Umstieg von 600ccm auf 1000ccm

Das erste mal mit der Honda Fireblade SP

Erstmals 1000ccm! Sabrina Sabel fährt Rennen mit der Yamaha R6 und wirkt als schlankes Mädel natürlich wie die geborene 600er Piloten. Doch die Fireblade soll ein Motorrad sein, welches handlich und agil wie eine 600er fährt. Wie geht es Sabrina mit der Honda? Sie fuhr die Fireblade bei den 1000PS Bridgestone Trackdays am Slovakiaring und berichtet.

Ich (Sabrina Sabel) drehe meine Kreise mit der Yamaha R6 rj15 seit drei Jahren auf der Rennstrecke mit unter im Deutschen Langstrecken Cup. 1000PS ermöglicht mir mit der Honda CBR1000RR Fireblade SP meine ersten Erfahrungen auf einer 1000ccm Maschine zu sammeln. Wie ich es gemeistert habe eine solche Kraft zu bändigen und warum ich mich sofort verliebt habe, könnt ihr im Folgenden lesen.

Honda CBR1000RR Fireblade SP- volle Hütte mehr geht nicht, neu das Elektronikpaket

Die Honda CBR1000RR Fireblade SP ist mit allem ausgestattet, was ein Rennfahrer-Herz begehrt. Angefangen von dem Öhlins Fahrwerk, welches sich elektronisch über den Tacho einstellen lässt, einem serienmässig verbauten Quickshifter und einer für kleines Geld tollen Titan Akrapovic Auspuffanlage. Beeindruckend und wirklich nützlich ist das neue Fahrhilfen Elektronikpaket, welches speziell für die Honda SP entwickelt wurde und für hohe Sicherheit sorgt. Die Fahrhilfen können auf jeden Fahrer individuell eingestellt werden und greifen ein, wenn es die Fahrsituation erfordert. Das heisst, das Motorrad deckte eine breite von Nutzern ab. Vom Anfänger bis hin zum super Rennfahrer. Man hat die Möglichkeit mit dem Motorrad zu wachsen und es entsprechend in verschiedenen Modus einzustellen.

Man unterscheidet zwischen drei Modi: Strasse, Rennstrecke und Mechanik, welche sich gefühlt bis aufs unendliche weiter individualisieren lassen. Fast schon ausserirdisch die neue Honda SP und trotzdem total selbsterklärend.

Braucht man nicht? Fasch gedacht! Auch mir ist ein Fehler unterlaufen und ich habe versehentlich, statt in den vierten Gang in den zweiten Gang, geschaltet. Das kann passieren, da auf meiner Yamaha R6 eine Umkehrschaltung verbaut ist, die auf der Rennstrecke üblich ist. Meine Yamaha hätte mich im hohen Bogen abgeworfen. Die elektronischen Fahrhilfen bedienen sich der Informationen eines zentralen Gyro-Sensors, welche über 5 Achsen die Roll- und Gierrate, sowie die Längs- Quer- und Vertikalbeschleunigung der Maschine erfasst. Diese haben verhindert, dass ich bei meinem ersten Testride im Kies gelandet bin. Ein guter Grund sich sofort zu verlieben! Heftig was in dieser Honda alles passiert, wenn man den elektronischen Gasgriff auf laut stellt. Maximale Sicherheit auf der Strasse und auf der Rennstrecke.

Unterschiede zwischen der Honda CBR1000RR Fireblade SP und meiner Yamaha R6

Die Motorleistung der Honda SP ist nicht zu vergleichen, denn mit ihren 192 PS (141 kW) bei 13.000 Umdrehungen hat sie deutlich mehr Leistung als meine Yamaha R6 mit 129 PS (98 kW) bei 14.500 Umdrehungen. Bereits auf der Strasse hat mich die Honda SP überrascht, mit ihren kompakten Massen und dem agilen Handling kommt sie einer 600ccm Maschine sehr nahe. Die Honda war mir vom ersten Augenblick an vertraut und ich kam auf der mir bisher unbekannten Rennstrecke, dem Slowakiaring, sehr gut zurecht. Die schnellen Wechsel von rechts nach links funktionierten mit hoher Präzession und Leichtigkeit. Es fühlt sich fast an wie auf Schienen, ein wirklich tolles und stabiles Motorrad im Kurveneingang.

Eine Blipper- Funktion habe ich ebenfalls nicht in meiner Rennmaschine verbaut und ich war begeistert wie sauber dieser zurück schaltet und wie wenig Stress man vor der Kurve auf einmal hat.

Das kleine Motorrad 1x1 – Linie und Haltung, damit klappt es auf jeder Supersportler

Um eine 1000ccm Maschine zu beherrschen muss nicht nur das kleine Motorrad 1x1 perfekt sitzen, sondern auch die Linie der bevorzugten Strecke. Ich lerne die Linie am besten von Rennfahrer höherer Klassen, die sich für mich Zeit nehmen sie zu erklären. Das gehört zu einer guten Vorbereitung auf einer neuen Rennstrecke dazu. Jan Mohr -(IDM Superbike Fahrer) erklärte mir kritische Stellen und welchen Gang ich wählen sollte. Über YouTube schaue ich mir die Linie noch einmal genauer an.

Das kleine Motorrad 1x1 beinhaltet hauptsächlich die Haltung auf dem Motorrad. Schliesslich möchten wir das Motorrad fahren und nicht das Motorrad mit uns. Angefangen wird bei der Fusshaltung: der äusserer Fuss steht fest auf der Fussraste und der innere nur mit den Fussballen. Das Gesäss ist eine Faustbreite vom Tank entfernt, so funktionieren die Wechsel schnell und leicht. Das innere Knie wird rausgestellt und das äussere liegt am Tank und begrenzt somit das Motorrad. Das gleiche gilt für die Ellenbogen. Der innere Ellenbogen wird Richtung Knie geführt und der äussere begrenzt das Motorrad am Tank. Das allerwichtigste ist jedoch die Blickführung. Ich versuche immer sinnbildlich in den inneren Lenkerstummel zu beissen.

Probiert es doch mal aus, dazu braucht ihr lediglich ein Motorrad mit Seitenständer und eine weitere Person. Lehnt euch auf die Seite des Seitenständers und lasst eure Haltung korrigieren. Danach analog zur rechten Seite. Etwas langsamer und vorsichtig, sodass das Motorrad nicht umkippt. Ihr werdet merken, dass nichts passiert und das Motorrad auf dem linken Ständer stehen bleibt. Erst wenn alles 100- prozentig passt, richtet sich das Motorrad ganz langsam und kontrolliert auf. Schaut zudem, dass eure Handknochen sich nicht weiss verfärben. Mit dem guten Tipp ,,Locker bleiben, als hättet ihr ein Vögelchen in der Hand, zitiere ich hier die Aussage von Jan Mohr.

Eine grundlegende Fitness sollte auch nicht fehlen. Besonders wenn man eher zierlich ist. Ich empfinde die Bauchmuskeln, Schultermuskeln und Beinmuskulatur als eine der wichtigen Komponenten beim Motorrad fahren und mache einige Übungen z.B. am TRX Band, um diese zu stärken. Zum Sitzen komme ich nur an geraden Stellen auf der Strecke. Ansonsten stehe ich voll auf den Fussrasten und halte meinen Oberkörper durch meinen Bauch.

Sabrina Sabel

SABRINA SABEL

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Fazit: Honda CBR1000RR Fireblade SP 2018

Die Honda CBR 1000 RR Fireblade SP ist zwar eine 1000er wirkt aber trotzdem niemals bedrohlich. Sie fühlt sich kompakt an, schafft Vertrauen und bietet viel Fahrspass. Eine Kombination die so nicht viele Motorräder hinkriegen. Auf der Landstrasse wirkt sie sensationell, auf der Rennstrecke grandios für Trackdays. Der Weg zu einer echten Rennmaschine ist mir ihr aber vermutlich etwas länger als mit einer anderen 1000er.


  • niedriges Gewicht das man im Sattel auch fühlt
  • kompakte aber nicht unangenehme Sitzposition
  • hochwertige Verarbeitung
  • sinnvolles Elektronikpaket
  • einfach und intuitiv zu bewegen
  • ABS auf der Rennstrecke erstes Nadelöhr
  • für Renneinsätze nicht geeignet

Bericht vom 04.09.2018 | 30'499 Aufrufe

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