Oberösterreicher Frauenschuh erobert Supermono-EM-Titel

Entscheidung fiel erst im finalen Rennen der Saison

Als erst zweitem Österreicher nach Lukas Wimmer (2015, 2017) gelang es dem aus dem Bezirk Braunau (Eggelsberg) stammenden Josef Frauenschuh den Europameistertitel in der Klasse Supermono im Motorradsport zu gewinnen. Nach neun Saisonrennen stand der Oberösterreicher als neuer Titelträger fest. Vor allem das letzte Rennwochenende in Oschersleben zerrte schwer an den Nerven des 57-Jährigen.

"Nachdem ich schon zweimal Vizeeuropameister wurde war der nervliche Druck und die Anspannung recht groß. Und auch damals ging es immer recht knapp zu", berichtete der Eggelsberger. Mit einem Vorsprung von 34 Punkten auf den Zweitplatzierten ging er in das letzte Rennwochenende in Oschersleben in Deutschland. Dort warteten noch drei Rennläufe zu je acht Runden auf den aus dem Bezirk Braunau stammenden Motorradrennfahrer. Nach einem guten Qualifying nahm der 57-Jährige das erste Rennen am Samstag um 17:30 von Startposition drei in Angriff. Kurz vorher setzte Regen ein und Frauenschuh entschied sich auf Regenreifen zu starten. Nach einem hervorragenden Start kämpfte er sich auf den zweiten Platz vor und versuchte dem dreifachen Europameister Mike Velthuijzen die Führung abzunehmen. Bei seinem ambitionierten Versuch rutschte ihm aber der Vorderreifen weg und der Österreicher fand sich im Kies wieder. Doch der Oberösterreicher hielt seine Maschine am Laufen und kämpfte sich nochmals durch den Fahrerpulk und beendete den ersten Lauf auf Rang acht.

Die Folgen waren aber eine lädierte Schulter für den 57-Jährigen, der sogar auf das Warm-Up am Sonntagmorgen verzichtete. Im zweiten Lauf des Wochenendes biss er auf die Zähne: "Irgendwie musste es ja gehen. Ein wenig Pferdesalbe drauf und mit einer Parkemed 500 habe ich dann den Sonntag in Angriff genommen". In einem spannenden Rennen, in dem ein Quartett hinter dem Führenden Holländer Jerry Van de Bunt um die Plätze zwei bis fünf kämpfte, sicherte sich Josef den vierten Platz. Auch damit büßte der Oberösterreicher einige Punkte von seinem Vorsprung in der Gesamtwertung ein und musste somit im finalen Rennen der Saison noch einmal alles geben.

Die Anspannung im Team war groß, als der Rennstart um 16:30 am Sonntag erfolgt. Auch der dritte Lauf des Wochenendes ging an den Niederlander, denn Jerry Van de Bunt schlug erneut zu. Doch mit dem zweiten Platz sicherte sich Josef Frauenschuh den Europameistertitel im Jahr 2018. "Das Gefühl war unbeschreiblich. Die jahrelange, harte Arbeit hat sich bezahlt gemacht. Der Titel ist wirklich mein absolutes Karrierehighlight", jubelte der Oberösterreicher. Auch der zweite Rang in der Gesamtwertung ging mit Jürgen Pirstner aus Graz an einen rot-weiß-roten Piloten. Dritter wurde der zweifache Laufsieger des Wochenendes Jerry Van de Bunt aus den Niederlanden.

Über die Supermono-Europameisterschaft:

Supermono ist eine Motorrad-Rennklasse für Prototypen bis zu einem Maximalhubraum von 800 Kubikzentimeter. Bis zu 102 PS haben die Maschinen und je nach Kurs und Streckenlänge sind die Fahrer mit bis zu 245 km/h unterwegs. In der Europameisterschaft sind alle bekannten Marken vertreten von KTM über Honda, Suzuki, Yamaha, Kawasaki oder BMW. Die Europameisterschaft wird in neun Rennen ausgetragen, auf internationalen Rennkursen wie Oschersleben, Rijeka oder Brünn.

Bericht vom 31.08.2018 | 3.255 Aufrufe

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