MotoGP-Rennbericht Red Bull Ring Österreich 2016

Ducati siegt erstmals seit sechs Jahren!

Das erste MotoGP-Rennen nach der Sommerpause war schon alleine wegen des Austragugsorts eine Sensation: Die Oberliga des Motorrad-Rennsports kehrt nach 19 Jahren wieder nach Österreich zurück. Ganz nebenbei holen sich "die Roten" ihren ersten MotoGP-Sieg nach sechs Jahren!

Werbung
powered by Honda Schweiz
Mehr erfahren

Es scheint wie eine göttliche Fügung, dass beim ersten MotoGP-Rennen nach der langen Sommerpause das eher trübe und kalte Wetter genau zum Rennwochenende in Österreich auf Sonne und herrlich warme Temperaturen wechselt. Denn es war ein langer und harter Weg, den MotoGP-Zirkus wieder in unsere Heimat zu holen, dank der ordentlichen Mittel von Red Bull war es nun aber soweit - nach unglaublichen 19 Jahren Pause startet wieder die Königsklasse des Motorradsports am Österreich-Ring, Verzeihung A1-Ring, Verzeihung Red Bull Ring.

Der Red Bull Ring ist nur auf den ersten Blick leicht

Wie auch immer er nun heisst, der Kurs ist zwar neu asphaltiert und in einigen Bereichen geändert, von seinem Charakter her aber immer noch eine, durch ihre wenigen Kurven nur vermeintlich leichte Strecke. Denn gerade auf solch schnellen Pisten - der Red Bul Ring schickt sich an, die schnellste Strecke der insgesamt 18 Grand Prix-Strecken zu werden - wiegen Power, Aerodynamik und richtige Linienwahl ganz besonders schwer.

Die Ducatis holten den Sieg - nicht ganz überraschend

Somit überraschte es nicht wirklich, dass die bärenstarken Ducatis auf diesem Kurs die Nase vorne hatten und Andrea Iannone zusammen mit Andrea Dovizioso in der ersten Startreihe standen. Für eine rein italienische erste Reihe sorgte Valentino Rossi, der sich mit seiner Yamaha noch zwischen die beiden Ducatis drängen konnte. Der Altmeister legte auch beim Rennen am Sonntag einen guten Start hin - die beiden Ducatis aber einen noch besseren und so waren bereits in der ersten Runde die italienischen Bikes vorne und gaben die Führung bis zum Ende nicht mehr aus der Hand. Kurzzeitig konnte Dovizioso die Führung übernehmen, doch am Ende war wieder Iannone an der Spitze und siegte beim ersten österreichischen MotoGP-Lauf nach 19 Jahren.

Marc Marquez kommt mit einem blauen Auge davon

Direkt hinter den beiden Ducatis lief schon bald Jorge Lorenzo wieder zu seiner bekannt souveränen Form auf und holte sich den dritten Platz vor seinem Yamaha-Teamkollegen Valentino Rossi, der bereits in der Anfangsphase Probleme mit seinen Bremsen hatte und daher öfters die Ideallinie verliess - was am Ende eben nur für den vierten Platz reichte. Probleme mit seinem Bike hatte auch Marc Marquez, der seine Honda als Fünfter über die Ziellinie brachte und damit den Schaden begrenzte, indem er in der Gesamtwertung nur fünf Punkte einbüsste und immer noch einen respektablen Polster von 43 Punkten inne hat.

War es also ein langweiliges Rennen?

Für alle neutralen Zuseher war es gewiss das langweiligste der drei WM-Rennen an diesem Rennwochenende. Denn in der Moto2-Klasse wechselte die Führung erfrischend oft und was die Burschen in der Moto3 abliefern, ist einfach nur atemberaubend. Da wird gefightet bis zur letzten Sekunde, da wechselt die Führung pro Runde mindestens fünf Mal und da passieren dermassen viele Positionswechsel pro Umlauf, dass man aus dem Staunen gar nicht mehr heraus kommt.

Ducati strebt nach dem Sieg der Weltmiesterschaft!

Für alle Ducati-Fans war es allerdings das schönste Rennen seit knapp sechs Jahren, denn damals konnten die Roten zum letzten Mal siegen. Die Italiener mit ihren beiden italienischen Fahrern wären aber keine Italiener, wenn nicht gleich grosse Sprüche geklopft würden: Kurz nach dem tränenreichen Freudenfest wurde mit Stolz behauptet, dass dieser Sieg in Spielberg ein wichtiger Schritt sei, aber nur ein kleiner in Richtung WM-Sieg. Allerdings kann nur jemand, der nach höherem strebt, auch höheres erreichen und dieser Sieg tut der Spannung im MotoGP-Zirkus ungemein gut. Ganz beiläufig war es erst der dritte Doppelsieg, den Ducati in der MotoGP-WM jemals einfahren konnte - also irgendwie doch ein geschichtsträchtiger Sieg für die Italiener...

Autor

Bericht vom 16.08.2016 | 9'169 Aufrufe

Empfohlene Berichte

Pfeil links Pfeil rechts