Triumph Speed Triple 1200 RS vs. Yamaha MT-10 SP Vergleich

Kampf der Power-Nakeds

Die Bandbreite an aktuellen Powernakedbikes ist gewaltig. Die Speed Triple RS sowie die MT-10SP sind 2 besonders faszinierende Exemplare. Welche ist besser? Wir klären beim Showdown am Slovakiaring!

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Im direkten Vergleich der technischen Daten zwischen der Triumph Speed Triple 1200 RS 2023 und der Yamaha MT-10 SP 2023 lassen sich doch einige Unterschiede feststellen. Die Speed Triple verfügt über einen 3-Zylinder-Motor mit einem Hubraum von 1160 ccm, während die MT-10 SP mit einem 4-Zylinder-Motor und einem Hubraum von 998 ccm auskommen muss. Die Leistung der Speed Triple liegt bei mittlerweile klassenüblichen 180 PS, während die MT-10 SP mit 166 PS etwas darunter liegt. Im Vergleich zu einer BMW M 1000 RR aber auch zu einer Ducati Streetfighter V4 S fehlen nochmal jede Menge Pferde. Wie dramatisch ist der Unterschied in der Praxis? Wir prüften am Slovakiaring nach.

Beide Motorräder verwenden hochwertige Upside-Down Gabeln, wobei die Triumph eine Öhlins 43 mm NIX30-Gabel und die Yamaha eine semiaktive Öhlins Gabel montiert hat. Der Federweg beträgt bei beiden Modellen 120 mm. Das Fahrwerk der Speed Triple verfügt über ein klassisches mechanisches Layout, das von Öhlins geliefert wird und eine Einstellbarkeit der Druckstufe, der Federvorspannung und der Zugstufe bietet. Die MT-10 SP hingegen verwendet ein semiaktives Fahrwerk von Öhlins, das ebenfalls Druckstufe, Federvorspannung und Zugstufe einstellbar ist, aber zusätzlich eine automatische Dämpfungsanpassung je nach Fahrzustand ermöglicht.

Der Radstand der Speed Triple beträgt 1445 mm, während die MT-10 SP einen etwas kürzeren Radstand von 1405 mm aufweist. Die Sitzhöhe liegt bei 830 mm für die Speed Triple und 835 mm für die MT-10 SP. Das fahrbereite Gewicht der Speed Triple beträgt 198 kg, während die MT-10 SP etwas schwerer ist und 214 kg wiegt.

In Bezug auf den Tankinhalt bietet die Speed Triple 15,5 Liter, während die MT-10 SP einen etwas grösseren Tank mit einem Fassungsvermögen von 17 Litern hat. Trotzdem führt der geringere Verbrauch zu einer etwas höheren Reichweite von 276 km für die Speed Triple und 248 km für die MT-10 SP. Der CO2-Ausstoss kombiniert liegt bei 130 g/km für die Speed Triple und bei 159 g/km für die MT-10 SP. Beim Kraftstoffverbrauch kombiniert liegt die Speed Triple bei 5,6 l/100km und die MT-10 SP bei 6,83 l/100km.

Fahrkomfort und Leistung - Powernakedbikes im Vergleich

Die Yamaha MT-10 SP bietet eine beeindruckende Balance zwischen Sportlichkeit und Fahrkomfort. Dank ihres elektronischen Fahrwerks passt sie sich automatisch den Fahrsituationen an und sorgt für ein harmonisches Fahrgefühl. Die Sitzposition ist entspannt, sowohl für kurze Ausflüge als auch für längere Touren. Der Motor der MT-10 SP beeindruckt mit seinem makellosen Ansprechverhalten und liefert eine starke aber praxistaugliche Leistung. Mit 166 PS und 112 Nm Drehmoment bietet sie solide Fahrleistungen und ist für Landstrassen und kurvenreiche Strecken bestens geeignet. Auf der Rennstrecke wirkte sie auch immer toll motorisiert. Erst auf der ewig langen Zielgeraden am Slovakiaring war der Unterschied zu den noch stärkeren Powernakedbikes und auch zur Triumph spürbar. Ab Tempo 200 geht der MT-10SP ein wenig die Luft aus während die Speed Triple energischer nach oben orgelt.

Die Triumph Speed Triple 1200 RS hingegen wirkt leichtfüssig und quirlig. Ihr 3-Zylinder-Motor mit 180 PS und 125 Nm Drehmoment verleiht ihr eine beeindruckende Power, die sich insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten bemerkbar macht. Die Speed Triple ist ein Motorrad für echte Speedfreaks und überzeugt mit ihrer sportlichen Performance. Auf längeren Touren ist sie durch das insgesamt straffe Fahrwerk weniger komfortabel als die MT-10 SP, aber ihr charismatisches Erscheinungsbild und ihre Leistungsstärke machen sie zu einem echten traumhaften Nakedbike.

Fahrwerksqualität und Handling im Vergleich

Das Fahrwerk der Yamaha MT-10 SP ist ein semiaktives Fahrwerk von Öhlins. Es bietet mit dem neuen Spool Valve System eine hervorragende Regelung und sorgt für ein harmonisches Fahrverhalten. Das elektronische Fahrwerk passt sich automatisch an die Fahrsituationen an und bietet eine optimale Balance zwischen Komfort und Sportlichkeit. Die MT-10 SP ist auf der Landstrasse und auf der Rennstrecke gleichermassen gut zu handhaben.

Die Triumph Speed Triple 1200 RS verfügt über ein hochwertiges mechanisches Fahrwerk von Öhlins. Die einstellbare Upside-Down-Gabel vorne und das einstellbare Federbein hinten bieten eine präzise Dämpfung und ermöglichen eine sportliche Fahrweise. Das Fahrwerk der Speed Triple ist klar auf sportliche Performance ausgelegt und vermittelt ein direktes Feedback von der Strasse.

Die Überraschung: Im direkten Vergleich kamen nur die Vorteile des elektronischen Systems von Yamaha zum Vorschein - auf der anderen Seite waren keine Nachteile spürbar. Es war in jeder Fahrsituation gut eingestellt und spendete Vertrauen. Auf der anderen Seite wirkte es transparent und fühlt sich wie ein normales Fahrwerk an. Das neueste System von Öhlins ist ein toller Schritt nach vorne. Klar ist das hochwertige System der Triumph auch ein Genuss - doch im direkten Vergleich kann das Yamaha System die Vorteile des semiaktiven Systems wirklich voll ausspielen.

Die Bremsen - Triumph glänzt

Beide Modelle verfügen über hochwertige Bremssysteme. Die Triumph Speed Triple RS bietet sportlichere Bremsen, während die Yamaha MT-10 SP harmonischer abgestimmt ist. Beide Motorräder bieten eine gute Bremskraft, Dosierbarkeit und Bremsperformance in unterschiedlichen Fahrsituationen. Die edlen Stylemas von Triumph wirken in dieser Preisklasse angemessen. Wohingegen die Anlage von Yamaha einfach wenig Glanz versprüht und sich auch weniger sportlich anfühlt.

Eignung für unterschiedliche Fahrertypen und Fahrsituationen

Die Yamaha MT-10 SP eignet sich besonders für Fahrer, die eine sportliche Performance mit einem hohen Mass an Komfort und Alltagstauglichkeit kombinieren möchten. Ihr elektronisches Fahrwerk sorgt für ein angenehmes Fahrgefühl auf unterschiedlichen Strassenbedingungen. Die MT-10 SP ist ein Geheimtipp für Fahrer, die eine klassische Naked-Bike-Sitzposition bevorzugen und dennoch starke Fahrleistungen schätzen.

Die Triumph Speed Triple 1200 RS hingegen ist das ideale Motorrad für Speed-Liebhaber und Fahrer, die ein klassisches Naked-Bike mit einer atemberaubenden Leistung suchen. Mit ihrem leistungsstarken 3-Zylinder-Motor und ihrem sportlichen Fahrwerk bietet sie ein aufregendes Fahrerlebnis auf der Strasse und der Rennstrecke. Das Fahrwerk ist insgesamt straff abgestimmt. Sie ist auf längeren Touren weniger komfortabel als die breiter aufgestellte MT-10 SP.

Fazit

Sowohl die Yamaha MT-10 SP als auch die Triumph Speed Triple 1200 RS sind beeindruckende Motorräder in der Naked-Bike-Klasse. Die MT-10 SP punktet mit ihrem elektronischen Fahrwerk, das ein harmonisches Fahrgefühl auf verschiedenen Strassenbedingungen bietet sowie dem makellosen Motor. Die Speed Triple RS hingegen begeistert mit ihrer Leistungsstärke und sportlichen Performance. Im direkten Vergleich wirkt die Speed Triple RS edler, schöner und einfach schöner gestaltet. Ihr Design eckt nicht an, trotzdem ist sie ein exklusives Motorrad. Komischerweise erlaubt sie sich leichte Schwächen beim Ansprechverhalten vom Motor. Das wiegt insofern schwer, da in diesem Bereich die MT-10SP mit dem Ride-by-Wire System richtig gut ist. Bei der Testfahrt stiegen wir bei jedem Motorrad mit einem Grinsen wieder ab. Es ist schön zu sehen wie unterschiedliche die Bikes sind aber trotzdem irre Faszination bieten.

Technische Daten im Vergleich

EigenschaftTriumph Speed Triple 1200 RS 2023Yamaha MT-10 SP 2023
Zylinderzahl34
Taktung4-Takt4-Takt
Hubraum1160 ccm998 ccm
Bohrung90 mm79 mm
Hub60,8 mm50,9 mm
Leistung180 PS166 PS
U/min bei Leistung10750 U/min11500 U/min
Drehmoment125 Nm112 Nm
U/min bei Drehmoment9000 U/min9000 U/min
Verdichtung13,212
Aufhängung vorneTelegabel Upside-DownTelegabel Upside-Down
MarkeÖhlinsÖhlins
Durchmesser43 mm43 mm
Federweg120 mm120 mm
EinstellmöglichkeitDruckstufe, Federvorspannung, ZugstufeDruckstufe semiaktiv, Federvorspannung, Zugstufe semiaktiv
Aufhängung hintenEinarmschwingeZweiarmschwinge
MaterialAluminiumAluminium
FederbeinMonofederbeinMonofederbein
MarkeÖhlinsÖhlins
Federweg120 mm120 mm
EinstellmöglichkeitDruckstufe, Federvorspannung, ZugstufeDruckstufe semiaktiv, Federvorspannung, Zugstufe semiaktiv
BauartDoppelscheibeDoppelscheibe
Durchmesser320 mm320 mm
KolbenVierkolbenVierkolben
AufnahmeSchwimmsattelSchwimmsattel
Betätigunghydraulischhydraulisch
Technologieradial, Monoblockradial
Radstand1445 mm1405 mm
Sitzhöhe von830 mm835 mm
Gewicht fahrbereit (mit ABS)198 kg214 kg
Tankinhalt15,5 l17 l
Reichweite276 km248 km
CO2-Ausstoss kombiniert130 g/km159 g/km
Kraftstoffverbrauch kombiniert5,6 l/100km6,83 l/100km

Fazit: Yamaha MT-10 SP 2023

Die MT-10SP ist ein wunderbar gemachtes Nakedbike. Es hat an den genau richtigen Zutaten an den richtigen Stellen platziert. Es fährt komfortabel und wird bei Bedarf richtig schnell. Grundsätzlich ist es als Landstrassenmotorrad konzipiert, macht bei einzelnen Trackdays aber trotzdem Spass.


  • Richtig toller Fahrkomfort
  • Tolle Balance zwischen Sportlichkeit, Praxistauglichkeit und Fahrkomfort
  • Traumhaftes Ansprechverhalten von Motor
  • Sensibles und praxistaugliches Fahrwerk
  • hochwertiger Rahmen samt prächtiger Schwinge
  • Wunderbar entspannte Sitzposition
  • cooler aber nicht nerviger Sound
  • ein echtes Nakedbike
  • Beim Rennstreckenausflug wirkt das Motorrad in letzter Konsequenz ein wenig zu komfortabel - das liegt an der inaktiven und gemütlichten Sitzposition
  • die Front wirkt optisch etwas bummelig
  • Die Bremse ist gut, wirkt an einem solchen Topmodell aber trotzdem unterdimensioniert - da geht noch mehr

Fazit: Triumph Speed Triple 1200 RS 2023

Triumph hat mit der neuen Speed Triple 1200 RS ein unglaublich gutes Universaltalent hingestellt. Der Motor kann in tiefen Drehzahlen sehr gemütlich bewegt werden. Das Fahrzeug präsentiert sich bei Bedarf sehr zugänglich und schafft Vertrauen. Wer dem kompakt wirkenden Motorrad jedoch die Sporen gibt, erntet grausame Beschleunigung und harte Bremsleistung. Das Fahrwerk ist insgesamt recht straff - dadurch verliert sie ein wenig ihre Zugänglichkeit.


  • Unglaublich universell - fährt einfach im Stadtverkehr aber bei Bedarf auch sauschnell
  • drehfreudiger und leistungsstarker Motor
  • Kann bei Bedarf leise gefahren werden
  • Leichtes und kompaktes Fahrgefühl
  • Auch in schnellen Kurven stabiles Fahrverhalten
  • Starke Bremsen
  • Präzises Fahrverhalten
  • Wunderschöne Details
  • Zeitlose Eleganz
  • Lastwechselreaktionen bei tiefen Geschwindigkeiten
  • etwas zu geringer Lenkeinschlag
  • für grosse Menschen enger Kniewinkel
  • Auch im Track Modus zu defensive Traktionskontrolle
  • Vibrationen am Lenker

Bericht vom 13.07.2023 | 23'206 Aufrufe

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