Moto Guzzi V85TT – Retro-Charme trifft Reise-Lust

Die Moto Guzzi V85 TT vereint Retro-Charme mit robustem Adventure-Design und schafft damit einen unverwechselbaren Look, der sofort ins Auge fällt. Ihre klassischer Rundscheinwerfer mit integriertem LED-Tagfahrlicht in Form des Moto Guzzi-Adlers sorgen für einen hohen Wiedererkennungswert. Die klaren, kräftigen Linien der Tankverkleidung und des Rahmens strahlen Stabilität aus und unterstreichen den robusten Enduro-Anspruch der Maschine. Die auffälligen Speichenräder und die hohe Auspuffführung erinnern an klassische Rallye-Motorräder und runden das Design ab. Das 5-Zoll-TFT-Display fügt moderne Akzente hinzu, während die Farbgebung in lebendigen Tönen mit kontrastierenden Grafiken einen frischen, dynamischen Eindruck hinterlässt. Mit ihrem einzigartigen Stil führt die V85 TT Retro-Optik und modernen Anspruch zusammen und sticht im Reise-Enduro-Segment deutlich hervor..

Der luftgekühlte V2-Motor der V85 TT leistet 80 PS bei 7750 U/min und vermittelt das typische Moto-Guzzi-Fahrgefühl. Der Motor vibriert, brummt und verleiht dem Bike eine besondere Dynamik, die die meisten Testfahrer als charmant und charakterstark empfanden. Besonders beeindruckend ist der satte Sound, der sofort eine emotionale Verbindung zum Motorrad schafft. Die Kraftentfaltung im unteren Drehzahlbereich ist angenehm, sodass die Maschine sich ideal für entspanntes Tourenfahren eignet. Im oberen Drehzahlbereich zeigt sich jedoch eine gewisse Schwäche, da der Motor hier an Zugkraft verliert. Diese Charakteristik des Aggregats in der V85 TT lädt eher zur gemütlichen Gangart als zum aggressiven Anstoffen ein.

Auf durchschnittlichen Landstrassen zeigt die V85 TT, dass ihr Fahrwerk auf Komfort ausgelegt ist und Unebenheiten in der Regel sanft ausgleicht. Die Federung ist präzise genug, um auch in Kurven Stabilität zu bieten. Auf den oft unebeneren Bergstrassen der Testregion Niederösterreich und Steiermark wurde jedoch deutlich, dass das Fahrwerk trotz voller Einstellbarkeit bei schnelleren Schlägen an seine Grenzen kommt und die Impulse direkt an den Fahrer weiterleitet. Das etwas weichere Setup ist jedoch ideal, um bei gemütlichen Touren das Fahrgefühl abzurunden. Die V85 TT ist einfach zu manövrieren und fühlt sich auch auf kurvigen Strassen erstaunlich agil an.

Auch die ergonomische Gestaltung der V85 TT zielt klar auf Komfort ab. Die Sitzposition ist aufrecht und angenehm, ideal für lange Fahrten ohne Ermüdungserscheinungen. Der verstellbare Windschild ist während der Fahrt leicht anpassbar und bietet zumindest grundlegenden Schutz. Fahrer ab 1,85 m bemerkten jedoch, dass bei höherer Geschwindigkeit störende Verwirbelungen auftreten, die zu Vibrationen am Helm führen können. Für kürzere Fahrer bietet der Windschild möglicherweise besseren Schutz. Die Sitzhöhe von 830 mm macht die V85 TT besonders für mittelgrosse und grössere Fahrer komfortabel, auch wenn grosse Füsse bei sportlicher Sitzhaltung gelegentlich an die Sozius-Fussrasten stossen könnten.

Das Getriebe der V85 TT ist typisch Moto Guzzi und bringt Eigenheiten mit, die das Motorrad noch charakterstärker machen. Die Schaltvorgänge erfordern präzises Handling und etwas Kraft, was einige Fahrer als nostalgisch, andere als mühsam empfinden, die Neutralstellung zu finden erfordert ebenfalls Geschick und Geduld. Das Getriebe quittiert jeden Gangwechsel mit einem deutlichen Klonk, das an die frühen Tage der Motorradtechnik erinnert. Fahrer, die moderne Getriebe gewohnt sind, könnten diese Eigenheit als kleinen Nachteil wahrnehmen, doch viele Tester sahen darin einen integralen Bestandteil des charmanten Fahrgefühls.

In vielen Foren ist zu lesen, dass die Getriebe von Moto Guzzi sich nach einigen tausend Kilometern deutlich angenehmer schalten lassen. Unser Testbike wies einen Kilometerstand von 1400 km auf. Wir können nur die Testergebnisse wiedergeben, die wir selbst erfahren und können diese Behauptung folglich weder widerlegen noch bestätigen.

Die V85 TT verfügt über hochwertige Brembo-Bremsen, und liefert folglich eine Performance die im Kontrast zur sonstigen sanften Ausrichtung des Motorrades. Die Vorderradbremse überzeugt durch eine präzise und reaktionsfreudige Bremswirkung, die bei sportlicher Fahrweise für sicheres Handling sorgt. Die Hinterradbremse hingegen zeigt sich etwas eigenwillig: Sie verfügt über einen langen Leerweg und ein abruptes Ansprechverhalten, was eine feinfühlige Dosierung erschwert. In Summe bietet die Guzzi jedoch eine überzeugende Bremscharakteristik, die das Mitfahren mit stärkeren Bikes erleichtert, in der Bremszone ist die V85 TT eine Macht.

Obwohl die V85 TT ein klassisches Design hat, integriert Moto Guzzi moderne Assistenzsysteme wie Kurven-ABS und schräglagenabhängige Traktionskontrolle. Die Systeme unterstützen den Fahrer und sorgen für zusätzliche Sicherheit, besonders in anspruchsvollen Fahrsituationen. Das 5-Zoll-TFT-Display ist übersichtlich gestaltet und zeigt die Fahrmodi klar an, wobei die meisten Tester in unserer Runde den Sportmodus bevorzugen. Andere Modi bieten bei guten Bedingungen wenig Mehrwert und agieren in der Gasannahme teilweise etwas ruppig. Das Display passt optisch vielleicht weniger zur Retro-Ästhetik der V85 TT, ist aber funktional und bietet klare Informationen und damit alles, was man sich auf einer modernen Reiseenduro wünscht.

Die Moto Guzzi V85 TT ist kein Motorrad für Fahrer, die rein auf Leistung und Geschwindigkeit aus sind, am Stammtisch prahlen liegt ihr nicht. Sie besticht vielmehr durch ihre charaktervolle Ausstrahlung, schon das Aufsitzen ist eine Freude. Das Motor anlassen und die "good vibrations", die einen in weiterer Folge umgeben, zaubern bei jeder Fahrt ein Grinsen ins Gesicht. Guzzi Fahren bedeutet Individualismus, in der V85 TT ist dieser jedoch so alltagstauglich vielseitig verpackt, wie in kaum einem anderen Modell. Man muss auch bei schnöder Nutzung, wie dem Pendeln ins Büro durch den Berufsverkehr, keine nennenswerten Abstriche machen und fährt dennoch einen Eyecatcher.

Die Moto Guzzi V85 TT ist keine gewöhnliche Reise-Enduro. Sie ist ein Motorrad für Fahrer, die mehr als nur Technik und Geschwindigkeit suchen, bei moderner (Sicherheits-)Ausstattung jedoch keine Abstriche machen möchte. Die V85 TT bietet ein authentisches Fahrerlebnis, das auf Gemütlichkeit und Charakter setzt und das Herz derjenigen erobert, die eine enge Verbindung zu ihrem Motorrad schätzen. Ideal für entspannte Touren und Abenteuer, ist sie ein perfekter Begleiter für Individualisten und all jene, die Abwechslung suchen.

Bei diesem Test setzte die gesamte Crew auf den neuen HJC RPHA 91 Carbon. Dieser stellt sich als hochwertiger Klapphelm vor, der vor allem mit seinem geringen Gewicht im Vergleich zum regulären RPHA 91 punktet. Besonders hervorzuheben ist das grosse Sichtfeld, das für eine ausgezeichnete Rundumsicht sorgt ein echter Vorteil sowohl im Stadtverkehr als auch bei längeren Touren. Die Belüftungssysteme funktionieren tadellos, und das waschbare, antibakterielle Innenfutter trägt spürbar zum Tragekomfort bei, vor allem bei wärmeren Temperaturen. Der Helm erfüllt selbstverständlich die ECE 22.06 Norm und bietet somit einen aktuellen Sicherheitsstandard, während die Homologation als Jet- und Vollvisierhelm Flexibilität und Vielseitigkeit verspricht.

Das Designangebot ist breit gefächert und deckt unterschiedliche Geschmäcker ab, wobei der serienmässig enthaltene Pinlock-Einsatz das Beschlagen des Visiers effektiv verhindert. Der Ratschenverschluss ermöglicht ein schnelles und einfaches Schliessen und Öffnen, was im Alltag praktisch ist, jedoch nicht ganz das Sicherheitsniveau eines Doppel-D-Ring-Verschlusses bietet. Bei höheren Geschwindigkeiten, insbesondere auf der Autobahn, wird der Helm recht laut, was den Komfort auf langen Fahrten beeinträchtigen kann. Obwohl er leichter ist als der normale RPHA 91, ist er immer noch kein Leichtgewicht im klassischen Sinne. Insgesamt bleibt der HJC RPHA 91 Carbon eine gute Wahl für Motorradfahrer, die auf der Suche nach einem leichten und komfortablen Klapphelm mit vielseitigen Einsatzmöglichkeiten sind. Die Kombination aus gutem Sichtfeld, Belüftung und aktuellen Sicherheitsstandards macht ihn zu einem soliden Begleiter.

Für diejenigen unter euch, die sich für die beim Test getragene SPIDI Bekleidung interessieren, gibt es in den folgenden Zeilen eine detaillierte Auflistung.

Amelie & Gregor:

• Net H2Out Jacke & Crossmaster H2Out Hose: Sommerjacke mit Mesh-Anteil und herausnehmbarer Membran für Flexibilität bei verschiedenen Wetterlagen. Die Crossmaster-Hose bietet Belüftungsöffnungen an den Oberschenkeln.
• Seamless Kompressions-Shirt & Leggings: Nahtlose Funktionswäsche für hohen Tragekomfort unter der Schutzkleidung.
• Rückenprotektor (Warrior Dame bei Amelie, Compact Warrior 510 bei Gregor): Schützen den Rücken individuell angepasst per Klett.
• SPIDI NEO-S LADY Schuhe (Amelie) und SPIDI X-GT-Handschuhe (Gregor): Komfortable Tourenausrüstung.

Ewald:

• SPIDI Frontier Jacke & Hose: Flexible, leichte Sommerbekleidung mit grossen Belüftungsöffnungen, aber ohne Wasserdichtigkeit.
• X-GT-Handschuhe, Kompressionswäsche, Compact Warrior 510 Protektor & Warrior Chest: Schutz und Komfort bei langen Touren.

Patrick & Valentin:

• Super Net Tex Jacke & Protektoren (Compact Warrior 510 & Warrior Chest): Leichte Schutzschicht mit direkt am Körper befestigten Protektoren für optimalen Sitz.
• Patrick: Enduro Pro Jacke (mit abnehmbaren Ärmeln); Valentin: 3L Shell H2Out Jacke (wasserdicht, mit Belüftungsöffnungen).

Vauli:

• Tech Armor Tex Jacke & SoftShell Mission-T Jacke: Die Tech Armor trägt Protektoren direkt am Körper, ergänzt durch die wärmende und flexible Mission-T Softshell-Jacke.
• Crossmaster H2Out Hose mit grossen Belüftungsöffnungen.
• Kompressionswäsche & G-Warrior Handschuhe: Schutz und Komfort für lange Fahrten.

Als Unterbekleidung trugen alle Tester nahtlose Funktionswäsche für hohen Komfort und angenehmes Körpergefühl.