Supersport-Vergleich 2016

K.OTs Kommentar: Der beste Supersportler 2016

Wer beherrscht 2016 die Strassen, wer regiert auf den Rennstrecken? Bringt der Supersport-Vergleich 2016 einen Machtwechsel?

Zunächst zur Startaufstellung. Derzeit gibt es 6 Hersteller, die von ihren Superbikes behaupten, 200 PS und mehr im Ofen zu haben. Aprilia RSV4 RR/RF, BMW S 1000 RR (mit 199 im Heft, hat aber mehr), Ducati 1299 Panigale S/R, Kawasaki Ninja ZX-10R und Ninja H2/H2R, MV Agusta F4 RR/RC und Yamaha R1/M. Exorbitant exklusive Einzelstücke auf Bestellung und Vorlage einer Black AmEx wie eine Honda RC 213-S gar nicht eingerechnet, sind das zusammen schon mehr als 10 im Grid.

Noch nicht qualifiziert sind Hondas CBR1000RR Fireblade und Suzukis GSX-R1000. Die Studie eines neuen Supersportlers der unteren Hubraumklasse, der das Design einer möglichen ´Blade vorwegnehmen könnte, hat der grösste Motorradhersteller der Welt vor Kurzem präsentiert, die Gixxer erwarten wir für März 2016 in angeblich 3 verschiedenen Ausführungen.

Wann kommt eine neue Honda CBR1000RR Fireblade?

Haben Honda und Suzuki Kraft und Kompetenz, die Machtverhältnisse im Supersport-Segment zu kippen? No na! Honda verfügt über Wissen, Macht (=Geld) und Möglichkeiten, Roboter und Raumschiffe zu bauen, das stärkste und schnellste Sportmotorrad zu stellen ist deshalb keine Frage des Könnens, sondern des Wollens, leider.

Suzuki GSX-R1000 2016: Neue Referenz?

Suzukis tief in der japanischen Wettbewerbskultur verwurzelte Tradition im Rennsport hingegen verpflichtet sie praktisch dazu, das beste Bike zu bauen, das ihnen und allen anderen überhaupt gegenwärtig möglich ist. Mit keinem anderen Kürzel wird Supersport so stark assoziiert wie mit GSX-R, Suzuki steht also unter Druck. Das aktuelle, in MotoGP-Verkleidung verpackte Modell ist technisch eine alte Dame, die zwar noch ordentlich marschiert, aber gegen eine Yamaha R1/M wirkt wie ein Rasenmäher-Go-Kart gegen ein Mondmobil - ein verdammt schnelles Mondmobil natürlich.

Wir stehen vor einer breiten Auswahl an +200 PS Raketen und fühlen uns immer noch unvollständig, weil einige grosse Hersteller bisher nicht nachgezogen sind, das sind 1st-world-problems vom Allerfeinsten. Na und, man wird sich ja noch was wünschen dürfen. Klar ist, dass es ohne elektronisches Vollprogramm nicht mehr gehen wird, dass alles unter 190 PS eine Niederlage ist (ob sinnvoll oder nicht muss hier nicht diskutiert werden) und dass wir es als einen nicht verhandelbaren Auftrag der Big Player der Motorradindustrie sehen, so lange die bestmöglichen Supersportler zu bauen, solange diese Kategorie noch irgendwie besteht.

Es liegt in der Hand der Entscheider bei Honda und Suzuki, ob wir uns bald wieder vollständig fühlen dürfen. Denn nur wenn endlich alle in der Startaufstellung stehen, kann das Rennen um das beste Superbike der Welt starten.

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Bericht vom 10.10.2015 | 15'863 Aufrufe

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