Sommerenduro Lunz

Perfektes Rennen im Enduro-Mekka Österreichs. So und nicht anders müssen Enduro-Rennen aussehen. DANKE!

Edi Ederer berichtet aus Lunz

     

Normalerweise verbindet der Grossteil der Östereicher(innen) mit Lunz den Kältepol Österreiches, die meisten Endurofahrer eine Gegend mitten in grandioser Natur in der mehrmals jährlich gnadenlos angeschraubt werden darf, leider meist im Regen.

Doch dieses Wochenende war alles perfekt! Der Veranstalter Gerhard "Haki" Lechner konnte einen seiner Nachbarn von der Streckenerweiterung überzeugen und so gelang ein wohl einzigartiger Endurorundkurs mit einer Fahrlänge von ca. 25min pro Runde.

Ebenfalls einzigartig ist die Klasseneinteilung nach dem Alter, nur bei den Damen wurde dabei höflichkeitshalber geschwiegen und in einer Klasse gestartet. An beiden Renntagen gab es am Vormittag je 1 Stunde zur Streckenbesichtigung bevor es richtig zur Sache ging.

Sieger war derjenige, der einerseits in den vorgegebenen 2 Stunden die meisten Runden absolvierte (pro gefahrener Runde gab es 4 Punkte), und möglichst viele Punkte sammelte bei den beiden Streckenunterteilungen in Leicht und Schwer. Um 3 Punkte für den schwierigen Hang zu kassieren brauchte es schon einiges an Fahrkönnen und Ausdauer. Am ersten Tag kamen überhaupt nur 4 der 215 Starter hinauf, der Rest musste auf die Punkte verzichten. (Anmerkung von NastyNils: Danke für die Info Edi. Ich wollte schon zum Endurofahren aufhören und mit Synchronschwimmen beginnen.)

 

Die Strecke war das, was man unter echten Enduro versteht, viel Waldanteil, Forstwege, und Bachbecken. Die Schotseit'n, eben die Schattenseite des Tales wie sie gerne von den Einheimischen genannt wird, war richtig kernig, der Boden noch teilweise nass und schmierig, auf der gegenüberliegenden Sonnenseite gab es dann ein paar flottere Abschnitte in denen man sogar den letzten Gang einlegen konnte und ein Griff zum Camelbag möglich war.

Ebenso fein, und je älter ich werde desto wichtiger, die Bewirtung in Haki's Garage ( ich hab noch nie Eitrige mit so viel Käse gesehen!).

Besonders spannend ging es in der Klasse 3 her, in der sich Daniel Stocker und Sigi Wolfgruber ein Duell lieferten.  Wollfgruber verzichtete auf die 3 Zusatzpunkte, konnte dadurch noch eine 7. Runde beginnen. Stocker wurde in der 6. Runde abgewinkt. Am zweiten Tag lies Stocker dann nichts anbrennen und kontrollierte das Rennen vom Start weg. Am Samstag Abend gab es noch ein traditionelles Sonnwendfeuer.

Rundum ein gelungenes Rennwochenende mit einem super Rennmodus und einer fairen Klasseneinteilung bei der es keine Meinungsverschiedenheiten über Profi und Hobbyklasse gab. Da freut man sich schon wieder auf das nächste Jahr! Hoffentlich ist es bald wieder Juni!

     

Die Digicam berichtet aus Lunz

     


Stunteinlage für die Kamera? Oder verzweifelnder Versuch Herr der Lage zu werden.

 


Ellbogen hoch! Füsse auf die Rasten. Hopp! Hopp!

     


Viele orange Eisen im wunderbaren Wald. Herrliche Strecke!

 


Edis Eisen vor dem Start. Zum Glück hat er den Selbstauslöser auf seiner Kamera noch nicht gefunden. So bleibt uns einiges erspart.

     

Kl.1 ab 1982 Sonntag
  1. Datzberger Thomas - KTM
  2. Stocker Willi - KTM
  3. Immler Thorsten (D) - KTM
 
Damen Sonntag
  1. Mucha Lisi - KTM

  2. Maurer Irmi - KTM

  3. Schmölzl Anna - KTM

     

Kl.2 1981-1977 Sonntag:
  1. Viertelmayer Michael - KTM

  2. Ederer Edi - Suzuki

  3. Lietz Robert - Yamaha

 


Am Steilhang hörte ich die Menschen rufen: "Hacki ich hasse Dich!!" Doch nach dem Rennen gab es viel Lob an ihn für das tolle Rennen.

     

NastyNils berichtet aus Lunz:

     
Wenn es einen Punkt in Österreich gibt, welcher von überall her mit einer weiten und selektiven Anreise gesegnet ist, dann ist es Lunz. Und wenn es einen Punkt in Österreich gibt wo man Jahr für Jahr die besten Endurorennen des Jahres fahren darf dann ist dies ebenfalls Lunz. Auch diesmal wieder gilt mein aufrichtiger Dank dem engagierten Veranstalter für dieses grossartige Event. Ich hoffe die Rahmenbedingungen für ihn passen, damit wir auch noch Rennen in Lunz fahren können, wenn unsere Enduromopeds längst mit Elektromotor fahren.

Ich selbst fuhr nur am Samstag nach Lunz. Sonntag ist dann traditionelles Wundenlecken angesagt. Der Zeitaufwand für das Rennen ist somit minimal. Bürokratie vor Ort gibt es keine. Ausreden für gestresste Typen "I hob ka Zeit" gelten hier nicht. Dieser Tag sollte in keinen Endurokalender fehlen.

Für alle welche mich auf der Ergebnisliste nicht gleich finden: Bitte etwas weiter nach unten scrollen! Das Rennen selbst lief am Anfang eigentlich ganz gut. Meine KTM 250 EXC hat nun nach einem Jahr immerhin schon 20 Betriebsstunden am Tacho und mittlerweile sind wir schon gute Freunde geworden.

  Bis zu dem Zeitpunkt als ich wieder meine kurzzeitigen Anfälle von Grössenwahn bekam. Meine Anfälle von Grössenwahn endeten in der Disco meist mit einem erniedrigenden Korb und beim Enduro mit lauten Rufen nach der Mami. Hannes R. hat mich noch gewarnt: "Probier die schwer Spur erst gar nicht! Erspar Dir den Schweiss. Du kommst nicht rauf!".

Ich wollte es besser wissen und wählte in Runde 2 die schwere Spur. Ich verfiel kurzzeitig in Euphorie als ich den Steilhang irre weit nach oben kam. Doch die Euphorie wich sofort der Verzweiflung als ich die wahren Ausmasse des Hanges erahnte. 15 Minuten später war ich wieder am Boden der Realität und fuhr kleinlaut die leichte Spur weiter. Das Rennen war gelaufen.

Die Zieldurchfahrt machte ich nach 1h und 56 Minuten. Ich durfte also noch eine 5. Runde beginnen. Meine Rechnung hab ich aber ohne die 2 Takte meiner Kante gemacht. 2 Stunden Fahrzeit sind mit 9 Liter Tank okay, 2 Stunden und 20 Minuten jedoch noch. Die KTM ist zwar leicht, doch beim Schieben trotzdem unendlich schwer. Wir kamen uns an diesem Tag sehr nahe.

     
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Bericht und Fotos: NastyNils und Eduardo Ederer

Bericht vom 28.06.2006 | 3'986 Aufrufe

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