Yamaha MT-10 SP: Vielseitiges Powernakedbike mit Top-Fahrkomfort

Erlebe Fahrspass pur: Yamaha MT-10 SP im Test

Im Juni 2023 hatten wir die Gelegenheit, die Yamaha MT-10 SP auf den 1000PS Bridgestone Trackdays zu testen. Das Powernakedbike verspricht eine perfekte Balance zwischen Fahrkomfort und Sportlichkeit. Doch hält die MT-10 SP, was sie verspricht? Wir haben das Motorrad auf Herz und Nieren getestet und sind begeistert von den Ergebnissen. In diesem Artikel erfährst du alles, was du über die Yamaha MT-10 SP wissen musst und warum dieses Motorrad so besonders ist.

Im Juni 2023 fand auf dem Slovakiaring das Testevent der 1000PS Bridgestone Trackdays statt. Wir nutzten die Bühne wieder für einige Tests. Die aktuelle Ausbaustufe der MT-10SP fehlt noch in unserem Testarchiv - insofern freuten wir uns ganz besonders auf den Test. Beim Test auf der Rennstrecke wurde jedoch rasch klar: Das hier ist ein Nakedbike für die Landstrasse. Sie ist kein verkappter Supersportler, sondern ein gut gemachtes Motorrad für lange Touren und herzhafte Ausfahrten.

Eine der Schwächen des Motorrads auf der Rennstrecke ist die inaktive und gemütliche Sitzposition, die beim Rennstreckenausflug ein wenig zu komfortabel wirkt. Auch die Front des Motorrads wirkt optisch etwas bummelig. Die Bremse ist zwar gut, wirkt aber an einem Topmodell wie der MT-10 SP trotzdem nicht edel genug. Hier wäre noch mehr möglich.

Doch das Motorrad hat auch viele Stärken, welche auch auf der Rennstrecke glänzen. Der Fahrkomfort ist richtig toll und die Balance zwischen Sportlichkeit, Praxistauglichkeit und Fahrkomfort ist ganz grosses Kino. Das Ansprechverhalten des Motors ist traumhaft und das Fahrwerk ist sensibel und praxistauglich. Der hochwertige Rahmen samt prächtiger Schwinge ist ein weiteres Highlight. Die Sitzposition ist wunderbar entspannt und der Sound des Motorrads ist cool, aber nicht nervig. Insgesamt ist die MT-10 SP ein echtes Nakedbike. In manchen Situationen erfreut man sich über die entspannte Sitzposition, in anderen Situationen wieder hätte man gerne ein direkteres Gefühl für die Front und mehr Dynamik im Sattel. Doch am Ende des Tages ist es beeindruckend wie gut dieses komfortable Motorrad auf der Strecke fährt.

Das Fazit des Tests fällt positiv aus. Die MT-10 SP ist ein wunderbar gemachtes Nakedbike mit den richtigen Zutaten an den richtigen Stellen. Es fährt komfortabel und kann bei Bedarf richtig schnell werden. Grundsätzlich ist es als Landstrassenmotorrad konzipiert, macht aber auch bei einzelnen Trackdays Spass.

Werfen wir nun einen Blick auf die technischen Daten des Motorrads. Der Hubraum beträgt 998 cm³ und die Bohrung x Hub misst 79,0 × 50,9 mm. Die Verdichtung liegt bei 12,0 : 1. Die Leistung beträgt 122,0 kW (165,9 PS) bei 11.500/min und das Drehmoment liegt bei 112,0 Nm bei 9000/min. Der Kraftstoffverbrauch beträgt laut Hersteller 6,83 L/100 km und die CO2-Emission liegt bei 159 g/km. Die Reifen haben die Grössen 120/70ZR17 vorn und 190/55ZR17 hinten. Die Gesamtlänge beträgt 2.100 mm, die Gesamtbreite 800 mm und die Gesamthöhe 1.165 mm. Die Sitzhöhe liegt bei 835 mm, der Radstand bei 1.405 mm und die Bodenfreiheit bei 135 mm. Das Gewicht des Motorrads, fahrfertig und vollgetankt, beträgt laut Yamaha 214 kg und der Tankinhalt fasst 17 L. Der Öltankinhalt beträgt 4,90 L.

Insgesamt ist die Yamaha MT-10 SP ein gelungenes Nakedbike mit einigen Schwächen, aber vielen Stärken. Wer auf der Suche nach einem komfortablen und dennoch sportlichen Motorrad ist, sollte die MT-10 SP auf jeden Fall in Betracht ziehen.

Yamaha MT-10 SP - Fahreindrücke

Das Fahrverhalten der Yamaha MT-10 SP kann insgesamt als sehr gut bezeichnet werden. Die Bremse ist angenehm zu dosieren, auch wenn der Druckpunkt auf der Rennstrecke etwas zu weich war. Die Wirkung der Bremse vorne ist gut, aber für ein Topmodell könnte man noch schärfere und edlere Teile erwarten. Die Schräglagenfreiheit ist ausreichend, auch wenn es auf der Rennstrecke Nakedbikes mit mehr Schräglagenfreiheit gibt. Die Stabilität in schnellen Kurven ist richtig gut und auch in engen Kurven spendet das Fahrwerk viel Vertrauen. In Wechselkurven bleibt das Motorrad super stabil und präzise. Auch die Stabilität beim Bremsen und auf der Zielgeraden ist sehr gut. Das Motorrad bietet einen herrlichen Kompromiss zwischen einem tollen Fahrkomfort und sportlichen Fahrleistungen. Das neue elektronische Fahrwerk ist sehr einfach in der Handhabung und bietet viele Einstellmöglichkeiten. Die Schaltung ist sehr präzise und der Quickshifter funktioniert sehr gut.

Das Ansprechverhalten des Motors ist traumhaft und der Übergang zwischen Last und Schiebe ist makellos. Der Durchzug des Motors ist besser als früher und der Drehmomentverlauf angenehm. In den meisten Situationen wirkt das Motorrad punktgenau dimensioniert, auch wenn es im direkten Vergleich zu anderen Powernakedbikes ab Tempo 200 zurückfällt. Der Motor im Schiebebetrieb ist perfekt und die Regelung der Traktionskontrolle sehr hochwertig. Die Einstellmöglichkeiten der Traktionskontrolle sind praxistauglich und einfach einstellbar. Die Wheely Kontrolle Regelung funktioniert auch auf der Rennstrecke wunderbar.

Insgesamt bietet die Yamaha MT-10 SP ein tolles Fahrverhalten und überzeugt mit vielen Stärken. Das Motorrad ist für die Landstrasse gemacht und bietet einen richtig guten Fahrkomfort. Die tollen Fahrleistungen auf der Rennstrecke überraschen und überzeugen. Diese riesige Bandbreite geht auf das Konto vom hochwertigen Fahrwerk und vom Chassis. Wer auf der Suche nach einem vielseitigen Nakedbike ist, sollte die MT-10 SP auf jeden Fall in Betracht ziehen.

Yamaha MT-10 SP - Erfahrungen in der Praxis

Die Yamaha MT-10 SP ist ein praxistaugliches Motorrad, das mit vielen Komfortmerkmalen überzeugt. Die Haptik der Schalter und Bedienelemente ist insgesamt sehr gut, auch wenn einige Leute das Handrad für die Menüführung nicht mögen. Im Test war das Handrad jedoch praxistauglich und die Erreichbarkeit der Schalter ist sehr gut. Die Bedienlogik ist einfach und die aufrechte Sitzposition bietet einen angenehmen Kniewinkel, auch für grosse Piloten. Der Kniewinkel ist angenehm im Vergleich zur R1, auch wenn man etwas Schräglagenfreiheit verliert. Der Fahrkomfort wird dadurch jedoch deutlich gesteigert. Der Windschutz ist bei diesem Nakedbike nicht vorhanden, die futuristische Front ist ein reines Designobjekt. Das Fahrwerk ist richtig gut und die MT-10 SP ist ein grossartiges Tourenmotorrad, das mit ein paar Handgriffen im Bordmenü zu einem Trackday Bike wird. Die Sitzbank ist auf der Landstrasse OK, für die Rennstrecke jedoch etwas zu weich. Die Handkraft und Dosierbarkeit der Kupplung sind angenehm und die Haptik der Hebel ist sehr gut. Insgesamt ist die Yamaha MT-10 SP ein praxistaugliches Motorrad, das mit vielen Komfortmerkmalen überzeugt.

Yamaha MT-10 SP - Was muss noch besser werden?

Obwohl die Yamaha MT-10 SP ein tolles Motorrad ist, gibt es dennoch einige Punkte, die verbessert werden könnten. Die Front des Motorrads wirkt optisch etwas bummelig und könnte etwas schlanker gestaltet werden. Auch der Druckpunkt der Bremse ist etwas zu weich, obwohl die MT-10 SP Stahlflexleitungen montiert hat. Hier könnte eine schärfere und edlere Bremse Abhilfe schaffen, möglicherweise reichen jedoch auch aggressivere Beläge.

Yamaha MT-10 SP - Ausstattung und Features

Die Yamaha MT-10 SP ist ein Powernakedbike, das mit einer umfangreichen Ausstattung und vielen Features überzeugt. Die serienmässige Ausstattung umfasst eine 12V-Steckdose im Cockpit, jedoch keine Handy Connectivity oder USB-Anschlüsse. Der Verbrauch des Motorrads liegt bei 6,8 Litern auf 100 km und die Reichweite beträgt laut Yamaha 248 km. Der CO2-Ausstoss wurde im Vergleich zum Vorgängermodell verbessert und liegt bei 159 g/km. Die Bedienung des Cockpits erfolgt über ein kleines Handrad am rechten Lenkerende und einen Wippenschalter am linken Lenkerende.

Das Motorrad bietet das weltweit erste elektronisch gesteuerte Öhlins-Federbein mit Spool Valve System. Dieses System ermöglicht eine wesentlich grössere Bandbreite präziser Einstellungen und bietet drei semi-aktive sowie drei manuelle Stufen für mehr Kontrolle und ein wirklich begeisterndes Fahrerlebnis. Der CP4-Motor mit 998 cm3 ist EU5-konform und leistungsstärker als im Vorgängermodell. Die ungleichmässige Zündfolge der Crossplane-Anordnung sorgt für den charismatischen Sound. Das aktuelle Modell verfügt zudem über ein genau abgestimmtes System mit grösseren Lufteinlasskanälen und tankmontierten Akustikverstärkungsgittern, deren sonores Röhren beim Gasgeben für Glücksgefühle sorgen. Das neue Spool Valve System im Öhlins-Fahrwerk spricht super an und bietet ein harmonisches Fahrgefühl.

Das Preisniveau der Yamaha MT-10 SP liegt in Deutschland bei rund 19.000 Euro, in Österreich inklusive Nova bei 23.000 Euro und in der Schweiz bei rund 20.000 CHF.

Im Vergleich zum Vorgänger

Die Yamaha MT-10 SP hat im Vergleich zum Vorgängermodell viele Neuigkeiten zu bieten. Das hochwertige Ride by Wire System sorgt für ein richtig gutes Ansprechverhalten und einen geringeren Verbrauch. Mit 166 PS bietet das Motorrad auch mehr Leistung als der Vorgänger. Das Drehmoment wurde zwischen 4000 und 8000 Umdrehungen erhöht, was für eine bessere Beschleunigung sorgt. Die 6-Achsen IMU bietet eine präzisere Regelung der Traktionskontrolle und des ABS. Das neue elektronische Fahrwerk auf Basis der Spool Valve Technik von Öhlins ist richtig gut und bietet eine grössere Bandbreite präziser Einstellungen. Der neue Quickshifter verfügt über eine richtig gute Blipperfunktion und erleichtert das Schalten.

Insgesamt ist die Yamaha MT-10 SP ein Motorrad, das viele Emotionen weckt. Man fühlt sich entspannt, voller Vertrauen und angriffslustig auf diesem Bike. Die wichtigste Eigenschaft der MT-10 SP ist ihre Vielseitigkeit. Sie ist ein richtig gutes Nakedbike, das sich sowohl auf der Landstrasse als auch auf der Rennstrecke wohl fühlt. Die Nähe zur R1 merkt man ihr in Sachen Komfort und Praxistauglichkeit nicht an. Die MT-10 SP fährt komfortabel, einfach und einfach richtig gut. Auf der anderen Seite kann sie durch das hochwertige Chassis und die richtig gute Elektronik auch sehr sportlich gefahren werden. Ein sehr guter und praxistauglicher Kompromiss.

Der geilste Moment beim Test war, als wir bei den Videoaufnahmen relativ lange Turns fuhren. Im Sattel der MT-10 SP sitzt man oben wie auf einem gemütlichen Tourenbike. Doch ganz nebenbei wedelt man mit der Maschine durch die Radien und schleift die Knee-Pads an. Schnelles Fahren geht mit der MT-10 SP einfach super leicht von der Hand und kostet kaum Kraft. Insgesamt ist die Yamaha MT-10 SP ein Motorrad, das Fahrspass und Vielseitigkeit vereint und für viele unvergessliche Momente sorgt.

Alternativen zur Yamaha MT-10 SP

Wenn man auf der Suche nach einer Alternative zur Yamaha MT-10 SP ist, wird es schwer, ein Motorrad zu finden, das eine ähnlich gute Balance zwischen Fahrkomfort, Praxistauglichkeit und Speed bietet. Andere Powernakedbikes haben oft einen radikaleren Ansatz, der zwar spektakulär und in manchen Situationen super ist, aber das gemütliche Dahinbummeln nicht so gut gelingt wie bei der MT-10 SP. Auf der anderen Seite verliert die MT-10 SP gegen die radikaleren Powernakeds erst bei sehr hohen Geschwindigkeiten, wo ein paar PS fehlen. Wer jedoch auf der Suche nach einer Alternative ist, könnte sich beispielsweise die neue Aprilia Tuono V4 1100 oder die SuperDuke ansehen.

Fazit: Yamaha MT-10 SP 2023

Die MT-10SP ist ein wunderbar gemachtes Nakedbike. Es hat an den genau richtigen Zutaten an den richtigen Stellen platziert. Es fährt komfortabel und wird bei Bedarf richtig schnell. Grundsätzlich ist es als Landstrassenmotorrad konzipiert, macht bei einzelnen Trackdays aber trotzdem Spass.


  • Richtig toller Fahrkomfort
  • Tolle Balance zwischen Sportlichkeit, Praxistauglichkeit und Fahrkomfort
  • Traumhaftes Ansprechverhalten von Motor
  • Sensibles und praxistaugliches Fahrwerk
  • hochwertiger Rahmen samt prächtiger Schwinge
  • Wunderbar entspannte Sitzposition
  • cooler aber nicht nerviger Sound
  • ein echtes Nakedbike
  • Beim Rennstreckenausflug wirkt das Motorrad in letzter Konsequenz ein wenig zu komfortabel - das liegt an der inaktiven und gemütlichten Sitzposition
  • die Front wirkt optisch etwas bummelig
  • Die Bremse ist gut, wirkt an einem solchen Topmodell aber trotzdem unterdimensioniert - da geht noch mehr

Bericht vom 26.06.2023 | 41’685 Aufrufe

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