Ducati Diavel V4 vs Triumph Rocket 3 R Vergleich 2023

Vergleich der Extraklasse

Will man ein Bike mit gewaltigem Hubraum, das nicht nur mächtig posen kann, sondern auch echten Fahrspass bringt, muss man eines dieser beiden Motorräder probieren. Diavel V4 gegen die Rocket 3 R!

Ein ungleicher Vergleich? Eventuell, denn während die Rocket 3 R klar im Cruiser-Segment angesiedelt ist, sieht sich die Diavel V4 eher als extrovertiertes Power-Naked-Bike. Dennoch haben sie genügend gemeinsam und sind preislich ähnlich angesiedelt. Ausserdem: Mächtigere Bikes für den Biker Treff gibt es zurzeit wohl kaum!

Diavel V4 und Rocket 3 R im Preisvergleich

Nicht nur was Hubraum und Drehmoment angeht, sind die Ducati Diavel V4 und die Triumph Rocket 3 R Motorräder der Extraklasse. Auch die Preise haben es faustig hinter den Ohren. Die von uns getestete Chrome-Edition der Rocket 3 R ist geringfügig teurer als das Standardmodell, dennoch ist sie günstiger zu haben, als die Diavel V4. Die Preise lauten wie folgt:

LandDucati Diavel V4Triumph Rocket 3 R ChromeTriumph Rocket 3 R
Österreich33.295 €29.495 €28.595 €
Deutschland27.090 €25.545 €24.645 €
Schweiz28.690 CHF27.595 CHF26.695 CHF

Aktuelle Preise und Angebote zu neuen und gebrauchten Bikes findet ihr am 1000PS Marktplatz: Ducati Diavel V4 & Triumph Rocket 3 R kaufen.

Triumph Rocket 3 R - ein sanfter Riese

2.458 Kubik - oder ausgeschrieben zweitausendvierhundertachtundfünfzig Kubik. Diesen Wert muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen. Dazu kommt noch das gewaltige Drehmoment von 221 Newtonmeter Drehmoment. Zurzeit gibt es kein grösseres Triebwerk im Motorradbau und das wird sich wahrscheinlich so schnell auch nicht ändern. Während der Fahrt spürt man auch, dass sich dieses Bike durch seinen Motor auszeichnet, wenn in jedem Gang und bei jeder Drehzahl unglaublicher Schub herrscht. Da wundert es auch nicht, dass der Drehzahlbegrenzer bei knapp über 6.000 Umdrehungen einsetzt. Das Drehmoment ist allgegenwärtig und die Bezeichnung "Schiffsdiesel" kommt nicht von irgendwo.

Den ausführlichen Testbericht zur Rocket 3 R lest ihr hier: Triumph Rocket 3 R Test.

Triumph Rocket 3 R Chrome
Trotz ihrer Größe strotzt die Rocket 3 R vor britischer Eleganz.
Fahrendes Motorrad

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Ducati Diavel V4 - das biestige Power Naked Bike

Die neue Diavel V4 ist mit 236 Kilogramm fahrbereit kein kompaktes Naked Bike. Doch beim direkten Umstieg von der Triumph spürt man ihre deutlich sportlichere Auslegung. Das beginnt bei der Sitzposition und geht weiter zum Granturismo V4 Aggregat. Seine 1.158 ccm Hubraum wollen Drehzahl und setzen die volle Leistung von 168 PS erst bei 10.750 Umdrehungen frei. Die Fahrwerksgeometrie wurde passend dazu ausgelegt und die Diavel V4 lässt sich - vor allem im Vergleich zur Rocket 3 - echt sportlich bewegen.

Den ausführlichen Testbericht zur Diavel V4 lest ihr hier: Ducati Diavel V4 Test.

Ducati Diavel V4 2023
Formensprache auf italienische Art und Weise: Die Diavel V4.
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Pokys Meinung zum Vergleich

240er Hinterreifen und Dampf bis zum Abwinken gewünscht? Darfs das Ganze vielleicht mit einer gemütlichen Sitzposition und garantiertem Auffallen vorm Eiscafe garniert sein? Ja? Dann würde ich Italienisch oder Britisch empfehlen. Zur Wahl stehen die brandneue Ducati Diavel V4 oder die chrom-glänzende Triumph Rocket 3R. Diese zwei brachialen Strassenkreuzer bereichern den Motorradmarkt aus meiner Sicht ungemein und bilden in so mancher Dimension wohl die Spitze der Nahrungskette.

Vor allem der 2458 Kubik grosse Triple in der Rocket 3R ist ein Motor der Superlative. Mehr Hubraum gibt es derzeit im Grossserienmotorradbau nicht zu erwerben. Mehr Kraft als die 221 Nm, die die Triumph über den Kardan auf den Hinterreifen loslässt, übrigens auch nicht. Auch wenn das Schiff im Vergleich zur Vorgängerin über 30 kg abgespeckt hat: Zierlich ist die Rocket wahrlich nicht, 317 Kilo Lebendgewicht und ein 150er Vorderreifen verlangen dem Piloten ordentlich Kraft ab, etwas mehr wenn man langsam unterwegs ist, etwas weniger bei höherem Tempo. Quickshifter? Fehlanzeige! Sonst ist elektronisch allerdings alles drin, vom Kurven-ABS bis zur bitter nötigen (schräglagenabhängigen) Traktionskontrolle. Wer sie deaktiviert, sollte ganz genau wissen, was er tut und sich im Idealfall schon einen weiteren Hinterreifen in der seltenen Dimension 240/50/16 auf Lager legen, er wird ihn bald brauchen! Im Vergleich zur italienischen Konkurrenz, will der gigantische britische Gentleman nicht sportlich bewegt werden. Zwar machen die radial montierten Brembo-Doppelsättel in der Front einen guten Job, aber wenn man mit dem Messer zwischen den Zähnen unterwegs ist, setzen die Fussrasten der Rocket 3R relativ rasch auf. Also Tempo drosseln, einen Gang hochschalten und diesen Riesen geniessen, dann stellt sich ein kaum zu beschreibendes Gefühl der Souveränität und Zufriedenheit im Sattel ein.

Triumph Rocket 3 Schräglage
Ende im Gelände! Die Fußrasten sind die Bremse der Schräglagen-Freude.

Kommen wir zur Diavel V4: Komplett andere Geschichte! Das liegt zum einen natürlich an den 81 kg weniger, die die Italo-Ikone mit sich herumschleppen muss, zum anderen aber an der generellen Auslegung des Bikes. Auch wenn Ducati hier einen Cruiser sieht, ist man bei nüchterner Betrachtung deutlich näher am Power-Nakedbike dran. Davon zeugt schon die klassische Nakedbike-Vorderraddimension 120/70/17, die der Diavel V4 eine beeindruckende Handlichkeit verleiht. Die wunderschöne Vorderradfelge auf der der Pirelli Diablo Rosso III aufgezogen wird, kommt aufgrund der massiven 330 mm Brembo Doppelscheibe kaum zur Geltung, eine superbike-würdige Bremsanlage sorgt für ebensolche Verzögerungswerte. Im Heck schaut das schon etwas anders aus: Hier darf die an der göttlichen Einarmschwinge montierte Felgen-Reifenkombination glänzen. Die Rückseite ist die absolute Schokoladenseite der Diavel V4. Schlau gemacht von Ducati, schliesslich werden die meisten Personen im Strassenverkehr den Teufel aus dieser Perspektive bewundern (müssen). Schuld daran ist das mittlerweile altbekannte V4 Aggregat, das hier in der Granturismo-Version zum Einsatz gelangt. Die 168 PS sorgen für massiven Vortrieb in jeder Lebenslage, werden jedoch nur im Sportmodus ungehemmt zur Verfügung gestellt. Ein Lob an die Ingenieure: Man hat sich der Trinkgewohnheiten des Vierlings angenommen. So lassen sich Verbräuche um die 6 Liter realisieren. Die daran wohl mitwirkende Abschaltung des hinteren Zylinderblocks, hat zudem den angenehmen Nebeneffekt, dass die Körpermitte beim Langsamfahren nicht mehr weichgekocht wird. Was für ein Bike.

Horvaths Meinung zum Vergleich Diavel V4 vs Rocket 3 R

Gozilla vs. Kong, Pacific Rim und so weiter. Bei diesem Vergleich würden mir so einige Analogien zu bekannten Hollywood Filmen einfallen, denn das ist ein Aufeinandertreffen zwei wahrer Grössen. Nur selten kommt es vor, dass sich zwei Bikes einen Hubraum von 3.616 Kubik teilen können. Natürlich bringt die Rocket 3 R den Grossteil davon in den Ring, dennoch sprechen wir von einer faszinierenden Zahl. Apropos Triumph: Was für ein Aggregat! Der 2,5 Liter grosse Dreizylinder ist ein absolutes Wunderwerk der Technik, das einen bei jeder Fahrt in seinen Bann zieht. Schub ist in jedem Gang en masse verfügbar und das Ausdrehen des Motors völlig überbewertet - 221 Nm Drehmoment regeln. Doch letzten Endes braucht es auch den Druck, denn die 317 Kilogramm schwere Fuhre muss auch bewegt werden. Dieser Faktor, kombiniert mit dem Radstand von 1.677 mm und dem 150er Vorderreifen bedeuten aber auch, dass die Rocket 3 R nicht das agilste Bike ist und sich vor allem träger verhält, als die Diavel V4. Zwar immer noch respektabel für ein solches Kaliber, doch auf kurviger Strasse klar unterlegen.

Hier spielt die Diavel V4 ihre Vorteile in Form des geringeren Gewichts und der supersportlichen Bereifung in der Front aus. Tatsächlich überrascht es, wie agil und Naked Bike ähnlich sich der Teufel aus Bologna bewegen lässt - und das trotz des gewaltigen 240er Hinterreifens. Der Pirelli Diablo Rosso 3, sowie die hochwertigen Fahrwerkskomponenten verrichten also wahrlich gute Arbeit, die es beim Antritt des Granturismo V4 auch benötigt. Im Vergleich zur Rocket 3 R will die Ducati gedreht werden, was mit einer brachialen Beschleunigung belohnt wird. 168 PS sind und bleiben 168 PS! Somit muss sich auch der Fahrer vor ungewünschten Fotos der Streckenkontrolle hüten, denn die Diavel V4 treibt zu immer mehr Tempo und Schräglage - geil, aber gefährlich für das Geldbörserl!

Triumph Rocket 3 R Chrome und Ducati Diavel V4
Zwei absolute Blickfänge mit klaren Unterschieden!

Fazit: Ducati Diavel V4 vs. Triumph Rocket 3 R Chrome

Zwei Poser-Eisen, die so viel mehr können, als nur gut aussehen. Rocket 3 R Chrome und Diavel V4 punkten beide mit grossartigen Motoren und überraschend einfacher Fahrbarkeit, doch sind gleichzeitig sehr verschieden. Die Triumph kann mehr als faszinierender Cruiser gesehen werden, der sich durch seinen unglaublichen Motor definiert und ein grossartig funktionierendes Paket darum schnürt. Die Ducati hingegen richtet sich an all jene, die ein potentes Power Naked Bike mit gewissem Komfort und Entspannung suchen, aber dennoch mächtig anrauchen wollen. Für die Entscheidung sollte man also entweder bereits wissen was man will, oder ganz einfach beide Probe fahren. Wir empfehlen Zweiteres!

Fazit: Triumph Rocket 3 R 2023

Trotz ihres Gewichts und den gewaltigen Ausmassen überrascht die Triumph Rocket 3 R mit gutmütigem und einfachem Fahrverhalten. Das Highlight dieser Maschine ist klar der unglaubliche 2,5 Liter grosse Dreizylinder. Schub in jeder Lebenslage und sehr viel Emotion steht hier am Programm. An Fahrwerk und Bremsen wurde zum Glück auch nicht gespart, weshalb die Rocket 3 R ein faszinierendes Paket für Drehmoment-Jünger darstellt.


  • bärenstarker Motor
  • neutrales Fahrverhalten
  • bequeme Ergonomie
  • viel Elektronik
  • kräftige Bremsen
  • stabiles Fahrwerk
  • ein rundum faszinierendes Motorrad
  • wenig Schräglagenfreiheit

Fazit: Ducati Diavel V4 2023

Mit der neuen Diavel V4 bringt Ducati ein absolutes Premium Naked Bike auf den Markt, auf das seine Besitzer sehr stolz sein werden. In allen Aspekten vereint sie Performance mit Alltagstauglichkeit und überraschend hoher Zugänglichkeit. Die Ausstattung zeigt sich komplett, die Verarbeitung hochwertig und der Auftritt einmalig. Alles was es braucht, ist das nötige Kleingeld.


  • grossartiger Granturismo V4 Motor
  • toll abgestimmtes Fahrwerk
  • kräftige Bremsen
  • umfangreiches Elektronikpaket
  • bequeme Ergonomie
  • niedriger Verbrauch
  • einzigartiger Auftritt
  • Motorlauf unter 2.500 Umdrehungen
  • Bedienung des Tempomat könnte intuitiver sein

Bericht vom 09.04.2023 | 34'995 Aufrufe

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