Manuel Lettenbichler gewinnt die Red Bull Romaniacs 2020

Jarvis durch Fehler auf P2

Das grosse Finale an Offroad Tag 4 fand am Samstag in Sibiu statt, nachdem das Rennen die Fahrer rund 100 km rund um Sibu geführt hatte. Diejenigen, die es durch die 4 ½ Tage geschafft hatten, wurden auf den Wendeltreppen eines Rohbaus noch einmal an ihre Grenzen gebracht.

Jarvis nimmt sich mit einem Crash die Siegeshoffnung

Graham Jarvis hatte während der ersten drei Tage des Rennens im erbitterten Zweikampf gegen Manuel Lettenbichler einem Vorsprung von 27 Sekunden herausgefahren. Mit diesem Vorsprung ging er am Morgen des Offroad Tages 4 an den Start, seinen siebten Titel bei den Romaniacs in greifbarer Reichweite. Die Bedingungen entsprachen genau seinem Geschmack: nass, rutschig, schlechte Sicht - und er hatte einen guten Vorsprung. Doch ein kapitaler Crash in der Gegend von Cisnadioara zerstörte seine Hoffnungen: durch verlorene Zeit und den Ausfall des E-Starters musste er sich jetzt den Rest des Tages mit Letti duellieren, der sich regelrecht in ihn verbissen hatte: der junge Wilde, der dem alten Leitwolf die Führung abnimmt. Lettis müheloser Fahrstil und die Vermeidung schwerwiegender Fehler sicherten dem jungen Deutschen den Gesamtsieg.

Erbitterter Kampf um Platz 3

Das Duell der beiden Alphas um den ersten Platz auf dem Podium wurde durch einen ebenso heftigen Kampf um Platz 3 begleitet. Billy Bolt, Alfredo Gomez und Wade Young verbrachten den grössten Teil des Tages zusammen auf der Strecke und schenkten sich keinen Meter. Der Brite Bolt fuhr sich das Herz aus dem Leib und legte fast den ganzen Tag Bestzeiten vor. So konnte er sich den Tagessieg als Trophäe einfahren, nahm aber in der Gesamtwertung nur Platz 5 mit nach Hause. Er gewann den Tag mit einem Abstand von 45 Sekunden vor Alfredo Gomez und 59 Sekunden vor Wade Young. Während Billy sich den Tagessieg sicherte, reichte dem Spanier Alfredo Gomez sein Vorsprung von den Vortagen, sich Platz drei in der Gesamtwertung einzuverleiben. Und das ist nicht der einzige Grund für den Spanier, sich zu freuen: seine Schwester Sandra Gomez schrieb Red Bull Romaniacs Geschichte: nach unsagbaren Strapazen auf einer Strecke, die den meisten männlichen Rennfahrern Alpträume verursacht, erreichte sie am Samstag klatschnass und völlig ausgekühlt als erste Frau das Finish der Gold-Klasse! Respekt !!

Die Sieger aller Romaniacs Klassen

In der Silber-Klasse setzte sicher der Däne Peter Weiss nach einer durchweg konstanten Leistung während des Rennens und heftigen Kämpfen mit seinem Hauptkonkurrenten Fabien Poirot, dem Trial Weltmeister aus Frankreich durch. Der Deutsche Eddie Findling sicherte sich den Titel in der Bronze Klasse, wo mit Bernard Hugo auch ein Franzose auf Platz zwei landete. Der rumänische Local Emanuel Gyenes holte sich nach einem ähnlich interessanten Duell mit dem Franzosen Romain Courty den Titel der Iron-Klasse. Damit ist der zweite Platz in drei der fünf Klassen jeweils mit einem Franzosen besetzt! In der neu gegründeten Atom-Klasse setzte sich wiederum ein weiterer Rumäne an die Spitze: Dan Mateescu beendete das Rennen mit einem Abstand von über 20 Minuten gegenüber seiner Konkurrenz.

Martin Freinademetz am Ende der Veranstaltung und nach acht Monaten Kampf um das Rennen: "Es fühlt sich noch etwas unwirklich an, ich kann es kaum glauben, dass die Red Bull Romaniacs 2020 jetzt tatsächlich stattgefunden hat! Um an diesen Punkt zu kommen, mussten wir uns völlig neu aufstellen, dunkle, ungewisse Momente der Verzweiflung ertragen und auch finanziell tief in die Tasche greifen. Aber wir haben es geschafft, dank meines Ausnahme-Weltklasse-Teams, dank unserer treuen, überzeugten Partner und der Unterstützung der Rennfahrer. Wir haben den Beweis geliefert, dass es möglich ist, in diesen schweren Zeiten einen internationalen Motorsport Event durchzuführen. Dafür braucht es neben der nötigen Hartnäckigkeit allerdings auch viel Kooperation mit den Behörden, eine sorgfältige Umsetzung der Sicherheitsvorgaben und ein wenig Glück. Es war eine wichtige Lernerfahrung und hilft uns, den Weg für zukünftige Events zu ebnen. Doch der lange Kampf hat sich gelohnt - und nachdem ich all die glücklichen Gesichter unserer Teilnehmer und das positive Feedback gesehen habe, würde ich es jederzeit wieder tun!"

Bericht vom 02.11.2020 | 7'595 Aufrufe

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