Beschleunigung in POR

Mother in Law kundschaftet Portugal auf einer Bayrischen aus. Er findet Nymphen und die dazugehörigen Grotten.

Portugal 2007 Teil 1

Beschleunigungsrennen an der Algarve

Wellness, Entschleunigen, Chill outen sind im Sommer Ad-hoc Bildungen für Lutscher, die sich im Urlaub mit ungeliebten Begleitungen zu Tode fadisieren und mit ausgeborgten Chopper(l)n durch die Gegend kraumpfen. Umso mehr ein Grund, dass die Schwiegermutter an die Algarve entflieht, um ungestört fremdes Material durchzureissen und dem Europaweit härtesten Bikertreffen des ultimativ durchgeknalltesten Bikerclubs beizuwohnen.

 
 
Dem guten Tipp eines guten Freundes folgend buchte ich einen Charterflug bei Sky Europe. Freie Platzwahl, mit 3 Lagen Goldwurscht behängte Tussn aus Blas-man-Lada und fettleibige Kinder aus Wien, die den gesamten Flug brüllten, als hätte man ihnen die Aorta geöffnet, waren ein recht stressfreier Beginn. Zudem verzögerte sich der Abflug, nachdem ein entnervter Maurer aus Wien (in Begleitung seiner zwei Kinder) im Streit um Plätze unabsichtlich einen Rechtsanwaltskonzipienten mit dem Ellbogen nieder fäustelte. Ergebnis war auf Verlangen der Schwuchtel eine eineinhalbstündige Zeugenbefragung durch die Flughafenpolizei im Flieger bei 40 Grad.

Bei der Gepäckabholung in Faro hörte ich den Anwalt in spe etwas von Schmerzen(sgeld) und Körperverletzung wimmern , als ich ihm im Vorbeigehen wiederum unabsichtlich meinen Hartschalenkoffer in die Nieren rammte wie Hulk Hogan in seinem letzten Fight. So macht Reisen wirklich Spass!!!

Routinierter als beim letzten Mal fasste ich gleich in der Nähe des Flughafens in Faro einen fast neuen 1200-er Tuttelbären samt Endurogwanderl und Reisetascherl aus (ist gratis dabei sonst hätte ich die Ärtzekoffer an Ort und Stelle abgeschnitten und den Neoprenanzug im Strassengraben entsorgt). Unfassbare 500 Euronen für 4 Tage, aber im Urlaub lässt man sich beim Geld aus dem Fenster Werfen bekanntlich ja nix nachsagen.
 
Unbezahlbar jedoch war die Geschichte des Vermieters von Bike-Jardim (zu empfehlen), wonach letzte Woche ein Kai-Uwe aus Kassel mit blondem Haar im Antlitz seiner ziemlich feschen Begleitung beim Versuch, aus dem Geschäft zu fahren, mit dem Bären in ein Verkaufsregal gestürzt ist.

Ein Kollege habe sich vor Lachen daraufhin in seinen neuen Zweiteiler geschifft. Kai Uwe wurde daraufhin um € 900 Selbstbehalt abgebrockt und ohne Gerätschaft mit seiner feschen Alten aus dem Geschäft geschmissen. Ooooccchhh TAT tut mir aber leid!!! Richtig sympathische Leute, die Portugiesen.

1.Tag: Nach Verzehr eines halben Lammes samt 2 eisgekühlter Cervezas, begab ich mich mit meinem deutschen Präzisions- Tuttelbären auf die Reise nach Caroveiro zu meinem Quartier.  Als erstes fiel mir unangenehm der brabbelnde Auspuffsound des Bären auf, der mich eher an eine Bulimie Gestörte erinnerte, die gerade versucht ihr Käseleberkässemmerl wiederzubeleben, als an ein Motorrad.

Ganz anders jedoch das Ansauggeräusch ab 8 tausend Touren ähnlich bei einem Konzert durch eine russische Künstlerin, die die Gerätschaft samt voller Ladung verschlucken will.  Daneben ging mir das pfeifende Geräusch der Elektrohydraulik des ABS am Nerv, insgesamt eine Geräuschkulisse wie in der geschlossenen psychiatrischen Anstalt in Mauer Öhling. Zumindest nahm ich das erste Mal nach langem meinen Tinnitus nicht mehr wahr. Überhaupt hatte ich das Gefühl, dass der Tuttelbär am Anfang einen Riesen O.B. im Loch stecken hatte, dürfte wahrscheinlich von vorher fahrenden Touristen verursacht worden sein, die in der Gegend umherkrebsen und Ausschau halten nach einer einsamen Bucht, um mit ihren Wasserleichen ein obligatorisches, einmaliges, schwaches Nümmerchen im Urlaub zu schieben.
 
Vielleicht lag es aber auch daran, dass ich vor kurzem in Österreich einen Thunfisch geritten habe, der so derb und grauslich angerissen hat, dass ich noch 5 Wochen danach Panikattacken bei vollem Durchreissen habe.

Nachdem ich den Bären auf der Autostrada mit Vollast (225 mit viel Heimweh) in 40 min nach Carvoeiro prügelte, dürfte irgendwann der Intruder aus dem Auspuff raus gefallen sei. Leichte Sorgen machten mir die komplett eckigen Reifen, die sich beim Reinbremsen wie Brustnippel (Schlupfwarzen), die mit flüssigem Sauerstoff bearbeitet werden, aufstellten. Die Touristen dürften offenbar jede Kurve gerade fahrend auf der Gegenfahrbahn nehmen.
Fazit: Motorisch und fahrtechnisch gibt es bei GS nichts zu beanstanden. Wer den Bären Dauer nagelt und würgt ist wahrscheinlich im Hinterland der Algarve unschlagbar, Ohropax wegen der Geräuschkulisse nicht vergessen!!!!

Carvoeiro ist ein wunderschönes Städtchen mit bizarren Felsformationen, einzig und allein die unzähligen britischen Schwappeltouristinnen in Karaokebars, die sich wie Hängebauchschweine die Seele aus dem Leib grunzen und darauf hoffen, von einem Portugiesen aufgespannt zu werden, trüben etwas die Abendstimmung.

Ein absoluter Knaller ist die Praia de Marinha, wurde heuer zum schönsten Strand Europas gewählt. Ein Muss für Liebhaber von türkisfarbenem Wasser und dauergeile Spanner, hier wird den ganzen Tag in den unzähligen stark nach Lulli und sonstigen Körperflüssigkeiten riechenden Grotten härter angerissen als beim 24 Stunden Rennen von Le Mans.

 
 
2.Tag: Das Südwestdreieck:  300 km (Carvoeiro-Lagos-San Vicente (südlichste Punkt Europas)-Alfambra-Lagos- Carvoeiro)- Schwierigkeitsgrad: leicht, ab Belixe ohne Motorradstiefel unterwegs!!

Nach 3 doppio espresso begab ich mich bei suboptimalem Wetter nach Ferragudo, dem letzten wirklichen Fischerdorf in Portugal, Guter Tipp: vor dem Fotoabziehen sollte man sich die Nasenschleimhaut verätzen, der Fischgeruch ist grotesk.

Gleich in der Nähe befindet sich die Stadt Portimio eine abgefuckte Hochhausburg, die weltbekannt für die Gogo und Bloshittn ist und somit als Geheimtipp für deutsche Motorradfahrergruppen ( 60+) gilt, mehr Rotlicht sah ich wirklich nur mehr am Nana Plaza in Bangkok.

Ganz anders das idyllische Städtchen Lagos, mit der weltberühmten Pietate de Ponte, 260 Stufen hinab ins Meer in eine Bucht, die einem den Atem nimmt und sprachlos macht, daneben ein FKK Strand mit portugiesischen Nymphen, was will man mehr ???

Nachdem ich unroutinierterweise meine Badesachen im Hotel vergessen hatte, wackelte ich bei nunmehr 34 Grad mit kochendem Popowasser in der Kombinesch und einem Drehschwindel wie Hansi Orschschlitz, der potscherte Preisboxer, die Stufen rauf und runter.

 
 
Weiter Richtung Sagres finden sich Küstenstrassen vom Feinsten, wo man jedoch alle 5 km auf umher rurchelnde Touristenbiker trifft, die Gott sei Dank wegen der blass weiss-blau leuchtenden Speckwadeln und weissen Tennissocken der Beifahrerinnen von weitem sichtbar sind. Wenn man auf gleicher Höhe beim Überholen zwei Gänge runterreisst, taumeln die Pauschalurlauber mit ihren Choppern freiwillig in den Schotter.
 
Den ersten grosse Höhepunkt stellt das Cabo de San Vincente dar, der südlichste Punkt Europas, 200 m hohe Schluchten, an dem Tausende Seefahrer (ähnlich wie im Höllental) wie Fliegen an die Wand gedrückt wurden, Eine beeindruckende Kulisse vor allem wegen der Amerikanerinnen, denen vor Ort um € 5 erzählt wird, dass bei guter Sicht Amerika erkennbar ist, dazu passen sehr gut die unzähligen Würstelstandl, die die letzten Burenheutel (Bratwurst) vor Amerika verkaufen. Die Amerikanerinnen verschlucken die angepriesenen Blunzn mit einer Akribie, als würden sie um die nächste Nebenrolle im neuen Long Dong Silver Film (bekannter Schauspieler mit einer bekannt sehr grossen Gliedmasse) fighten.
Vor der Abfahrt Richtung Hotel nahm ich in Belixe ein kühlendes Bad im Atlantik, was sich im Nachhinein als Fehler herausstellte. Helm und Kombinesch verstaute ich im Ärztekoffer und watete, um mich nicht am Sand zu verbrennen, mit meinen verfaulten Motorradstiefeln an den 100 m entfernten Strand, nach 10 minütigen Wellenriding stellte ich fest, dass irgendein Unmensch es notwendig hatte, meine verschimmelten Boots Grösse 46 in Besitz zu nehmen, der Fusspilz (ganz sicher) + Herpes möge den Dieb befallen!!!
Damit war der Vorsatz heute noch im Hinterland schwer zu wüten vorerst vorbei, nach 3 Cervezas kaufte ich mir bei einem Dauer lachenden Senegalesen überteuerte Flip Flops, zerschnitt mir meine Sockerl (Schutzbekleidung muss sein) und fuhr den Rest des Tages im 2er und 3 er die Bergetappe, nur nebenbei erwähnt sei, dass ich von einer Gruppe von 60 jährigen BMW Fahrern aus München auf dem Pass San Jaoa derb hergebirnt wurde, die FlipFlops waren eine dankbare Ausrede, aber auch neue Stiefel hätten nix gebracht, zumal die Herren in früheren Zeiten offenbar Ochersleben mit 1:50 Zeiten unsicher machten, soviel zu gemütlich fahrenden alternden Bikern!!!

Nach dieser neuerlichen Niederlage wollte ich mich im Pool im Hotel ertränken, das einzige was mich am Leben hielt war die Vorfreude auf den absoluten Höhepunkt des Algarve Trips : das Härteste, angesagteste, abgefahrenste Bikerevent what ever gibt: das Motorbikeclub Faro Festival: 100.000 Tussn, Pimp your Bike Shows mit Dauerständer, Special Guests: Joe Coker und Tina Turnmelose (die alte, schwarze, ausgemergelte Rockschlampe)

Dazu wird Eure Schwiegermutter im zweiten Teil berichten, freut Euch

so far...

 

 

Text & Fotos: Mother in Law

Autor
mother_in_law

MOTHER_IN_LAW

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Bericht vom 07.08.2007 | 7'858 Aufrufe

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