.
Keine Sorge! Man gewöhnt sich sehr schnell an das Display und die wichtigsten Infos hat man schnell im Griff. Hier im Bild zu sehen sind die zwei grundsätzlich unterschiedlichen Modes "Track" und "Street".
Die Menüführung wird durch das Drehrad am rechten Lenker gesteuert. Erst mal im YRC Schirm drinnen, hat man den totalen Überblick. Sämtliche gewählte Parameter für alle Systeme im Überblick. Hier kann man nun die Feinarbeit vornehmen und sich seine 4 Modes A, B, C und D vorbereiten. Während der Fahrt ist dann im Sattel mit einem Click das komplette Setup leicht zu ändern.
Coming soon auf 1000PS: Videos und weitere technische Details und Infos zur Yamaha R1 - bleib dran!
In der R1M ist das CCU (Communication Control Unit) serienmäßig montiert. Es beinhaltet die nötige Software und den GPS Sensor im Heck. Es ist aber auch für die R1 als Zubehör erhältlich.
Yamaha kehrte in den letzten Jahren mit beeindruckenden Motorrädern auf die Siegerstraße zurück. Die MT-Serie schlug ein wie eine Bombe. Doch 2015 wird in Europa das Supersport Segment von Yamaha in Sachen Umsätze bereits auf Platz 2 hinter der MT Serie aufrücken.
Die R1 wurde mit klarem Fokus auf die Rennstrecke entwickelt. Yamaha ist der Meinung, dass der Supersport-Bereich eine Nische werden wird und jene Kunden die jetzt noch solche Motorräder kaufen hauptsächlich auf der Rennstrecke fahren.
ABER Landstraßenfahrer können und dürfen hoffen. Denn offen gesagt war die R1 in Sachen Sitzposition überraschend gnädig und komfortabel. Wir werden die R1 auch auf der Landstraße probieren und über das Ausmaß der Qualen oder auch der Freude berichten.
Damit die Rennteams in Europa sich mit der R1 weiterentwickeln können, hat Yamaha eine 5 Mann starke Truppe in Deutschland installiert. Diese sammelt Know-How und verteilt es an R1 Kunden.
Yamaha hat es sich nicht leicht gemacht und das Elektronikpaket selbst entwickelt. Nun hat man aber auch das umfangreichste Seriensystem zur Verfügung. Beschleunigung und Neigungswinkeln werden jeweils in 3 Achsen gemessen. Damit kann Yamaha auch den Neigungswinkel der Straße schätzen und Seitwärtsbewegungen vom Motorrad messen. Marketing-Gag? Für Rossi ist es jedenfalls gut genug.
Am Detail wie dem Tank sieht man wie verbissen die Ingenieure die Führungsrolle im Visier hatten. Der Tank der alten R1 wog 3.8 Kilo. Der Tank der Panigale wiegt 2.9, jener der BMW S 1000 RR 2.2 kg. Man forschte, entwickelte und tüftelte so lange bis die Waage 2.1kg anzeigte. Nun ist der R1 Tank der leichteste Motorradtank der Supersportklasse mit 17 Litern Spritinhalt.
Nennt sie nicht Wheely-Control! Die Lift Control von Yamaha verhindert keine Wheelys. Mit dem LIF-System kann man aber einstellen wie schnell die R1 aufsteigt. Damit können vorsichtige Piloten auf Nummer sicher gehen und am Kurvenausgang echt Kräfte sparen. Die Profis lassen etwas mehr Brutalität zu und erzielen damit dann auch mehr Beschleunigung.
Schon der Serienauspuff der R1 und der R1M ist aus Titan gefertigt.
Bitte aufpassen beim Schrauben! Yamaha hat selbst bei den Schrauben mit viel Liebe zum Detail entwickelt. Am Motor kommen nun 43 Aluschrauben zum Einsatz die im Vergleich zu Stahlschrauben 250g einsparen.
In der R1 2015 kommt ein verbessertes Kühlsystem zum Einsatz.
Galerie von: 1000PS Internet GmbH
hochgeladen am 24.02.2015