CFMOTO 450 MT im Test: Leichtgewichtige Reiseenduro für A2-Fahrer

Preis-Leistungssieger oder lascher Kompromiss?

Die CFMOTO 450 MT ist ein günstiges, vielseitiges Leichtgewicht für A2-Führerscheinbesitzer. Sieben Tester haben sie auf den Bergstrassen Niederösterreichs und der Steiermark getestet und herausgefunden, ob die preiswerte Enduro auch in der Praxis überzeugt.

Werbung
powered by BMW CH
Mehr erfahren

CFMOTO 450 MT: Eine Allround-Enduro für Einsteiger und Gelegenheitsfahrer

Reiseenduros erfreuen sich grosser Beliebtheit und das aus gutem Grund. Sie bieten eine ausgewogene Kombination aus Langstreckenkomfort, Geländetauglichkeit und Fahrspass auf kurvigen Landstrassen. Doch nicht jeder hat das Budget für eine hochpreisige Maschine wie eine BMW GS oder KTM Adventure. Hier kommt die CFMOTO 450 MT ins Spiel, die sich preislich weit unter den Topmodellen einreiht. Wir haben die Maschine in Niederösterreich und der Steiermark auf Herz und Nieren getestet und die Meinung mehrerer erfahrener Testfahrer zusammengetragen.

Motor und Leistung – Solider Antrieb für die A2-Klasse

Die CFMOTO 450 MT ist mit einem 449 ccm-Reihen-Zweizylinder ausgestattet, der 42 PS bei 8500 U/min liefert. Für eine A2-Maschine ist das völlig ausreichend, und insbesondere Einsteiger oder weniger erfahrene Fahrer werden mit der Leistung gut zurechtkommen. Der Motor entfaltet seine Leistung linear und ist gut dosierbar.

Gregor äussert sich positiv über die Dosierbarkeit des Antriebs, kritisiert jedoch die Lastwechsel, die in jeder Drehzahllage spürbar sind. Diese ruckartigen Momente können bei anspruchsvollen Fahrern den Fahrspass mindern. Andererseits lobte er den Klang des Motors, der für ein Motorrad dieser Grösse erstaunlich aggressiv und präsent ist. Dieser Sound sorgt für emotionale Momente, die in dieser Preisklasse unerwartet sind.

Fahrwerk und Handling – Die 450 MT ist komfortabel, aber nicht perfekt

Das Fahrwerk der CFMOTO 450 MT ist ein Highlight in dieser Preisklasse. Mit einer in Zug- und Druckstufe einstellbaren USD-Gabel und einem in Federvorspannung und Zugstufe einstellbaren Monoshock-Federbein bietet sie eine Ausstattung, die man an vielen auch teureren Modellen vergeblich sucht. Auf den kurvigen Strassen in der Steiermark zeigte die Maschine, dass sie leicht und agil zu fahren ist. Besonders das für eine Reiseenduro geringe Gewicht von 196,5 kg spielt dabei eine grosse Rolle.

Allerdings empfinden einige Tester wie Arlo oder Ewald das Fahrwerk als zu weich für den forschen Ausritt. Gregor merkt an, dass die Maschine bei höherer Geschwindigkeit an Stabilität verliert. Dies liegt unter anderem an den langen Federwegen (200 mm vorne und hinten), die zwar für mehr Komfort sorgen, aber beim sportlicheren Fahren hinsichtlich der Präzision Grenzen aufzeigen.

Fahrendes Motorrad

Einen kleinen Augenblick bitte,
die technischen Daten werden geladen...

CFMOTO 450 MT Ergonomie und Sitzkomfort – Angenehm, mit Einschränkungen auf der Autobahn

Mit einer Sitzhöhe von 820 mm ist die CFMOTO 450 MT für Fahrer unterschiedlicher Körpergrössen gut zugänglich. Selbst grössere Fahrer fanden auf der Maschine eine angenehme Sitzposition. Die aufrechte Sitzhaltung und der breite Lenker sorgen für ein entspanntes Fahrgefühl, auch auf längeren Strecken, der Fahrer ist gut ins Fahrzeug integriert.

Ein Kritikpunkt, den Gregor äussert, ist die Position der Ausbeulung am Tank, an der er mit seinen Knien ansteht. Fahrer über 1,90 m könnten Schwierigkeiten haben, eine bequeme Position zu finden. Der Windschutz, der über ein verstellbares Windschild verfügt, wurde von den meisten Testern als ausreichend, aber nicht brillant beschrieben. Besonders bei höheren Geschwindigkeiten auf der Autobahn bietet das Windschild nur mässigen Schutz und erzeugt Verwirbelungen am Helm.

Bremsen – Der Schwachpunkt an der 450 MT?

In Bezug auf die Bremsen gab es unterschiedliche Meinungen. Während einige Tester wie z.B. Wolf und Poky die Bremsleistung als "voll in Ordnung" für ein A2-Bike beschrieben, gab es auch Kritikpunkte. Gregor bemerkt, dass der Bremshebel viel Leerweg hat und erst spät einen spürbaren Druckpunkt liefert. Zudem führt die Maschine beim längeren Bergabfahren zu rubbelnden Bremsvorgängen, die das Vertrauen in die Bremsanlage schwächen könnten. Insgesamt besteht hier wohl am meisten Verbesserungspotential, besonders wenn man die Maschine sportlicher bewegen möchte.

CFMOTO 450 MT Ausstattung – Viel Motorrad fürs Geld

Für ein Motorrad, das weniger als 7.000 Euro kostet, bietet die CFMOTO 450 MT eine beachtliche Ausstattung. Das TFT-Display ist klar ablesbar und zeigt alle wichtigen Informationen gut strukturiert an. Auch das verstellbare Windschild, das ABS und die Traktionskontrolle (die auf Knopfdruck deaktiviert werden können) sind in dieser Preisklasse nicht selbstverständlich. Die Verarbeitung der Bedienelemente wirkt an einigen Stellen etwas "billig", was jedoch angesichts des Preises verkraftbar ist.

Mit 200 mm Federweg und einer Bodenfreiheit von 220 mm bringt die CFMOTO 450 MT vermutlich auch gewisse Offroad-Qualitäten mit, im Detail haben wir uns das jedoch im grossen 1000PS Offroadtest angesehen.

CFMOTO 450 MT Fazit Landstrasse – Preis-Leistungsfavorit mit kleinen Schwächen

Die CFMOTO 450 MT ist eine ausgezeichnete Wahl für A2-Führerscheinbesitzer, die nach einer erschwinglichen und vielseitigen Reiseenduro suchen. Sie bietet ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und kann auf kurvigen Landstrassen aber auch auf Strassen von schlechterer Qualität überzeugen. Allerdings hat sie auch Schwächen, insbesondere in puncto Bremsen und Fahrstabilität bei höheren Geschwindigkeiten.Für Fahranfänger und Gelegenheitsfahrer, die ein preiswertes, gut ausgestattetes Motorrad suchen, ist die CFMOTO 450 MT eine klare Empfehlung. Für ambitionierte Fahrer, die nach Performance und Präzision suchen, gibt es allerdings bessere Alternativen auf dem Markt.

Hinweis: Das Fazit unten stammt aus dem letzten General-Test zur CFMOTO 450 MT.

Einheits-Klapphelm HJC RPHA 91 Carbon im Test

Bei diesem Test setzte die gesamte Crew auf den neuen HJC RPHA 91 Carbon. Dieser stellt sich als hochwertiger Klapphelm vor, der vor allem mit seinem geringen Gewicht im Vergleich zum regulären RPHA 91 punktet. Besonders hervorzuheben ist das grosse Sichtfeld, das für eine ausgezeichnete Rundumsicht sorgt ein echter Vorteil sowohl im Stadtverkehr als auch bei längeren Touren. Die Belüftungssysteme funktionieren tadellos, und das waschbare, antibakterielle Innenfutter trägt spürbar zum Tragekomfort bei, vor allem bei wärmeren Temperaturen. Der Helm erfüllt selbstverständlich die ECE 22.06 Norm und bietet somit einen aktuellen Sicherheitsstandard, während die Homologation als Jet- und Vollvisierhelm Flexibilität und Vielseitigkeit verspricht.

Das Designangebot ist breit gefächert und deckt unterschiedliche Geschmäcker ab, wobei der serienmässig enthaltene Pinlock-Einsatz das Beschlagen des Visiers effektiv verhindert. Der Ratschenverschluss ermöglicht ein schnelles und einfaches Schliessen und Öffnen, was im Alltag praktisch ist, jedoch nicht ganz das Sicherheitsniveau eines Doppel-D-Ring-Verschlusses bietet. Bei höheren Geschwindigkeiten, insbesondere auf der Autobahn, wird der Helm recht laut, was den Komfort auf langen Fahrten beeinträchtigen kann. Obwohl er leichter ist als der normale RPHA 91, ist er immer noch kein Leichtgewicht im klassischen Sinne. Insgesamt bleibt der HJC RPHA 91 Carbon eine gute Wahl für Motorradfahrer, die auf der Suche nach einem leichten und komfortablen Klapphelm mit vielseitigen Einsatzmöglichkeiten sind. Die Kombination aus gutem Sichtfeld, Belüftung und aktuellen Sicherheitsstandards macht ihn zu einem soliden Begleiter.

SPIDI Textixbekleidung als Austrüstung für den Reiseenduro Alltag

Für diejenigen unter euch, die sich für die beim Test getragene SPIDI Bekleidung interessieren, gibt es in den folgenden Zeilen eine detaillierte Auflistung.

Amelie & Gregor:

  • Net H2Out Jacke & Crossmaster H2Out Hose: Sommerjacke mit Mesh-Anteil und herausnehmbarer Membran für Flexibilität bei verschiedenen Wetterlagen. Die Crossmaster-Hose bietet Belüftungsöffnungen an den Oberschenkeln.
  • Seamless Kompressions-Shirt & Leggings: Nahtlose Funktionswäsche für hohen Tragekomfort unter der Schutzkleidung.
  • Rückenprotektor (Warrior Dame bei Amelie, Compact Warrior 510 bei Gregor): Schützen den Rücken individuell angepasst per Klett.
  • SPIDI NEO-S LADY Schuhe (Amelie) und SPIDI X-GT-Handschuhe (Gregor): Komfortable Tourenausrüstung.

Ewald:

  • SPIDI Frontier Jacke & Hose: Flexible, leichte Sommerbekleidung mit grossen Belüftungsöffnungen, aber ohne Wasserdichtigkeit.
  • X-GT-Handschuhe, Kompressionswäsche, Compact Warrior 510 Protektor & Warrior Chest: Schutz und Komfort bei langen Touren.

Patrick & Valentin:

  • Super Net Tex Jacke & Protektoren (Compact Warrior 510 & Warrior Chest): Leichte Schutzschicht mit direkt am Körper befestigten Protektoren für optimalen Sitz.
  • Patrick: Enduro Pro Jacke (mit abnehmbaren Ärmeln); Valentin: 3L Shell H2Out Jacke (wasserdicht, mit Belüftungsöffnungen).

Vauli:

  • Tech Armor Tex Jacke & SoftShell Mission-T Jacke: Die Tech Armor trägt Protektoren direkt am Körper, ergänzt durch die wärmende und flexible Mission-T Softshell-Jacke.
  • Crossmaster H2Out Hose mit grossen Belüftungsöffnungen.
  • Kompressionswäsche & G-Warrior Handschuhe: Schutz und Komfort für lange Fahrten.

Als Unterbekleidung trugen alle Tester nahtlose Funktionswäsche für hohen Komfort und angenehmes Körpergefühl.

Fazit: CFMOTO 450MT 2024

Die CFmoto 450MT überzeugt als leichtes und komfortables Motorrad für Reiseenduristen, die ein ausgewogenes Verhältnis von Grösse und Gewicht suchen. Sie bietet einen zufriedenstellende Motorleistung für Offroad-Einsätze. Die Verarbeitung und Optik sind überzeugend, und die Leistungsentfaltung des Motors ist linear und gut dosierbar. Kleinere Kritikpunkte betreffen das Fahrwerk, das bei intensiver Beanspruchung an seine Grenzen stösst. Insgesamt bietet die CFmoto 450MT ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und ist eine attraktive Wahl für Fahrer, die eine verlässliche und gut ausgestattete Enduro suchen.


  • Leicht und komfortabel für Reiseenduro-Einsätze
  • Gute Verarbeitungsqualität und ansprechende Optik
  • Ausreichende Motorleistung für Offroad-Einsätze
  • Attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Fahrwerk stösst bei intensiver Beanspruchung an seine Grenzen
  • Kleinere Mängel wie nicht klar definierter Drehzahlbegrenzer und leichte Lastwechselreaktionen

Bericht vom 14.10.2024 | 11’448 Aufrufe

Empfohlene Berichte

Pfeil links Pfeil rechts