KTM Motocross 2007
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Internationale Medien schicken bei Motocross Präsentationen meist echte MX-Cracks mit einigen WM-Einsätzen am Konto. Bei 1000PS wird gespart. Klaus Grammer, der ewige Student, hat seine Rundstrecken-Racing Karriere an den Nagel gehängt und fährt nun Motocross Rennen im Oberösterreich Cup. Gut genug für 1000PS! Auch gut genug für die neuen KTMs? |
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Jedes Jahr neues Outfit Bei KTM mittlerweile schon Tradition. Das Design der neuen Crosser ist nun schon seit Jahren orange, aber Jahr für Jahr doch immer ein wenig anders. Dass scheen und schiarch immer sehr subjektive Beurteilungskriterien sind ist hinlänglich bekannt. Mir persönlich gefällt das Design der Plastikteile sehr gut. Beginnend beim neu gestalteten vorderen Kotflügel bis hin zum breiter gewordenen Heck. Wobei möglicherweise gerade das Heck nicht jedermanns Sache ist. Es steht eben nicht jeder MX-Fahrer auf breite Hintern. Besonders stylisch sind die Kühlerspoiler, deren aggressives Dekor durch die Schlitze noch verstärkt wird. Positiv aufgefallen ist, dass die Motorräder im Bereich des Luftfilterkastens breiter geworden sind. Dadurch verbessert sich der Knieschluss erheblich. Lange im stehen gefahrene Geraden können dadurch wesentlich unterarmschonender bewältigt werden. Closed Cartridge nun auch bei KTM! Beim Chassis der vier SX Modelle gibt es ebenfalls wesentliches zu berichten. Der Rahmen fällt durch breitere ovale Profile auf, was natürlich das Gewicht reduzieren und die Steifigkeit erhöhen soll. Wir glauben an das Gute im Menschen und freuen uns über den Fortschritt. Ebenfalls wirklich neu ist die 48mm WP USD Gabel mit closed cartridge Technologie. Was bedeutet, dass sich das für die Dämpfung zuständige Öl in einer separaten Einheit befindet. Dadurch schäumt und verschmutzt das Öl weniger, was die Dämpfungseigenschaft verbessert. Dieses System ist bei den Japanern bereits im Einsatz und hat sich auch bewährt. Die Wahlmöglichkeit zwischen 18mm und 20mm Offset bei der Gabelbrücke ist natürlich geblieben. Die Einbaulage des Federbeins hat sich ebenfalls geändert, wodurch sich 10mm mehr Hub und eine progressivere Dämpfungskennlinie ergeben soll. Mit dem Ziel, die Traktion zu verbessern. Keine Kompromisse bei den Komponenten Wie seit Jahren kann man über die hydraulische Kupplung und die Brembo-Bremse mit der neuen Wave-Bremsscheibe nur das Beste berichten. Der neu gestaltete 4-Takt Schalldämpfer soll etwas leiser sein, was auf sämtlichen österreichischen MX-Strecken für Wohlwollen sorgen wird. Insgesamt ist die Ausstattungs- und
Verarbeitungsqualität auf sehr hohem Niveau, was den schweren Gang zur Bank doch
etwas erleichtert.
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Neues Flaggschiff Bei der SX 450 handelt es sich um das Flaggschiff der SX-Palette. An diesem Bike ist praktisch alles neu. Die wesentlichsten Änderungen am Fahrwerk wurden schon erläutert. Der neue Motor soll unter 30 kg haben. Wesentliche Änderungen erfuhr der Zylinderkopf, der jetzt mit zwei obenliegenden Nockenwellen ausgestattet ist. Titanventile sind mittlerweile selbstverständlich bei Hochleistungs-4-Taktern. Erwähnenswert ist auch die Verwendung von zwei Ausgleichswellen, welche für einen extrem vibrationsfreien Lauf sorgen. Die Zündung verfügt über zwei optionale Zündkurven, welche nur durch das Auseinanderziehen eines einpoligen Steckers geschaltet werden. Dadurch kann die Charakteristik des Motors an unterschiedliche Streckenbedingungen angepasst werden, falls zum Beispiel mehr Leistung im unteren Drehzahlbereich gewünscht wird. Das Highlight und ein Novum bei KTM-SX Modellen ist der E-Starter. Das Teil funktionierte problemlos während des ganzen Tages. Das muss er aber auch, denn es ist kein Kickstarter mehr vorhanden. Somit entfällt das hämische Grinsen unangenehmer MX-Kollegen, wenn man nach dem 8. Sturz des Tages seine Mühle einfach nicht mehr zum Laufen bringt und der Oberschenkel brennt wie die Hölle. Daher ist für Leute wie mich der E-Starter ein Segen, der möglichst überall eingebaut werden sollte. |
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450 SX-F Impressionen |
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450 SX-F Technische Daten |
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SX Palette: Motor News |
SX Palette: Chassis News |
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Übersicht KTM Motocross 2007 |
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KTM SX-F 450 Preis: 8.798 Euro |
Beim Fahren auf der eher steinigen Piste in der Nähe von Mattighofen fällt die gute Kontrollierbarkeit besonders auf. Auf Böden mit wenig Grip wäre ansonsten eine 450er für Hobby-MXler kaum zu bändigen. Das Fahrwerk ist sehr gut abgestimmt. Auch bei nur auf dem Vorderrad gelandeten Sprüngen sind genug Reserven vorhanden. Nur am Kurveneingang hatte ich das Gefühl, eine Neigung zum Untersteuern zu entdecken. Das mit einem neuen Schaltmechanismus ausgestattete 4-Gang-Getriebe schaltet sich so butterweich, dass das Einrasten der Gänge praktisch nicht mehr spürbar ist. Das bedarf einer gewissen Gewöhnungsphase. Über die Wirkung der Stopper braucht man nicht mehr viel zu sagen. KTM gewinnt auf diesem Gebiet seit längerer Zeit jeden Vergleichstest. Ein echt tolles Motorrad mit einer göttlichen Startvorrichtung. Lieferbar ab September. |
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KTM SX-F 250 Preis: 7.898 Euro |
Die SX-F 250 ist für mich das interessanteste Motorrad. Erstens weil ich eine 06er besitze und wissen möchte, ob ich einen Kredit brauche und zweitens weil die 250er Viertakter mittlerweile den meisten Platz im Fahrerlager brauchen. Hier wurden am Motor nur Kleinigkeiten geändert. Wesentlich ist die Verwendung einer neuen Nockenwelle, welche ohne an Spitzenleistung zu verlieren mehr Power in unteren Drehzahlregionen abliefern soll. Tatsächlich musste ich bei den KTM-Technikern zweimal nachfragen, ob nicht etwa Änderungen an der Übersetzung vorgenommen wurden. Jedes Mal bekam ich einen treuen Hundeblick und ein klares NEIN zu hören. Also dürfte wirklich mehr Leistung vorhanden sein, denn die kleine 4-Takter reisst es wirklich aus der Kurve, dass es eine Freude ist. Das hat ein breites Grinsen, harte Unterarme und einen zweckentfremdeten Altbausanierungskredit zur Folge. Das eng gestufte 6-Gang Getriebe in Kombination mit diesem Motor ermöglicht ein Fahren ohne Kupplung in Spitzkehren und tiefen Rillen. Am Handling war schon an der 06er nichts auszusetzen - nur auf längeren Geraden bestand eine Tendenz zum Lenkerschlagen. Speziell dann, wenn man ermüdet am Lenker hängt wie ein Sack, kann das zu einem Problem werden. Diesem Phänomen scheint die closed cartridge Gabel entgegen zu wirken, weil sie kleine Unebenheiten besser schluckt und dadurch der Lenker ruhiger bleibt. Für mich ist die SX-F 250 ganz klar der Favorit der SX Modelle. Sie ist sowohl für den ambitionierten Racer als auch für den Sonntagsfahrer eine absolut taugliche Waffe. Lieferbar ab August. |
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KTM SX 250 Preis: 6.998 Euro |
Auch bei den 2-Taktern lässt KTM die Entwicklung nicht ruhen. So verfügt der neue Motor der 250er unter anderem über ein neues Design des Zylinderkopfs und des Schwungrades. Diese Änderungen sollen die Leistungsabgabe und die Traktion verbessern. Wie bei den 4-Taktern lässt sich durch Abstecken eines Kabels die Zündkurve beeinflussen. Entweder in Richtung beste Leistung oder Fahrbarkeit. Zusätzlich bietet sie noch die Möglichkeit, die Auslasssteuerung mittels verschieden harter Federn abzustimmen, um die Motorcharakteristik zu beeinflussen. Beim Fahren offenbart sich leider die ganze Wahrheit. Ein 250er 2-Takter ist und bleibt (egal wie viel Zündkurven man verstellt oder Federn tauscht) ein Männermotorrad. Dieses Teil ist für Ungeübte sicher nicht zu empfehlen. Obwohl ich mir vorstellen kann, dass man auch mit diesem Motorrad Spass haben kann. Nur müsste ich dann eben Mauser, Machtlinger oder zumindest so ähnlich heissen. Am Kurveneingang ist noch alles ok, aber sobald das Gas geöffnet wird, entfaltet sich eine derartige Leistung, dass keinerlei Schwäche seitens des Fahrers vorhanden sein darf. Komischerweise erschien mir gerade bei diesem Modell die Dämpfung als am weichsten abgestimmt. Vielleicht ist Nils zuvor damit gefahren und hat das Fahrwerk auf seinen Speed eingestellt. Beide Räder gleichzeitig werden dabei wohl nicht in der Luft gewesen sein. |
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KTM SX 125 Preis: 6.498 Euro |
Auch bei der kleinen 2-Takt Spritze wurde etliches erneuert und hoffentlich verbessert. Jedenfalls ist der Zylinder sowie der Zylinderkopf neu konstruiert worden. Diese Einheit soll um 700g weniger wiegen und mehr Leistung haben. Das hören wir gerne. Tatsächlich ist der Motor rein optisch ein richtiges Zwutschgerl (bedeutet klein). Der hängt schon fast etwas verloren im Rahmen. Der Biss und die Gasannahme sind ein Genuss. Nicht umsonst ist die kleine KTM schon seit Jahren die beste Wahl in diesem Segment. Bergabfahrten, enge Kurven und Schikanen sind das Revier der 125er. Begünstigt durch das geringe Gewicht ist sie in solchen Passagen schwer zu schlagen. Selbstverständlich ist wie bei allen 2-Taktern die Kontrolle am Kurvenausgang etwas schwieriger. Noch dazu muss das Spiel mit der Kupplung virtuos beherrscht werden, um das Ding richtig vorwärts zu prügeln. Untrainierte Hobbypiloten greifen besser zur 250er 4-Takt. Doch um das Fahrkönnen zu steigern, gibt es wahrscheinlich kein besseres Trainingsgerät als eine 125er. Für den Kauf der 125er sprechen aber auch die geringeren Anschaffungs- und Wartungskosten. |
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Text: Klaus Grammer |
Bericht vom 17.07.2006 | 20'102 Aufrufe