BMW in Jerez

Neues aus der Superbike WM. Was wird aus Checa, Laverty und BMW?
BMW
Carlos Checa mit Spezial-Helm sowie Batta, Marinelli, Gobmeier und Manager Vergani.
 

Superbike WM

Tom Sykes holte seinen ersten WM-Titel, Carlos Checa weinte beim Abschied und BMW präsentierte neue Pläne.
 
Neben den drei Superpole-Schnellsten Laverty, Sykes und Giugliano kletterte am Samstagnachmittag, mühsam gestützt auf zwei Krücken, auch Carlos Checa (41) auf die Bühne. „ElToro“ verkündete,wegen seiner hartnäckigen Verletzung (Hand- und Hüftbruch) mit berührenden Worten seinen Rücktritt vom Rennsport. Die vielen spanischen Zuschauer bedankten sich bei ihm mit tosendem Applaus.
 
Hauser wieder starker Mann
Zwöf Siege holte BMW mit dem Werksteam und der BMW-Italia-Truppe. Nach Jerez werden die teuren Werksbikes eingestampft. Man wird das Kundensport-Programm auf die Superbike-WM ausdehnen. Dafür wurde Berti Hauser zum Technischen Direktor der Abteilung Kundensport befördert. Hauser kehrt somit in die SBK zurück, wo er als Motorsport-Boss 2010 von Bernhard Gobmeier abgelöst wurde. Hauser wird die Versorgung der Evo-Kundenteams steuern. Der bisherige Rennentwicklungs-Boss Stephan Fischer verändert sich intern in die Serienentwicklung. Samstag gab es ein BMW-Pressedinner mit R&D-Vorstand Christian Landerl, Fischer und Häuser
 

BMW
Broc Parkes sicherte für Yamaha Austria P12 im zweiten Rennen.
BMW BMW
Weltmeister Tommy Sykes holte sich auch den Pirelli-Award für die meisten schnellsten Runden. Manöver des Jahres: Laverty übertölpelt Melandri in der letzten Kurve.

 
Honda mit Personal von BMW
Die Fireblade wird für 2014 weiter verbessert. Honda soll dafür Personal – oder zumindest einen ausgewiesenen Experte - der jetzigen FEEL-Mannschaft (BMW Italia) übernehmen. Es wird bei der Elektronik von Cosworth eine Reihe von Updates geben, die von jetzigen FEEL-Spezialisten mit Vierzylinder-Knowhow durchgeführt werden soll. Eine Art Zwillingssensor soll die Lösung bringen. „Es gibt in der MotoGP- und der Superbike-WM schon rund ein Dutzend Sensoren, einer mehr ist kein Problem. Diese Strategie hätte 2013 viele Probleme vermieden“, berichtet ein Techniker, der 2014 bei Honda anheuern soll. Bei Honda-Werksbikes gibt es auch ein System, welches in einen „recovery“-Modus schaltet, wenn es zu Anomalitäten bei den Daten kommt. Aber: Der Doppel- oder Zwillingssensor ist simpler.
 
BMW kooperativ
Rückkehrer Marco Melandri wollte beim offiziellen Dienstag-Test unbedingt auf der RSV4-Factory sitzen. Ob dies möglich ist, war bis Sonntag offen. Der Italiener steht nämlich offiziell noch bis Ende des Jahres 2013 bei BMW Motorrad Motorsport unter Vertrag. Erst dann läuft der Deal über zwei Jahre, der dem Italiener pro Jahr rund 800.000 Euro Fixum brachte, aus. Manager Alberto Vergani bemühte um sich um gutes Einvernehmen mit BMW. Man rechnete vor allem deshalb mit der Freigabe, die auch kam, da sich BMW nach den Jerez-Rennen ja werksseitig ohnehin aus der Serie zurückzieht.
 
Starke Österreicher
Für Spannung sorgten auch die Österreicher Marco Nekvasil (16) und Lukas Trautmann (17) im Superstock-600-EM-Rennen.Sie stritten sich mit Mamola jun. um die Plätze 6 bis 8.Drei Runden vor Schluss bremste Trautmann Mamola aus und der Superstock-Neuling überraschte so hinter Nekvasil mit P7. Nekvasils Zukunft steht noch in den Sternen, weil sich sein Knobloch-Team mangels Sponsoren aus dem Rennsport zurückziehen muss. Trautmann jedoch wird für das deutsche IAMT-Team in dieMoto2 einsteigen. Trautmann wird 2013 noch zwei spanische Meisterschaftsläufe mit der IAMT-Moto2  fahren.Der Salzburger hat noch 2012 drei Red-Bull-Rookies-Cup Rennen mit der Moto3 gewonnen. Weil der 17-Jährige aber im letzten Jahr um 8 Zentimeter gewachsen ist, derzeit über 70 Kilo wiegt, ist sein Traum von der Moto3 WM ausgeträumt.
 

BMW
Lavertys Geschenk an das Werksteam: Zwei Laufsiege.

Interessante Links:

Text: J. Orasche
Fotos:
Kawasaki, Aprilia, BMW, privat

Bericht vom 23.10.2013 | 3'419 Aufrufe

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