Dunlop Sportsmart MK3

Neuer Sportpneu von Dunlop im Test

Dunlop modernisiert die Reifenpalette weiter und bringt einen neuen Sportsmart an den Start. Diesmal im Test: Der MK3!

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Stillstand ist Rückschritt! So könnte man den Ehrgeiz der Reifenindustrie erklären. Denn die Taktzahl in der neue Pneus präsentiert werden, wird immer schneller. Dunlop brachte 2018 den neuen Sportsmart TT und ein Jahr davor den Sportsmart 2 Max. Der neue MK3 ist nun quasi der Nachfolger vom Sportsmart 2 Max. Dieser bleibt aber nach wie vor als etwas günstigere Alternative am Markt.

Supersport Reifen - Schwer den Überblick zu behalten

Das Segment der Sportreifen ist von einer starken Konkurrenz geprägt. Die Auswahl an tollen Reifen ist gigantisch. Trotzdem ist es so, dass man als Endkunde auf die falsche Karte setzen kann. Denn die Hersteller haben auch einige Nischenprodukte am Start, welche eben nicht alles perfekt können.

Der Dunlop Sportsmart TT zum Beispiel ist so ein Fall. Bei 1000PS hatten wir den Pneu eine ganze Saison auf der #DunlopDuke (=> Insta) im Einsatz. Der Pneu bot wirklich famoses Handling und leiwanden Grip. Er war ein echt knackiger Sportreifen. Doch ein Universaltalent war er nicht. Bei tiefen Temperaturen war das Handling indifferent und bei tiefen Geschwindigkeiten wirkte er etwas nervös. Er war und ist ein Pneu für einen sehr sportlichen Einsatz.

Indikator! Wie viel Rennstrecke verträgt ein Pneu?

Ein guter Indikator für den Charakter vom Reifen ist das vom Hersteller ausgewiesene Einsatzspektrum. Für den Sportsmart TT gab Dunlop 50% Rennstrecke und 50% Landstrasse an. Ein starkes Indiz dafür, dass der Pneu bei etwas höheren Temperaturen gut funktioniert, nicht aber bei tiefen Temperaturen. Der Sportsmart MK3 wird mit 90% Landstrasse und 10% Rennstrecke beworben. Das gibt einen klaren Hinweis darauf, dass der Pneu für tiefere Temperaturen ausgelegt ist. Auf der anderen Seite aber wird die verwendete Silica-Mischung bei Trackdays im Juli an seine Grenzen kommen. Was sollen dann diese 10% Rennstrecke? Kann man den Pneu nun auf der Strecke fahren oder nicht?

Ein wirklich treffendes Beispiel für einen sinnvollen Einsatz lieferte ich selbst beim ersten Test. Der Wetterbericht versprach 12 Grad am Pannoniaring - am 19. Februar! Der Asphalt wird trotzdem kalt sein, aber eine nette Ausfahrt sollte möglich sein. Für den Sportsmart TT ist es vermutlich zu kalt, doch diese tiefen Temperaturen sind genau das richtige Revier für den Sportsmart MK3.

Am Telefon holte ich mir noch Tipps von Alex Zweiradprofi Pauer zum Thema Reifendruck. Er empfahl mir bei diesen tiefen Temperaturen auf der Rennstrecke 2,2 bar vorne und 2,2 bar hinten. Das funktionierte ganz gut, doch im Laufe des Nachmittages wurde es wärmer als erwartet. Also im Frühling kann man mit dem Reifendruck bestimmt noch etwas tiefer gehen.

Dunlop Sportsmart MK3 - Steht sofort und treu zur Seite

Den ersten Ritterschlag verdiente sich der Pneu in der letzten Kurve von Runde 1. Ich genehmigte dem Pneu 2-3 Minuten Aufwärmzeit und begann in der letzten Kurve stärker am Kabel zu ziehen. Der Pneu war jedoch schon in der Aufwärmphase präzise und fühlte sich von den ersten Metern solide an. Danach war die winterliche Ausfahrt am sonnigen Pannoniaring eine echt grosse Freude.

Bei den modernen Reifen bin ich immer wieder unendlich dankbar für den Fortschritt. Denn früher mal waren Februar-Runden am Pannoniaring ein gewaltiger Eiertanz. Jetzt ist es ganz einfach ein ganz normaler leiwander Trackday. Beim Handling präsentierte sich der Pneu wie ein echter Dunlop. Also sehr handlich aber trotzdem präzise und nicht kippelig. Natürlich reicht die Präzision nicht an das Niveau der noch radikaleren Dunlop-Pneus heran. Doch dort hätte ich mit Heizdecken und viel Nervenkrimi arbeiten müssen. Hier hatte ich einen unkomplizierten und narrensicheren Gefährten an meiner Seite. Er kann genau das was das Prospekt verspricht: Sportlich fahren bei unkomplizierter Handhabung. Grossartig!

Sportliches Reifenbild am Universalreifen

Auch am Hinterrad war das Traktionsniveau grossartig. Im Laufe des Tages entwickelte der universelle Sportreifen ein sportliches Reifenbild. Der Pneu schmierte nicht, sondern zeichnete schöne Striche in den Asphalt.

Welches ist der richtige Dunlop Sportreifen für Dich?

Trotzdem kommt man ins Grübeln - welcher Pneu ist nun der richtige für die Dunlop Duke? Einerseits wäre jetzt am Nachmittag der TT noch leiwander gewesen. Das Temperaturfenster hätte gereicht und das Gripniveau wäre noch höher gewesen. Auf der anderen Seite ist der MK3 halt einfach unkomplizierter. Kein mühseliges Warmfahren und am Ende dann auch eine deutlich längere Laufleistung. Vermutlich ist es am Ende des Tages die höhere Laufleistung, welche viele Piloten dann doch zum MK3 greifen lässt. Wer eben nur einen Trackday im Jahr in der Instruktorgruppe fährt, wird super zufrieden sein und den Reifen nicht an seine Grenzen bringen. Und für alle die noch mehr möchten, hat Dunlop noch eine ganze Ladung weitere Pneus zur Auswahl. Den TT (ohne Heizdecken) oder eben die GP Racer (besser mit Heizdecken) oder aber den D213 GP Pro (unbedingt mit Heizdecken).

Ich selbst werde auf der DunlopDuke jetzt einfach mal den MK3 oben lassen und erst bei den Trackdays im Sommer wieder auf den TT wechseln. Für die herbstliche Ausfahrt im Oktober steck ich dann wieder den MK3 drauf. Aber bitte lasst euch von so viel Detailverliebtheit nicht verunsichern. Auch mit dem TT hab ich einzelne Regenfahrten überlebt und auch der MK3 warf mich beim Duell mit dem Formel-Rennwagen am Pannoniaring nicht sofort aus dem Sattel. Doch es schadet nicht, wenn man vorab über die Charaktereigenschaften des Pneus bereit weiss. Mein Appell an euch: Anständig informieren und geile Reifen genehmigen!

Dunlop Sportsmart Mk3 Dimensionen

VorderreifenHinterreifen
120/70 ZR 17180/55 ZR 17
180/60 ZR 17
190/50 ZR 17
190/55 ZR 17
200/55 ZR 17

Bericht vom 24.02.2019 | 26'632 Aufrufe

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