Franco Morbidelli holt seinen ersten MotoGP Sieg

Rossi verpasst nur knapp das Podium

Nach zwei nervenaufreibenden MotoGP Rennen in Österreich macht die Königsklasse des Zweiradsports nun einen Doppel-Stopp am Misano World Circuit Marco Simoncelli. Horror-Stürze blieben uns bei Rennen 1 zum Glück erspart - die Spannung kam aber wieder mal nicht zu kurz!

Franco Morbidelli liefert ein konzentriertes Rennen

Bereits in der Startphase des Rennens setzen sich Morbidelli und Rossi vor Maverick Vinales, der von Pole aus gestartet ist. Anfangs kommt der Doktor noch mit dem deutlich jüngeren Franco Morbidelli mit - nach nur wenigen Runden fährt der 25-jährige Italiener aber sein eigenes Rennen. Fehlerfrei bezwingt er die Renndistanz und fährt mit einem Vorsprung von 2.217 Sekunden auf Pecco Bagnaia seinen ersten MotoGP-Sieg ein. Dem Zweitplatzierten gebührt nebenbei ebenso viel Respekt. Nach einem Beinbruch und einer kurzen MotoGP Pause leistete Bagnaia Unglaubliches. Wir ziehen unseren Hut!

Franco Morbidelli nach dem Sieg: "Ich habe das Gefühl, dass dies eine magische Woche für mich war. Alles ist gut gelaufen, und als ich auf den heutigen Tag einging, dachte ich, dass vielleicht etwas Gutes möglich wäre. Wie sich herausstellte, war es etwas Grossartiges! Ich habe noch nie ein Weltmeisterschaftsrennen zu Hause gewonnen, also es in der MotoGP zu schaffen, ist die grösste Leistung in meinem Leben. Ich bin wirklich stolz darauf, das sagen zu können. Ich möchte mich bei allen Leuten bedanken, die mit mir arbeiten - es geht nicht nur um mich. Dieser Sieg ist das Ergebnis von Teamwork. Im Moment bin ich einfach so stolz auf das, was wir erreicht haben, nicht nur heute, sondern generell. Vor sieben Jahren fuhr ich hier mit einer Stock 600, jetzt gewinne ich ein MotoGP-Rennen. Es ist einfach erstaunlich, vor allem, weil es das erste Rennen mit Publikum in diesem Jahr ist. Es fühlte sich grossartig an, nach dem Rennen die Menge begrüssen zu können. Wir tun das für sie, also mit ihnen zu feiern, war so ein tolles Gefühl."

Valentino Rossi verpasst knapp sein 200. Podium

Ein lachendes, aber auch ein weinendes Auge gab es bei Grossmeister Valentino Rossi. Mal wieder hat er bewiesen, dass er selbst mit 41 Jahren ganz vorne mitfährt und letztendlich Platz 4 aus dem ersten Misano Rennen mitnimmt. Doch leider sah es über die gesamte Renndistanz so aus, als könnte er MotoGP Geschichte schreiben und sein 200. Podium holen. Diesem Plan machte Joan Mir in der letzten Runde einen Strich durch die Rechnung, als er Il dottore mit einem aggressiven Manöver überholt.

Valentino Rossi zum Rennen: "Es ist eine grosse Schande, denn das Podium ist immer etwas Besonderes, hier in Misano sogar noch mehr. Ausserdem wäre es wie ein Rennen auf der Ranch gewesen, das Podium mit Franco und Pecco zu teilen. Ich habe einen kleinen Fehler gemacht, und Mir war in diesem Moment sehr stark, er fuhr im letzten Teil des Rennens sehr gute Rundenzeiten. Am Ende konnte er mich schlagen, was schade ist, da nur noch 2 km vor ihm lagen. Auf der anderen Seite war es trotzdem ein gutes Rennen, ein gutes Wochenende, denn ich bin gut gefahren. Wir hatten ein sehr gutes Tempo, und ich fühle mich gut mit dem Motorrad. Auch ohne Podestplatz hat es mir also gefallen. Es war ein gutes Wochenende für unser Team und für mich, denn wir waren immer konkurrenzfähig. Das ist so wichtig. Ich denke, dass wir uns für die nächste Woche, wenn wir wieder eine Chance haben, um drei oder vier Dinge verbessern können. Das macht mich noch glücklicher, denn wir können es noch einmal versuchen."

Moto3: Maximilian Kofler landet auf Platz 22

Nach verpatzter Qualifikation kämpfte sich der 20-Jährige aus Attnang-Puchheim im Rennen um neun Plätze nach vor und landete auf Rang 22 nach 23 Runden. Mit dem Rennen bin ich ganz zufrieden, immerhin konnte ich dort meine schnellste Rundenzeit des Wochenendes erzielen. Vom Abstand auf den Sieger waren wir die gesamte Saison noch nie so knapp dran wie heute. Das ist ein Ergebnis, worauf ich nächste Woche aufbauen kann"

Bericht vom 14.09.2020 | 4'703 Aufrufe

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