Yamaha entwickelt selbstfahrende Motorräder

Die Unfallquote soll so laut Yamaha sinken

Im vergangenen Jahr verkündete Yamaha Motor sein "Jin-KiKanno x Jin-Ki Anzen" Konzept, das dank cleverer Technologien Unfälle vermeiden soll. Nun gibt es Updates zur Entwicklung.

Das Ziel der Entwickler ist klar: Man will eine Welt ohne Motorradunfällen schaffen. Laut Yamaha sind Unfälle nämlich in erster Linie auf Erkennungsfehler (10 %), Entscheidungsfehler (17 %) und Bedienungsfehler (5 %) seitens des Fahrers zurückzuführen. Auf der Grundlage dieser Analysen von Unfallursachen entwickelt Yamaha Motor derzeit Assistenzsysteme mit Fokus auf vier Faktoren: unterstützte Gefahrenprognose, Schadensvermeidung und unterstütztes defensives Fahren, unterstützte Ausweichmanöver und Schadensbegrenzung.

Die Funktion hinter dem Yamaha System

Das im vergangenen Jahr vorgestellte Advanced Motorcycle Stabilization Assist System (AMSAS) stabilisiert ein Fahrzeug bei niedrigen Geschwindigkeiten, in dem es auf die Antriebs- und Lenkkräfte einwirkt. "Die Besonderheit des Systems besteht darin, dass es sich um eine Einrichtung handelt, die sich sehr gut auf bestehende Fahrzeuge anwenden lässt, da keine Änderungen am Rahmen erforderlich sind", erklärt Projektleiter Akitoshi Suzuki. Das in der Entwicklung befindliche Prototyp-System nutzt eine Serien-YZF-R25 als Plattform und ist mit einer 6-achsigen Trägheitsmesseinheit (IMU) sowie Antriebs-und Lenkmotoren ausgestattet.

Yamaha System
Die Einheit am Vorderrad des Prototypen.

"Beim Anfahren oder Anhalten unterstützt der am Vorderrad angebrachte Antriebsmotor die Stabilität, ab etwa 5 km/h übernimmt der am Lenkerangebrachte Lenkmotor die Aufgabe", erklärt Suzuki. Durch das Zusammenspiel dieser beiden Motoren kann sich der in seiner mittleren Entwicklungsphase befindliche AMSAS-Prototyp mit Schrittgeschwindigkeit fortbewegen, ohne umzufallen, unabhängig vom Fahrkönnen des Fahrers.

Ein System für eine breite Kundenmasse

Jun Sakamoto, der bei Yamaha für die Sicherheitsstrategiezuständig ist, erklärt den Wert, den das AMSAS bieten soll: "Es geht darum, Bedingungen zu schaffen, unter denen sich der Fahrer mehr auf die Bedienung seines Motorrads konzentrieren kann, so dass jeder das Gefühl geniessen kann, eins mit seiner Maschine zu sein. Indem wir ein Assistenzsystem in den Momenten bereitstellen, in denen das Motorrad instabiler ist und mehr Geschicklichkeit erfordert, wollen wir einem breiten Spektrum von Fahrern Spass bieten, der auf Sicherheit basiert."

Das AMSAS ist eine Technologie, die laut Yamaha das Potenzial besitzt, in Verbindung mit anderen Technologien, wie dem radargestützten Unified Brake System, zu einem zentralen Fahrer-Assistenzsystem zu werden.

Bericht vom 27.03.2023 | 7'353 Aufrufe

Empfohlene Berichte

Pfeil links Pfeil rechts