Motor Show Birmingham

The British Motor Bike Show 2004 Birmingham 04.-14. November. Viel Rennsport, heisse Mädels, coole Angebote.

Dass die Show fast 2 Wochen lang dauert ist nicht der einzige Unterschied zu den Motorradmessen im deutschsprachigen Raum.

Die Birmingham Bike Show ist zwar nicht so offiziell und so umfangreich wie die Intermot in München; sie ist auch nicht so adrett und so kühl wie die Bike in Wien. Trotzdem ist in Birmingham alles vertreten, ohne jeden Anspruch auf Vollständigkeit.

Das Besondere liegt unter anderem darin, dass ein sehr reichhaltiges Angebot an Bekleidung, Zubehör, Ersatzteilen und Tuning Parts direkt auf der Messe zu sehr moderaten Preisen feilgeboten wird. Supersportreifen von Dunlop, Metzeler, Michelin und Pirelli werden pro Garnitur! zwischen 130 und 180 Pfund angeboten, das sind im Schnitt weniger als 200! Euro. Generell bewegen sich die Preise auf einem sehr kundenfreundlichen Niveau. Und so verwundert es auch nicht, dass fast jeder Besucher der Messe "Beute" macht.

Ungewohnt ist der enorme Wettbewerb unter den Versicherungen und Finanzdienstleistern. Diebstahlprotektion und Bike-Recovery sind ebenfalls ganz heisse Themen. Auch die 5 grossen Motorrad Magazine des Landes bemühen sich mit mächtigem Aufwand um die Leserschaft. Gewinnspiele und Action sind Pflicht.

Im MCN Race Paddock stehen die Racetrucks dicht an dicht und werden von den Fans gestürmt. Team-Polo-Shirts sind ab 20 EUR zu haben, für Team-Baseballmützen muss man zwischen 7 und 10 EUR auslegen. Merchandising Produkte von Gas-Jeans haben auch in Birmingham ihren Preis: ein Team-Hemd kostet unglaubliche 130 EUR!

Racing spielt auf der Insel eine dominierende Rolle. Superbike hat den Status einer Religion und diese wird mit voller Emotion zelebriert. Superbikeweltmeister James Toseland und Troy Corser sind auf der Bike Show präsent. Während der offiziellen Autogrammstunden strömen tausende Fans zu ihren Idolen, das traditionelle "standing on a line" wird dann kurzfristig über den Haufen geworfen, doch zwischen den Autogrammstunden ist ein Smalltalk mit den Stars jederzeit möglich.

Der Motorsport begeistert Millionen von Briten. Allein die britische Superbike Meisterschaft zählt pro Saison mehr als 500.000 Besucher an der Rennstrecke. Dazu kommen noch Millionen vor dem Fernsehapparat - BBC sendet aktuelle Zusammenfassungen von jedem Rennen und lokale Sender übertragen live.

Diese Begeisterung für den Motorsport schlägt sich natürlich auch in den Verkaufszahlen nieder: Supersportler liegen in der Statistik unangefochten an erster Stelle.

Angesichts des Schattendaseins der heimischen Strassenmotorrad Staatsmeisterschaft, wäre es sicher nicht verkehrt den Veranstaltern der Britischen Superbike Meisterschaft über die Schulter zu schauen, um zu sehen wie es richtig gemacht wird: professionelles Marketing, professionelle Teams, professionelle Fahrer. Das kostet natürlich eine ordentliche Stange Geld, aber am Ende wirft die Sache für die Motorradindustrie offenbar dann doch mehr ab, als man zu Beginn hineinstecken musste.
 
Zurück zur Britischen Insel. Hier müssen Motorradfahrer wahre Enthusiasten sein. Allein das Wetter würde unsereinen gleich wieder katholisch machen. Die Briten scheint das aber nicht wirklich zu stören. Ich konnte ein Gespräch von zwei Bikern verfolgen in dem es darum ging, wer von beiden an Sonnentagen, oder besser gesagt nicht bei Regen fuhr. Gewonnen hat schliesslich derjenige, der es in der Saison auf ganze 3 Tage ohne Regen gebracht hat. Aber nicht nur in dieser Richtung erweist man sich als äusserst genügsam. Hinsichtlich genialer Motorradstrecken sieht es ja alles andere als rosig aus - von Bergstrassen ganz zu schweigen. Der höchste Berg Grossbritanniens liegt in Schottland und misst gerade 1.343m (Ben Nevis). Bei den Verkaufszahlen zeigt sich auch hier die Wechselwirkung: das Tourersegment befindet sich in einer etwas ungewohnten Rolle, denn wer sein Herz nicht an einen Supersportler verloren hat cruist über die britischen Landstrassen.

Die Motor Show hat unzählige Highlights, eines von vielen ist das Spiel mit dem Feuer. Nahezu jeder Aussteller würzt seine Produkte mit einer kräftigen Prise Erotik. Mehr oder wenig spärlich bekleidete Damen beleben die Szene. Doch die Briten sehen das alles nicht so eng und nehmen es als Spass für die ganze Familie.

Fazit: wer einmal eine ganz andere und sehr lebendige Motorrad Messe erleben möchte, dem sei die Birmingham Bike Show wärmstens empfohlen.

Alle Fotos von der Messe und Facts zum Britischen Motorradmarkt:
www.moto-academy.com/bikeshow

Text und Fotos: Michael Fiala


Kenny Roberts jr. hat sich 2004 viel Zeit genommen, um an der Rennstrecke viele nette Menschen kennen zu lernen.


Eine Verkaufsmesse ganz nach dem Geschmack des Publikums


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Bericht vom 17.11.2004 | 2'899 Aufrufe

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