World Ducati Week 2010

kot fuhr für einen Tag zur WDW und packte es kaum. Alle Motorräder, alle Stars, keine Weiber.
World Ducati Week 2010

Tutti Ducati. Vier Tage lang bebte die Rennstrecke von Misano unter dem desmodromischen Donner.

 
Rote Reizüberflutung. Unter der 35 Grad warmen Sonne Italiens glüht plötzlich der Asphalt. Wie wenn man im ersten Moment nicht weiss, ob etwas sehr heiss oder sehr kalt ist, bin ich nicht sicher, im Himmel oder in der Hölle gelandet zu sein. Es raucht, es rattert und es riecht verbrannt. Ich bin ein Neuankömmling an einem Ort voller Chaos, wo jeder zu wissen scheint, wohin sein Weg führt. Ich versuche den Berufenen in ihrer Bestimmung kein Hindernis zu sein und in dem Meer von Rot ein Muster zu erkennen.

Im Detail betrachtet werden das Ausmass und die Beschaffenheit dieser maschinellen Welt erst deutlich. Tausende Soldaten des Teufels stehen in Reih und Glied und in prachtvoll verzierten Rüstungen auf dem heiligen Boden des Misano World Circuit. Es wird intensiver. Wohin schauen, was fotografieren, wie vorgehen? Die Augäpfel springen von Tank zu Tank wie Flipperkugeln, suchen nach einem Anhaltspunkt, doch ein Innehalten ist nicht möglich. Nur Lobotomie-Patienten und Soziopathen könnten diesen Anblick emotionslos zur Kenntnis nehmen. Eine gut bestückte Motorradmesse, wie jene in Mailand, wirkt dagegen wie ein ausgeräumter B-Händler im Kriegsgebiet.

 

 
Nach einer 8-stündigen Autofahrt, die um 7.30 Uhr begonnen hatte und bei der sich die Klimaanlage nach schwerem Kampf der Kraft der Sonne ergab - ungefähr zu dem Zeitpunkt, als uns eine Desmosedici nach ermunternder Geste unsererseits rechts überholt hat - war es kein Wunder, dass wir jetzt wie in Trance über das Gelände wandelten, uns zwischen tausenden und abertausenden von roten Göttinnen hindurchschlängelten, um den Stuntshows beizuwohnen, Musik aus meterhohen Lautsprechern zu lauschen und mit offener Klappe sämtlichen Ducati-Piloten aus der Superbike-WM und der MotoGP bei ihrer Arbeit zuzujubeln. Den Höhepunkt bildete ein Beschleunigungsrennen, bei dem die Fahrer allesamt auf Ducati Streetfighters antraten. Als Wettkämpfer stellten sich eben genannte Weltstars zur Verfügung. Das Finale konnte SBK-Pilot Noriyuki Haga um Haaresbreite gegen GP-Fahrer Nicky Hayden für sich entscheiden. Alleine das ein Ereignis, das man kaum nachvollziehen kann.

The red planet is back!


Nackte Zahlen helfen da auch nicht weiter: Über eine Tonne Würstel wurden gedeepthroated und mit 50000 Liter Wasser und 8100 Liter Softdrinks runtergespült. Auch mit Bier, allerdings hielten sich die Möglichkeiten eines Erwerbs wie auch der Konsum in Grenzen. Angeblich besuchten heuer 25000 Ducatisti und solche, die es danach sicher waren, die World Ducati Week. Sogar Legenden wie Ex-Weltmeister Troy Bayliss, Pierfrancesco Chili und Giancarlo Falappa gaben sich die Ehre und bewiesen ihre ewige Verbundenheit. Nur auf weiblicher Seite war das Fest etwas unterbesetzt. Wahrscheinlich haben sich deshalb so wenig Frauen nach Misano bewegt, weil die Schönheit der Motorräder in dieser Menge derart überwältigend ist und jedwede Grazie und Anmut- und seien diese in noch so üppiger Form vorhanden - einer echten Bella Ragazza überstrahlen würde. Wir erwarten Besserung und werden 2011 zurückkehren, um uns persönlich davon zu überzeugen. Eins steht fest: The red planet is back!

 

Ein Motorrad wie ein Lebewesen gezeichnet von H.R. Giger.

Jugend 1:
Es ist nie früh genug, um ein Ducati Fan zu werden.
Jugend 2:
Es ist nie zu spät, um ein Ducati Fan zu werden.

Diese Skulptur aus Karbon war einmal eine Desmosedici.
Ohne Flüssiges angeblich 145 Kilo, MotoGP Fahrwerk, über 200 PS. BST Felgen aus Österreich.

Prominenz 1: Händler Urviech Franz Plassnik mit Ducati Importeur und BLM Chef Ronald März. Prominenz 2: IDM Hoffnung Günther Knobloch und Reitwagen Hoffnungslosigkeit Bravomaxa.

Der ganze Hass nach Pearl Harbor manifestiert in einem Motorrad, oder nur kompromissloser Ausdruck
der Leidenschaft für echte, lebendige Motorräder europäischen Ursprungs?

Schliesslich gibt es auch getunte Yachten. Nur einer der zahlreichen Desmosedici Umbauten.

Originalo italiano. Aus der Zeit, als die Form Perfektion erreicht hatte.

Nur so am Rande. Mercedes bewarb seine Sportwagen der hauseigenen Tuningschmiede AMG.

Urlaub für Ordnungsliebende. Ganz normal am WDW. D16 am Hotelparkplatz.

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Text: kot
Fotos: kot

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Bericht vom 17.06.2010 | 5'600 Aufrufe

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