GSXR Cup Finale

Der Tiroler Klaus Kaltenbacher startete beim GSXR Cup Finale in Magny Cours und durfte sich dort mit den weltbesten Suzuki GSXR Piloten messen.
Das Ausscheidungsverfahren war relativ einfach. Man musste innerhalb der ersten 4 Rennen in der MSA-ÖM 2003 einfach mehr Punkte machen als alle anderen Suzuki Piloten. Superbike Meister Klaus Kaltenbacher punktete beständig und setzte sich knapp aber doch gegen den Supersport Meister Adi Kernstock durch. Somit durfte er die österreichische Fahne beim GSXR Finale in Magny Cours schwenken. Das GSXR Cup Finale fand heuer übrigens im Rahmen des Superbike WM Laufes statt.

Der Klaus Kaltenbacher war schon bei der Anreise mächtig nervös. Ein eigener Sattelschlepper wäre nötig um seine gesamte Ausrüstung & Reserveunterwäsche in zigfacher Ausführung zu transportieren.

   
Mit dabei war auch der Bogoln. Fotograph und Schrauber in Personalunion. Die Würstelbuden auf der Rennstrecke feierten Rekordumsätze...
   
Ebenfalls ganz vorne mit dabei bei der Frittenbude....Bravomaxa...
   
Bei der Ankunft im Fahrerlager standen die Waffen der Suzuki Piloten bereits fein säuberlich aufgefädelt. Eine Suzuki GSXR 750 Jahrgang 2003 für jeden Piloten stand bereit. Die Voraussetzungen könnten gleicher nicht sein. Gleiches Eisen, gleiche Reifen (Michelin Pilot Race) und gleiches Tuningmaterial von Yoshimura (Auspuff, Gabelfedern, Bremsklötze) für alle. Hier entscheidet tatsächlich nur die Hand am Gasgriff.

Eines war jedoch auch klar. Im Gegensatz zu den französischen oder international erfahrenen Piloten hatten es junge Nachwuchsracer wie unser Österreicher Klaus Kaltenbacher keinerlei Erfahrung auf der Rennstrecke in Magny Cours. Nach 2 x 20 Minuten Zeittraining musste man den Kurs beherschen um bei den beiden Rennen (10 Runden) nicht unter die Räder zu kommen.

   
Die fahrerische Dichte im Feld war enorm. Suzuki Deutschland schickte neben dem deutschen GSXR 1000 Cup Sieger Michael Peh  auch den erfahrenen IDM Supersport Piloten Herbert Kaufmann sowie den IDM Superbike Meister Stefan Nebel. Aus Frankreich standen 3 junge Wilde Racer am Start. Die Lokal-Heros waren sowieso Topanwärter auf den Sieg. Aus den starken Superbike Meisterschaften von Italien, Spanien, UK, Kanada, USA, Japan und Australien kamen die jeweiligen Suzuki Top Piloten. Auch die sind vermutlich recht streng mit dem Gasgriff. Cup-Patron und ständig mit dabei im Fahrerlager: Kevin Schwantz. Die lebende Suzuki Legende. Beim Gruppenfoto drängte er sich auch gleich vor dem Klaus Kaltenbacher. Die Tiroler Fans müssen auf dem Foto also ganz genau suchen um den Österreicher zu entdecken.

   
Beim Pit-Walk bekam der Klausi ganz feuchte Augen und sank vor Ehrfurcht nieder. Troy Corser und Foggy in der Boxengasse.
   
Nachdem die Motorräder ausgelost waren begann der tüchtige Bogoln auch schon mit dem Schrauben. Die Zeltnachbarn aus Deutschland wurden ab sofort ständig mit Werkzeug-Schnorrer Anfragen bombardiert. Verkleidung wurde montiert, Gabelfedern getauscht, das Heck höher gestellt und das Fahrwerk eingestellt. Die Motivation für den Bogoln war bestechend. Essen gibts erst dann, wenn die Arbeit am Motorrad erledigt ist.

Die österreichische Maschine war als erstes fertig....

   
Bei einigen technisch komplexen Arbeiten (Schrauben abnudeln und Lack zerkratzen) kam Bravomaxa zur Hilfe.
   
Bravomaxa hat in Frankreich übrigens neue Racing-Brillen fürs Fahrerlager entdeckt. In der Modemeile von Paris spielt Geld und guter Geschmack keine Rolle. Die französischen Sonnenbrillen kommen ganz mächtig und lenken den Blick perfekt von den Ohren ab.
   
Der Klausi hat in der Zwischenzeit seine Fingernägel auf ein Mindestmaß reduziert. Er weiß dass die Gegner enorm stark sind und die Rennstrecke ist ihm genauso unbekannt wie mir das Siegerpodest.
   
Beim ersten Zeittraining wurde sofort gnadenlos angedrückt. Der Nesut stand an der Boxengasse und winselte um Gnade. "Hoffentlich wird das keine Havarie!!!" Überraschend stark war der Schweizer Thomas Flückiger. Er kannte die Rennstrecke bereits und legte von Anfang an sehr schnelle Rundenzeiten hin. Ganz vorne mit dabei: Der Italiener Luca Conforti, der Deutsche Herbert Kaufmann, der Brite Steve Brogan und der Spanier Fernandez. Der IDM Sieger Stefan Nebel bewegte sich im Mittelfeld und Klaus Kaltenbacher auf Platz 18. Hinter ihm im ersten Zeittraining noch der Alpe Adria Stocksport Sieger aus Ungarn Viktor Kispataki und der deutsche GSXR Cup Sieger Michael Peh.

Im 2. Zeittraining war für Klaus bei Platz 21 Schluss. Das Feld liegt jedoch sehr dicht zusammen und mit einem guten Start wäre eine Platzierung im Mittelfeld möglich.

   
Doch bei der turbulenten Startphase musste Klaus ganz schwer Federn lassen. In Kurve 2 nach dem Start stürzte ein Fahrer vor ihm und der Tiroler musste eine Enduro Sonderprüfung durch das Kiesbett einlegen. Der Nesut hat die Kugerln vom Rosenkranz fast abgebissen. Das Rennen war für ihn somit beinahe gelaufen. Bei der Aufholjagd von hinten konnte er noch einige Fahrer einholen aber mehr als Platz 21 war nicht drinnen. Gewonnen hat der Brite Brogan der Kaufmann in der letzten Kurve noch ausgetrickst hat.
   
Im 2. Rennen musste Klaus keinen Umweg durch das Kiesbett gehen. Das vordere Feld war für den jungen Racer einfach NOCH zu schnell. Der Deutsche Herbert Kaufmann fuhr im 2. Rennen auf Platz 3 und das reichte ihm um den Tagessieg mit nach Deutschland zu nehmen.

Das GSXR Cup Finale findet auch nächstes Jahr wieder statt. Und auch nächstes Jahr wird wieder der beste GSXR Pilot aus Österreich mit dabei sein. Also Burschen. Fleißig trainieren!

   
Alle Infos zum GSXR Cup Finale findet man hier:

http://www.suzuki-racing.com/gsx-r/

NastyNils, 27.10.2003

Bericht vom 27.10.2003 | 3.895 Aufrufe

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