Moderne Klassiker! Honda CB650R vs. Suzuki SV650 Vergleich 2023

Zwei Dauerbrenner treten an

Sie zählen zu absoluten Bestsellern und behaupten sich seit Jahren in ihrer Klasse: Die CB650R und die SV650. Wie schneiden sie im direkten Vergleich ab? Hier die Antwort!

Zwar weisen die Honda CB650R und Suzuki SV650 klare Unterschiede auf, doch teilen sie dasselbe Schicksal: Beide Modelle haben nun neue Reihenzweizylinder-Geschwister (Hornet 750 und GSX-8S) zur Seite gestellt bekommen. Dennoch präsentieren sich als famose Wahl für Naked Bike Fans.

Honda CB650R und Suzuki SV650 im Preisvergleich

LandHonda CB650RSuzuki SV650
Deutschland9.490 €8.190 €
Österreich8.890 €7.050 €
Schweiz9.790 €7.295 €

Preise Stand April 2023

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Die CB650R - der Oldschool Reihenvierzylinder

Wie bereits erwähnt: Die Naked Bike Mittelklasse wird im Jahr 2023 von Reihenzweizylindern dominiert. Da wirkt die CB650R auf den ersten Blick ein wenig wie ein Dinosaurier. Denn in ihr schlummert ein seidenweicher Reihenvierzylinder mit 649 ccm Hubraum. Er drückt amtliche 95 PS bei 12.000 Umdrehungen und 63 Nm Drehmoment bei 9.500 Umdrehungen auf die Strasse und ist somit auch A2-tauglich. Die Daten verraten bereits das Verhalten des Aggregats: Will man das Meiste aus ihm herausholen, braucht es hohe Drehzahlen. Zwar wird das mit fantastischem Sound belohnt, doch es ist ein Fahrerlebnis, das man einerseits wollen muss und das andererseits heutzutage selten geworden ist.

Die SV650 - der bewährte V2

Ganz anders verhält sich der V2 der Suzuki. Ein altbewährter Kollege, mit dem schon unglaublich viele Motorradfahrer in ihrer Karriere zu tun hatten. Aus 645 Kubik schöpft er 73 PS bei 8.500 U/min und 64 Nm bei 6.800 Umdrehungen. Auch wenn die Leistung geringer ausfällt, liegt sie deutlich früher an und hilft somit zu kräftiger Beschleunigung aus der Kurve. Zwar muss der Motor nicht bis in den Begrenzer gedreht werden, der kernige V2-Sound lädt aber gerne dazu ein. Typisch für dieses Motorenkonzept kommt das Suzuki Aggregat mit untertourigen Drehzahlen innerorts nicht so gut zurecht wie der Honda Vierzylinder. Doch einmal daran gewöhnt, stellt das keine Schwierigkeiten dar.

Elektronisch sind beide Bikes nicht am aktuellsten Stand

Selbst in der unteren Mittelklasse halten hochwertige Elektroniksysteme inzwischen Einzug. Sowohl die Honda als auch die Suzuki sind aber eher vom älteren Schlag. Auf beiden Modellen verbaut man klassische LC-Displays, die auch in ihrer Leserlichkeit nicht mehr von höchster Güte sind. Fahrmodi sucht man vergebens, Traktionskontrolle bietet nur die Honda. Zudem wirkt die CB650R mit ihrer vollständigen LED-Beleuchtung beinahe modern, denn Suzuki setzt ausschliesslich auf Halogen-Lamperl.

Wirkt sich das auf die Fahrbarkeit der beiden Naked Bikes aus? Nicht wirklich. Klar ist man in brenzlichen Situationen immer über mehr elektronische Helferlein glücklich, doch mehr Elektronik bedeutet in der Regel mehr Gewicht und mehr potentielle Fehlerquellen. Ausserdem: Aufgrund geringerer Ausstattung bleiben die Motorräder preislich attraktiv.

Honda CB650R punktet mit stabilem Fahrverhalten

Mit einem fahrbereiten und von uns gemessenem Gewicht von 206 Kilogramm zählt die CB650R bestimmt nicht zu den Leichtgewichten ihrer Klasse, das Gesamtpaket bleibt aber zugänglich. Auf der 810 mm hohen Sitzbank findet man einen sicheren Stand am Boden, während der Lenker in der genau richtigen und klassischen Naked Bike Position angebracht ist. Während der Fahrt bietet das am Federbein in der Federvorspannung einstellbare Fahrwerk einen fairen Kompromiss und Sportlichkeit. Auf der Landstrasse versprüht sie ein sehr stabiles Fahrverhalten, das aber nicht als das agilste bezeichnet werden kann.

Suzuki SV650 wirkt im Vergleich agiler

Ganze 201 Kilogramm brachte die vollgetankte SV650 auf unsere Waage - nur geringfügig weniger als die Honda. Dennoch gibt sie während der Fahrt einen quirligeren Eindruck ab. Einerseits liegt das an der durch das Motorenkonzept bedingten schmalen Baubreite, die mit einer niedrigen Sitzhöhe von 785 mm kombiniert wird. Andererseits verfügt die Suzuki über den schmäleren 160er Hinterreifen, der zwar in der Optikwertung verliert, dafür aber in der Wendigkeit punktet. Auch die SV650 bietet lediglich eine Einstellung der Federvorspannung am Federbein, doch auch hier hat man ein Mittel zwischen Komfort und Sportlichkeit gefunden. Für ein noch handlicheres Fahrverhalten wäre lediglich ein breiterer Lenker wünschenswert.

Suzuki SV650 vs. Honda CB650R
Beim Thema Fahrverhalten schenken sich die beiden Bikes wenig. Honda zeigt sich stabil, Suzuki wendig.

Optik und Anmutung auf beiden Naked Bikes hoch

Japanische Motorräder: Egal wie günstig sie sind - man kann eine gewisse Verarbeitung erwarten. Weder Honda noch Suzuki enttäuschen, auch wenn klare Unterschiede sichtbar werden. Die CB650R macht einen super edlen Eindruck und paart elegante Optik mit hochwertiger Haptik. Die SV650 präsentiert sich in dem Kapitel bodenständiger. Die Bedienelemente sind funktional und das Finish ist an manchen Ecken und Enden - wie zum Beispiel der Kastenschwinge - nicht ganz so gefällig. Dafür ist der in Fahrzeugfarbe lackierte Gitterrohrrahmen ein wahrer Augenschmaus und wird von den rot lackierten Felgen hübsch kontrastiert.

Fazit: Honda CB650R vs. Suzuki SV650

In Sachen Fahrbarkeit und Zugänglichkeit schenken sich Honda CB650R und Suzuki SV650 wenig. Der Hauptunterschied liegt im Motorenkonzept. Der V2 der Suzuki bietet bereits ab niedrigen Drehzahlen viel Schub und braucht nicht in den Drehzahlbegrenzer gedreht zu werden. Genau gegenteilig arbeitet der Reihenvierzylinder der Honda: Je höher die Motorenumdrehung, desto grösser das Spektakel. Somit braucht es auch zwei unterschiedliche Fahrweisen auf diesen Bikes. Dass beide Konzepte funktionieren, zeigen die Verkaufszahlen und die Bauzeit der beiden Naked Bikes. Welche es werden soll, kann nur die persönliche Präferenz, sowie eine Probefahrt entscheiden.

Fazit: Suzuki SV 650 2023

Die Suzuki SV650 ist ein wahrer Klassiker in ihrer Klasse. Der Motor kann auch im Jahr 2023 noch als Glanzstück bezeichnet werden. Das Fahrwerk macht einen soliden, unaufgeregten Eindruck, die Bremse erfordert Handkraft, damit nicht etwa unerwartet überbremst werden kann. Die Optik ist einerseits zeitlos, andererseits an einigen Komponenten wirklich schon etwas veraltet.


  • Souveränes V2-Triebwerk mit Charakter
  • stabiles Fahrwerk
  • bequeme Sitzposition
  • einfaches Handling, zeitlose Optik
  • schmaler Lenker
  • ausser ABS keine Elektronik an Bord
  • Armaturen mässig ablesbar

Fazit: Honda CB650R 2023

Hondas CB650R beweist hervorragend, dass auch Vierzylinder Naked Bikes mit wenig Hubraum auf der Landstrasse ein wahrer Quell der Freude sind. Die Motorabstimmung gibt genügend Druck aus der Spitzkehre und belohnt nach kurzer Wartezeit mit herrlichem Vierzylinder-Kreischen. Die Fahrwerkskomponenten bieten dabei einen soliden Spagat zwischen Alltag und Sportlichkeit.


  • drehfreudiger Motor
  • angemessene Leistung
  • sportliche Sitzposition
  • breiter Lenker
  • komfortabel für den Alltag
  • etwas träge
  • Display funktionell, aber nicht aufregend

Bericht vom 19.04.2023 | 23'042 Aufrufe

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