Erstes Rennen der Womens Circuit Racing World Championship
Turbulenter Start in die Weltmeisterschaft mit ersten WM Punkten
Dieses Wochenende wurde in Misano Geschichte geschrieben - das erste Rennen der Womens Circuit Racing World Championship (WorldWCR) im Rahmen der WorldSBK wurde ausgetragen. Lena Kemmer berichtet uns aus dem Starterinnenfeld.
Text: Lena Kemmer
Noch immer überwältigt von vergangenem Wochenende und meinen ersten fünf WM-Punkten in der Tasche können mein Team und ich zufrieden auf einen erfolgreichen Einstieg in der neuen Meisterschaft zurückblicken.
Startplatz im Mittelfeld
Dienstag, Mittwoch und Donnerstag waren für mich gepackt mit Foto, Video und Medien Terminen. Umso mehr freute ich mich auf das erste Freie Training in der neuen Rennserie. Misano kannte ich schon aus dem Vorjahr, was mir natürlich etwas in die Karten spielte. Im FP konnte ich ein gutes Gefühl aufbauen und lag damit zeitentechnisch im guten Mittelfeld auf P13 von 24 Starterinnen + 2 Gaststarterinnen.
Freitagnachmittag stand meine erste Superpole an. Ich versuchte Anfangs mich hinter anderen Fahrerinnen dran zu hängen, um vom Windschatten zu profitieren aber fand lange keinen Rhythmus. In der letzten Runde hatte ich dann freie Bahn und verbesserte meine Rundenzeit kurzerhand um 2,5 Sekunden, womit ich mich auf P13 als Startplatz in den Rennen qualifizierte.
Die ersten Rennen der WorldWCR
Dem lang ersehnten ersten Rennen stand quasi nichts mehr im Wege und meine Ausgangslage war recht gut. Nach einem Crash mit mehreren Fahrerinnen gleich in der zweiten Kurve konnte ich mich auf Platz 12 einordnen um den ich bis Runde 6 mit Mia Rusthen kämpfte. Leider hatte sie in der letzten Kurve vor mir einen sehr heftigen Crash, welcher zum Rennabbruch führte. Aufgrund des langen medizinischen Einsatzes wurde der Restart unseres Rennens auf einen späteren Zeitpunkt verlegt. Also starteten wir ein paar Stunden später erneut, diesmal von Position 12. Leider musste schon in der ersten Runde nach einem weiteren Unfall in der dritten Kurve wieder abgebrochen werden. Das Rennen wurde wieder neu gestartet, dabei geriet ich leider in eine Kollision mit einer anderen Fahrerin und wurde noch auf der Start-Ziel Geraden vom Motorrad geschmissen. Zum Glück rutschte mein Motorrad gleich auf die Seite und ich in die Pitwall, sodass nichts Schlimmeres passierte. Somit keine Punkte für mich in meinem ersten Weltmeisterschaftsrennen.
Der Rennsonntag stand ganz im Motto "Neuer Tag, Neues Glück". Dadurch, dass eine Fahrerin vor mir als unfit erklärt wurde, hatte ich auch im zweiten Rennen Startplatz 12. Von dort aus verlor ich leider viele Plätze in den ersten Kurven und befand mich zwischenzeitlich als 19. im Feld. Also begann die Aufholjagt für mich. Von Platz 19 verschaffte ich mir etwas freie Fahrt auf dem 16 Rang und holte in kürze die Vierer-Gruppe vor mir ein. Bis zur letzten Runde liess ich alle vier hinter mir, verkleinerte sogar noch die Lücke zur Fahrerin an zehnter Stelle und kam dann schlussendlich an 11.Stelle durchs Ziel. Somit sicherte ich mir meine ersten 5 WM-Punkte.
Finale Gedanken zum ersten Rennwochenende
Ein Wochenende voller neuer Eindrücke. Es ist noch immer überwältigend tatsächlich an einer Offiziellen Weltmeisterschaft teilzunehmen, dazu noch als einzige Österreicherin im Gesamten WSBK Fahrerlager und das schon im dritten Jahr meiner Karriere und sogar noch mit WM Punkten nach Hause zu kommen. Des Weiteren hätte ich nie mit so viel herzlicher österreichischer Unterstützung vor Ort gerechnet. Das Niveau in der Meisterschaft ist hoch und Fahrerinnen wie Maria Herrera und Ana Carrasco geben einen ordentlichen Speed vor.
Wir Blicken zufrieden und zuversichtlich auf das erste Rennwochenende zurück und werden uns nun auf das nächste Rennen in Donington Park vorbereiten.
Bericht vom 20.06.2024 | 2'979 Aufrufe