Metzeler Sportec M7 RR

Test auf der Nordschleife

Die härteste aller Prüfungen wartete auf den Sportec M7 RR. Die Nordschleife am Nürburgring!

Die Hosen waren voll, die Anspannung war gross. Die grüne Hölle war heute grau und trüb. Die Fahrbahn war stellenweise noch nass und unser MOTORRAD Action-Team Instruktor mahnte zur Vorsicht. Die Rahmenbedingungen waren nicht optimal um mein "erstes Mal" auf der Nordschleife zu erleben.

Ein Ruhepol für die grüne Hölle

Doch neben dem Ruhepol GSX-R 750 hatte ich einen weiteren treuen Begleiter mit an Bord. Der Metzeler Sportec M7 RR strahlte auf mich stoische Gelassenheit und Souveränität aus. Ich wusste, dass Metzeler beim Rennsport-Engagement voll und ganz auf Road Racing setzt. Der Pneu war also wie geschaffen für das raue Leben hier auf der Nordschleife.

Gleich nach dem Start erfreute ich mich an dem ersten dicken Plus des sportlichen Begleiters. Der Reifen hat einen hohen Anteil an Silica in der Laufflächenmischung. Dadurch ist der Grip auch schon bei niedrigen Temperaturen sehr Vertrauen erweckend. Das Handling war zwar erstmal noch etwas verhalten, dafür musste der Pneu dann doch auf Temperatur kommen. Doch nach wenigen Kilometern standen die Pneus voll und ganz zur Verfügung.

Genau die richtige Portion an Agilität

Der M7 von Metzeler wirkt in den Kurven nicht so hyperagil wie andere Sportreifen. Gibt bestimmt Sportreifen welche radikaler in den Radius kippen. Doch hier auf der Nordschleife und daher auch bestimmt auch auf der Landstrasse bietet er exakt jenes Mass an Handling, welches du brauchst um schnell zu sein. Gleichzeitig aber spendet er Dir jenes Vertrauen welches Du hier brauchst um nicht in die Hosen zu machen. Diese Souveränität auf dem teilweise miesen Asphalt war richtig gut und die hohe Performance verlor der Reifen auch nicht als die Strecke auftrocknete. Linienkorrekturen auf der Bremse gelangen spielerisch und der Reifen bot eine tolle Eigendämpfung auf der teilweise ziemlich buckligen Piste.

Schafft der Sportec M7 RR den Spagat?

Früher mal waren Reifen mit hohem Silica-Anteil gut im Nassen aber überhitzten bei hohen Temperaturen. Bei forscher Fahrweise überlastete man solche Pneus nicht nur auf der Rennstrecke sondern auch auf der Landstrasse. Hier ist Metzeler ein echter Meilenstein gelungen. Der Fertigungsprozess ist der Schlüssel zum Erfolg. Das Silica wird beim M7, aber auch beim aktuellen Tourance Tourenpneu von Metzeler, so fein mit den restlichen Komponenten vermischt, dass dieses perfekt integriert wird. Es hängt nun nicht mehr so isoliert im Gemenge der Moleküle und ist nun deutlich widerstandsfähiger bei Hitze. Damit hat Metzeler einen grossen Nachteil ausgemerzt nutzt aber gleichzeitig die Stärke von Silica bei Nässe und Kälte.

Fazit Test Metzeler Sportec M7 RR

Nach dem Test war klar: Es gibt radikalere Strassenreifen und möglicherweise auch solche die in einzelnen Situationen besser funktionieren als der M7. Auf den wohl härtesten 21km Asphalt auf diesem Planeten jedoch, noch dazu an einem Tag mit wechselnden Witterungsbedingungen, gibt es genau einen Reifen der mir auf mein Motorrad kommt: Den Metzeler Sportec M7 RR.

Preis Metzeler Sportec M7 RR

Eine Garnitur Metzeler Sportec M7 RR kostet inkl. Wuchten und Montage am Motorrad zum Beispiel bei Zweiradprofi Pauer in Wien ab 329 Euro. Link

Bericht vom 30.07.2015 | 29'886 Aufrufe

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