Rukka Lederkombi Aramos Corium Platinum Test

Für alle die Textil nicht mögen

Die Auswahl an guter Motorradbekleidung ist riesig. Doch am Ende des Tages gibt es eine grosse Entscheidung welche man treffen muss! Leder oder Textil? Rukka macht die Auswahl für 2019 in jedem Fall nicht leichter. Sie eröffnet neue Möglichkeiten für all jene die Textil nicht mögen aber die praktischen Vorteile schätzen: Die Kombi: Rukka Lederkombi Aramos Corium Platinum.

Der Name ist offen gesagt nicht besonders griffig. Rukka Lederkombi Aramos Corium Platinum. Doch offen gesagt wusste ich bis zum Verfassen dieser Zeilen gar nicht wie die Kombi eigentlich heisst. Für mich war es das "Schwarze Rukka Leder". Rukka Produkte kenne ich seit vielen Jahren und bin von der Qualität voll und ganz überzeugt. Als ich das schwarze Leder aber 2018 erstmals auf einer Messe sah, offenbarte mir dieses eine neue Welt. Kann dieses Teil das Beste aus 2 Welten vereinen?

Wasserdichte Lederkombi!

Das wichtigste Feature der neuen Kombi durfte ich im Frühjahr 2019 leider auch mal ausprobieren. Das Leder ist mit einem 3 Lagen Laminat ausgestattet und somit wasserdicht. Damit ist sie für mich eine grossartige universelle Wahl bei unseren Videoproduktionen. Denn wir sind immer wieder mal 2-3 Tage unterwegs und tragen dabei den ganzen Tag über die Motorradklamotten und müssen mit unterschiedlichen Witterungsbedingungen klar kommen. Grundsätzlich stehe ich sehr auf Leder - die Lässigkeit, die hohe Abriebfestigkeit und das schützende Gefühl des robusten Materials. Doch eine zusätzliche Regenkombi im Gepäck nervt mich einfach. Daher griff ich bei längeren Produktionen bisher immer zu Textillösungen.

Tourenklamotten aus Leder - Die Stärken und Schwächen

Die erste Überraschung erlebte ich aber beim Probieren. Die Kombi passt mir in Grösse 50. Normalerweise benötige ich Grösse 52 oder 98 bzw 102. Doch die Rukka sitzt in Grösse 50 richtig gut und fühlt sich lässig an. Das Innenfutter hab ich aber offen gesagt gleich mal rausgegeben. Es ist so, dass wir bei richtig tiefen Temperaturen ohnehin keine Videoproduktionen laufen haben. Und wenn es ein wenig kalt ist, dann trage ich als Zwischenschicht zur Isolierung eine passende Lösung aus dem Bergsport. Das ist für mich flexibler und praktischer. Hat man das Leder einmal an, schmiegt es sich gut an den Körper. Offen gesagt nicht so leicht und perfekt sitzend wie ein Rennleder - dafür ist es mit der wasserdichten Membran zu sperrig. Doch insgesamt liegt es satter am Körper als eine Textilkombi und liegt somit auch bei hohen Geschwindigkeiten perfekt an. Einzig beim Auf- und Absteigen auf das Motorrad fühlt sich das Leder rund um die Hüfte etwas schwer und sperrig an. Ansonsten vermittelt es auch 12 Stunden lang ein angenehmes und gutes Gefühl.

Wasserdicht trotz gelochtem Leder?

Die Optik vom Leder verwirrt. Die Membrane ist mit der Lederoberfläche von unten verschweisst worden, was dazu führt, dass das Leder sich kaum vollsaugen kann. Ausserdem ist das Leder hydrophobiert, dadurch perlt das Regenwasser zuerst mal ab. Die Perforation sorgt für Kühlung der Membrane und schafft somit ein sehr angenehmes Innenklima. In Summe eine überaus durchdachte Lösung.

Ich hab das Leder nun auf insgesamt 10 Motorrädern getragen und bin begeistert. Warum fühlt man sich mit dem Teil so wohl? Es liegt vermutlich an dem schlichten und einfachen Gesamtauftritt. Da steht nix weg, da bleibt kein Reisverschluss von irgendeiner Tasche offen, da flattert nix im Wind und das Ding fühlt sich in jeder Lebenslage einfach hochwertig an. Dei Details sind durchdacht und praxistauglich. Der abnehmbare Stretchkragen schliesst die Lücke zum Helm perfekt und die Reissverschlüsse sind robust, leichtgängig und vermitteln einen langlebigen Eindruck. Doch natürlich vereint das Leder nicht nur die Vorteile sondern auch die Nachteile aus 2 Welten. Es liegt eben nicht so eng und kompakt an wie ein klassisches Leder ist aber auf der anderen Seite nicht so flexibel wie eine Textilkombi. Trotzdem: In meinem Keller hängen 20 Kombis an der Stange und auch bei privaten Ausfahrten am Wochenende griff ich dieses Frühjahr bevorzugt zum schwarzen Rukka Leder. Was würde ich gerne verbessern: An den Knien sollten abriebfeste Knieschoner sein. Klar würden diese die makellose Optik stören. Doch in meinem Job muss ich beim Filmen und Fotographieren auch mal auf die Knie. Dabei schürft man das ungeschützte und makellos schöne Leder an den Knien dann leider ab. Doch mir ist natürlich klar, dass dies ein sehr spezieller Anwendungsfall ist.

Der Aramos Corium+Platinum ist mit D3O LP1 Gelenkprotektoren (CE-Norm EN 1621-1:2012) und einem D3O All Back Level 1 (EN 1621-2 2014) ausgestattet. Die Kombi besitzt insgesamt sechs Taschen, vier davon sind wasserdicht. Die neue Lederkombi ist ab Ende März erhältlich. Die schwarze Jacke kostet 899 Euro und steht in den Grössen 46 bis 62 zur Wahl. Die Hose für 799 Euro gibt es in normaler Länge in 46 bis 62.

Bericht vom 22.05.2019 | 35'165 Aufrufe

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