Honda CB650R vs. KTM 690 Duke Vergleich

Vierzylinder gegen Einzylinder!

Jedes Motorrad hat seine eigene Faszination. Doch Hondas CB650R und die 690 Duke von KTM stehen im Naked Bike Segment für die beiden Extreme: Einzylinder und Vierzylinder. Weniger oder mehr Töpfe werden zurzeit bei den Nackten nirgends geboten, weshalb sich uns die Frage stellt? Welches Konzept taugt und welches Motorrad löst mehr Emotionen aus?

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Wir bei 1000PS sind extreme Testbedingungen gewohnt. Regen, Schnee oder glühende Hitze sind für uns nichts ungewöhnliches, doch dieses Mal haben wir eine neue Herausforderung gefunden: ein Gipsbein! Denn zur Zeit des Tests war ich (Horvath) auf Grund meines Knöchelbruchs an einen Gips gebunden und konnte folglich nicht selbst aufsteigen. Als tatkräftige Unterstützung habe ich mir deshalb Wolf von Wolfs Bike on Tour ins Boot geholt, damit er die beiden Bikes auf Herz und Niere testet.

KTM 690 Duke - der Klassiker unter den Einzylindern

Auch wenn wir die 690 Duke heutzutage als Naked Bike kennen, hat sie ihre Ursprünge im Supermoto-Segment. 1994 begann alles bei 620 Duke, die nebenbei das erste Strassenmotorrad aus Mattighofen war. Über zwei weitere Generationen behielt sie ihre SM-Gene, bis sie mit der vierten Generation in 2012 zu dem Naked Bike wurde, das wir auch in diesem Test verwendet haben. Wenn ihr mehr über die KTM Duke Generationen erfahren wollt, findet ihr hier unseren KTM Duke Generationenvergleich!

Doch genug in den Geschichtsbüchern geblättert, kommen wir in die Gegenwart! Unser Exemplar war die private 690 Duke R von Wolf, doch weil es uns bei diesem Vergleich um die Motorenkonzepte ging, reden wir jetzt von der normalen 690 Duke Modelljahr 2019, die ihr noch neu bei den Händlern kaufen könnt. Unglaubliche 73 PS bei 7.500 U/min und 70 Nm bei 5.500 U/min leistet der Einzylinder, was sie im engen Wirkelwerk beinahe unschlagbar macht. Das schlechte Ansprechverhalten im unteren Drehzahlbereich haben die heutigen Einzylinder beinahe vollständig abgelegt, weshalb sie wie eine Rakete aus der Spitzkehre ziehen. Mit einem Kampfgewicht von 148,5 kg trocken hat das Aggregat sowie ein Kinderspiel, sodass das Vorderrad gerne Richtung Horizont steigt!

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Honda CB650R - Drehorgel seit 1998

Doch auch die CB650R kann auf eine sehr erfolgreiche Familiengeschichte zurückblicken. Das erste Modell, das mit dem heutigen Naked Bike in Verbindung gebracht werden kann ist die CB600F Hornet, die 1998 ihr Debut feierte. Seitdem haben wir viele Modellgenerationen erlebt, sowie den Aufstieg auf einen Hubraum von knapp 650 Kubik. So leistet der Vierzylinder 95 PS bei 11.000 Umdrehungen und ein Drehmoment von 64 Nm bei 8.000 Umdrehungen. Ihr Ansprechverhalten bietet also den genauen Gegenpol zur KTM, da sie Drehzahl für die volle Leistung verlangt - was jedoch mit herrlichen Vierzylinder-Gebrüll belohnt wird!

Honda CB650R und KTM 690 Duke Preise

Die Fahreindrücke und Meinungen von Wolf und Horvath findet ihr im Video:

Fazit: KTM 690 Duke 2019

Bedenkt man, wo die KTM Duke Familie einst begonnen hat, ist die 690 Duke ein unglaublicher Fortschritt. Der Motor ist äusserst kultiviert und gleichzeitig bärenstark für einen strassenzugelassenen Einzylinder. Trotz der vielen Technik an Bord ist sie immer noch ein sehr leichtes Motorrad und kann fast als Spielzeug (im guten Sinne) bezeichnet werden. Einzig ihre Sitzposition spaltet die Meinungen, denn aus den früheren Supermotos wurde mit der Duke 4 in 2012 ein fast schon zahmes Naked Bike mit vorderradorientierter Sitzposition. Der Vorteil: der Alltag und lange Touren sollten auf der aktuellen Duke kein Problem darstellen.


  • kräftiger Motor
  • alltagstauglich
  • viele technische Helferlein
  • wendig
  • laufruhig
  • für manche keine "echte" Einzylinder-Duke

Fazit: Honda CB650R 2019

Mit der CB650R hat Honda einen sehr klassischen Ansatz des Mittelklasse Naked Bikes gewählt: drehfreudiger Motor, wenig Elektronik, aber viel Fahrspass. Selbstverständlich muss man das Schreien des Reihenvierzylinders mögen, dank der verbesserten Abstimmung sorgt er jetzt aber schon im mittleren Drehzahlbereich für genügend Vortrieb. Die CB650R empfiehlt sich allen, die ein sehr lebendiges Motorrad suchen, das bei höherem Tempo eine erfahrene Hand benötigt, um perfekt durch den Radius gezirkelt zu werden. Ihr komfortables Fahrwerk gibt ihr bei schneller Gangart einen nervösen Eindruck - doch dadurch entsteht der wilde Charakter der neuen CB650R.


  • drehfreudiger Vierzylinder
  • Motorabstimmung gut gewählt
  • toller Sound
  • fahraktives Motorrad
  • hübsches Display
  • Vorderradorientierte Sitzposition
  • breiter Lenker
  • Fahrwerk für sehr sportliche Fahrt zu komfortabel
  • weniger Elektronik als die Konkurrenz

Bericht vom 28.06.2019 | 56'893 Aufrufe

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