Yamaha vor Laguna Seca: Ein kleiner Interessenskonflikt
Yamaha vor Laguna Seca: Ein kleiner Interessenskonflikt |
Laguna Seca war bislang kein guter Boden für Valentino Rossi. 2005 kam er als Dritter immerhin auf das Podest, aber 2006 musste er das Rennen mit Reifen- und Motorproblemen vorzeitig beenden. Deswegen läuft er seinem ersten Sieg in Kalifornien nach wie vor hinterher. Eine Rechnung, die er am kommenden Wochenende nach Möglichkeit begleichen will, auch wenn er vom Sachsenring noch den Ballast des Ausfalls mit sich herumschleppt. Er empfindet es aber nicht so schlecht, dass es gleich weitergeht, denn damit kann er die Enttäuschung schnell hinter sich lassen. "Laguna war im vorigen Jahr eine grosse Enttäuschung für mich, weil ich nicht ins Ziel kam. Ich habe dort noch nie gewonnen und nach der Enttäuschung und Deutschland bin ich entschlossen, es diesmal zu schaffen. Ich bin wirklich froh, dass wir so eine kurze Spanne zwischen den Rennen haben, denn es gibt keine Zeit, um darüber nachzudenken, was am Sonntag passiert ist. Jetzt müssen wir uns einfach auf Laguna Seca konzentrieren", sagt der Italiener. Da die Maschine gut läuft und auf dem Sachsenring auch die Reifen gut gearbeitet haben, ist er sich sicher, dass man das nötige technische Potential für den Sieg hat. Auch die Strecke mag er, obwohl sie ihm bislang noch nicht viel Glück gebracht hat. "Es ist ein grossartiger Ort, um Rennen zu fahren und ich denke, wenn sie die Verbesserungen gemacht haben, auf die wir gehofft haben, wird es ein gutes Wochenende. Die Weltmeisterschaft ist noch lange und das Wichtigste ist, bei jedem Rennen so viele Punkte wie möglich zu holen und am Ende immer noch im Kampf dabei zu sein." Für Colin Edwards zählt nur der Kampf am kommenden Wochenende, denn für den Texaner geht es in die Heimat - oder zumindest in einen Bundesstaat davon. Er hat ein gutes Rennen in Deutschland hinter sich, bei dem er wieder viel Vertrauen in Maschine und Reifen gefunden hat. "Der vierte Platz auf einer Strecke, die ich nicht mag, hat mir viel Selbstvertrauen für Laguna Seca gegeben - einen Ort, den ich liebe und es ist gut, dort mit einem Lauf hinzukommen. Es ist mein Heimrennen und ich habe viele Freunde und die Familie, welche die Unterstützung der paar Fans etwas vergrössern, hoffe ich", meint Edwards scherzhaft. 2005 hätte er in Kalifornien beinahe seinen ersten Sieg in der MotoGP geholt und musste sich damals nur Nicky Hayden geschlagen geben. Nachdem er im Vorjahr ziemlich krank war, als es ins Rennen ging, will er das in diesem Jahr nachholen - obwohl das einen Interessenskonflikt innerhalb des Teams bedeuten könnte. "Ich kenne die Strecke besser als jeder andere und die Fans geben mir immer zusätzlichen Schwung, also werde ich ab Freitagmorgen alles geben." Davide Brivio spricht davon, dass beide Piloten ein möglichst gutes Rennen haben sollen - Edwards wegen des Heimrennens und Rossi wegen dem Sachsenring. Wie er die Siegambitionen seiner beiden Piloten unter einen Hut bringen will, verrät er allerdings nicht. Nach dem unglücklichen Rennen 2006 will er jedenfalls ein gutes Ergebnis sehen und baut darauf, dass Maschine und Reifen wieder gut funktionieren werden. Zunächst gilt es aber die Herausforderung der Anreise zu meistern, die Brivio als besonders gross bezeichnet. "Es ist ein langer Weg, den man in so kurzer Zeit zurücklegen muss, vor allem wegen des Zeitunterschieds. Logistisch ist das recht schwierig, aber das ist für alle gleich und wir werden hart arbeiten, damit für unsere Fahrer alles bereit ist, wenn es am Freitagmorgen losgeht." |
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Bericht vom 17.07.2007 | 1.906 Aufrufe