Yamaha Tracer 9 GT vs BMW F 900 XR 2021
Für Herz und Hirn
Die Klasse der Crossover Bikes vereint die besten Zutaten aus der Welt der Reiseenduros und der Welt der Sporttourer. Die Auswahl an Bikes ist nicht besonders gross. Doch die Motorräder in diesem Vergleich sind 2 ausgesprochen tolle Protagonisten.
Leider gibt es nicht mehr viele Motorräder wie die Yamaha Tracer 9 GT und die BMW F 900 XR. Sie sind quasi die Nachfolger der früher mal so beliebten Sporttourer Klasse. Doch natürlich mit jeder Menge Genen aus der Liga der Reiseenduros. Die Motorräder sind praktisch, sehen gut aus und machen Spass. Bei Yamaha setzt man auf einen 3-Zylindermotor. Dieser bietet 890 ccm Hubraum, leistet 119 PS und 93 Nm Drehmoment. Wie bei der BMW setzt man auf Kettenantrieb und mit entsprechender Ausstattung natürlich auch auf einen Quickshifter.
Yamaha bringt bei der Tracer 9 GT erstmals ein elektromechanisches Fahrwerk on Kayaba zum Einsatz. Dieses macht einen tollen Job und wertet das Fahrzeug deutlich auf. Der Federweg beträgt jedoch bloss 130 mm vorne bzw 137 mm hinten. Ein wenig mehr wäre auf schlechten Strassen bestimmt sinnvoll gewesen. Doch auch so ist der Gesamteindruck sehr positiv. Die Sitzhöhe der Yamaha beträgt 810 mm.
Alpenmasters 2021
Tracer 9 GT vs. F 900 XR - der Motor macht den Unterschied
In der GT Version sind die praktischen grossen Koffer bereits mit am Start und bekommt ein rundum gelungenes Reisemotorrad serviert. Das Motorrad ist grundsätzlich mit der F 900 XR vergleichbar. Diese rollt ebenfalls auf 17 Felgen mit einem 180er Hinterreifen durch die Radien. Doch es ist der Motor, welcher den Unterschied macht. Die Tracer bietet in jeder Lage einfach eine Portion mehr Pfeffer ohne dabei aber zu überfordern. Sie hat schlicht und ergreifend das bessere Aggregat. Das Fahrwerk der BMW ist grundsätzlich OK, jedoch kommt die Gabel ohne Einstellmöglichkeiten aus. Bei harten Bremsmanövern vor den Spitzkehren bot die Yamaha das bessere Fahrverhalten Denn ihre Gabel tauchte nicht so weit ein und vermittelte einen besseres Gefühl für die Front. Doch am Ende des Tages macht der Motor den Unterschied. Auch das tolle Display samt guter Connectivity der BMW kann das Rennen nicht mehr retten. Yamaha hat hier mit der eigenwilligen Lösung etwas daneben gegriffen und verliert diesen Punkt an die BMW. Doch trotz dieser Schwäche war sie beim Alpenmasters für die Testcrew das bessere Bike und gewann das Duell gegen die BMW.
Die nackten Zahlen der BMW waren dabei nicht das Problem. 105 PS und 92 Nm Drehmoment aus 2 Zylindern klingen erstmal schwer in Ordnung. Doch im Vergleich zur gut gelungenen Tracer vermisste man eine Portion Sportlichkeit vom Motor aber auch vom Quickshifter und dem Getriebe.
Beim Thema Zugänglichkeit punktet jedoch die BMW. Dort kann man die Sitzhöhe ab Werk kappen lassen. Dadurch reduziert sich der Federweg um 20 mm und die Sitzhöhe fällt dann auf bis zu 775 mm. Vergleichbar ist das Gewicht der beiden Motorräder. BMW gibt 219 kg an, Yamaha vermeldet 220 kg fahrbereit.
Alpenmasters 2021 - Der grösste Test des Jahres
Das MOTORRAD Alpenmasters ist der aufwendigste Test des Jahres der Zeitschrift MOTORRAD. 1000PS ist bei dem Test vor Ort mit dabei. Wir bringen Videos von den Duellen in den einzelnen Klassen sowie zahlreiche Fotos vom Event. Der Test fand 2021 am Grossglockner statt und dauerte insgesamt über eine Woche. Die Ergebnisse vom Alpenmasters 2021 findet man in den MOTORRAD Ausgaben 15 (9. Juli 2021), 16 (23. Juli), 17. (6. August). Dort werden alle Prüfstandsdaten, Messwerte und Testergebnisse veröffentlicht. Der Test wird gemeinsam mit Magazinen aus Europa durchgeführt. Seit 2005 müssen sich vorwiegend Motorradneuheiten einem intensiven Test-Prozess in den Bergen unterziehen. Zu Beginn treten Bikes in Gruppen gegeneinander an. Am Ende wird in einem Finale der Sieger vom Alpen Masters gewählt. Im Jahr 2021 ist NastyNils von 1000PS als stimmberechtigter Testpilot beim Alpenmasters mit vor Ort.
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Die Basis beim Test, Hoteltipp für Reisen zum Grossglockner.
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Auf Instagram haben wir jede Menge Eindrücke vom Testgeschehen online gestellt. Doch auch unsere Community durfte mitmachen und hat bei den Duellen ihre Stimme abgegeben. Hier der Link zu den Highlights auf unserem Instagram Kanal samt den Online-Votings zum Duell Triumph Tiger 900 Rally Pro 2021 vs. KTM 890 Adventure 2021.
Yamaha Tracer 9 GT 2021 vs. BMW F 900 XR Preisvergleich
BMW F 900 XR finden sich aktuell (Juni 2021) für 13.000 Euro im Markplatz von 1000PS. Darunter sind einige Fahrzeuge mit kaum Kilometern auf der Uhr verfügbar. Beim Vergleich muss man natürlich wieder die unterschiedlichsten Ausstattungsoptionen von BMW berücksichtigen. Das Basismodell wäre zwar grundsätzlich günstiger als die Yamaha, doch mit entsprechender Ausstattung steigt der Preis zumindest auf das selbe Niveau der Yamaha. Die Tracer 9 GT ist im Jahr 2021 leider schwer lieferbar. Der Listenpreis beträgt in Österreich 14.999 Euro in Deutschland 13.999 Euro. Hier Tagesaktuelle Preise und Angebote.
"Der Motor der Yamaha ist einfach leiwander. Er macht mehr Spaß und bietet mehr Reserven."
Alpenmasters 2021
Fazit: BMW F 900 XR 2021
Zugänglicher kann ein Motorrad in dieser Leistungsklasse vermutlich nicht sein. Die XR wedelt spielerisch durch die Radien und schafft im Sattel sofort Vertrauen. Auch lange Touren gehen leicht von der Hand und man steigt stets entspannt aus dem Sattel. Durch die durchaus sportliche Optik weckt die BMW jedoch auch Begehrlichkeiten nach etwas Nervenkitzel. Diese kann das Aggregat jedoch nicht ganz erfüllen. Motor, Getriebe und Quickshifter sind insgesamt etwas zu zahm und könnten etwas mehr Sportlichkeit vertragen.- Sauberes Motor-Ansprechverhalten
- Sehr einfach zu fahrendes Motorrad
- Coole Optik, Tolles Display
- gute Bremsen
- leichtes Handling
- stabiles Fahrgefühl
- Tolle Connectivity
- hohe Schräglagenfreiheit
- gut abgestimmtes ABS
- leicht zu rangieren
- Harte Sitzbank
- etwas teigiges Getriebe samt zähem Quickshifter
- Motor könnte mehr Pfeffer vertragen
Fazit: Yamaha Tracer 9 GT 2021
Yamaha beweist eindrucksvoll wie wunderbar emotional ein praktisches Motorrad sein kann. Immer wieder lacht man spitzbübisch in den Helm wenn man den heiseren Dreizylinder von der Leine lässt. Ein rundum gelungenes Motorrad welches eine halbe Motorradgarage ersetzen kann. Leider daneben ging der Versuch mit dem eigenwilligen Display. Dieses ist unpraktisch und schlecht ablesbar.- GT Variante mit toller Serienausstattung
- druckvoller und starker Motor samt toller Abstimmung
- leichtes Handling
- stabiles Fahrgefühl
- umfassendes Elektronikpaket
- tolles E-Fahrwerk
- guter Windschutz
- Toller Soziuskomfort
- hohe Reichweite
- Schlecht ablesbares und unlogisches Display
- Standgeräusch >95 dB (96 dB)
- etwas ruppige Kupplung
- mässiges Ansprechverhalten
Bericht vom 20.07.2021 | 44'160 Aufrufe